Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabea S. Mainberg
Vom Netzwerk:
Munde zusammenlaufen, denn nun fiel ihr auf, dass sie heute noch gar nichts gegessen hatte. Liebevoll drapierte sie die ganzen Köstlichkeiten auf der Decke und prosteten sich dann zu.
    „Mhhmm , dieser Käse ist so lecker“, schwärmte Victoria und steckte das gefühlt zehnte Stückchen in den Mund.
    Aus einer kleinen Schale blitzten sie pralle und herrlich rote Erdbeeren an. Vorsichtig nahm sie eine große Frucht in ihre Hand, hielt sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger, betrachtete sie gedankenverloren. Ganz langsam führte sie die Frucht zu ihrem Mund, öffnete ihn leicht, strich mit ihrer Zunge darüber. Biss dann langsam hinein.
    „Ich habe noch nie eine Frau so erotisch eine Erdbeere essen sehen“, entfuhr es Maximilian unerwartet, der sie stumm beobachtet hatte.
    Urplötzlich schoss ihr die Röte ins Gesicht und sie schluckte den Rest schnell hinunter.
    „Echt?“, sie kicherte.
    Maximilian machte sie auf eine wunderbare Art und Weise nervös – andererseits war ihr diese Unsicherheit so fremd. Alles was sich gerade in ihr abspielte, war ihr gerade etwas fremd.
     
     
    Irgendwann hatten sie alle Leckereien vernichtet. Maximilian legte er sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und entspannte sich mit geschlossenen Augen.
    „Meine Güte ich habe das Gefühl ich platzte gleich“, mit diesen Worten legte sie sich ebenfalls auf den Rücken und ihren Kopf auf seinen Bauch.
    „Ohh ja“, murmelte er zufrieden.
    Beide hingen ihren Gedanken nach. Es war eine angenehme Stille, ein schönes Schweigen.
    Plötzlich fragte er: “Wie bist du eigentlich zu diesem Job gekommen?“
    Als sie nicht sofort antwortete, ruderte er etwas zurück: „ … nur wenn du darüber reden willst.“
    Wollte sie über sich reden? Über das, warum sie sich für diesen Weg entschieden hatte?
    „Nun ja, sagen wir mal so …“, begann sie vorsichtig. „… ich bin einfach hängen geblieben. Ich wollte ursprünglich nur ein paar Mark neben meiner Ausbildung verdienen als … “, sie brach mitten im Wort ab und machte eine Pause, doch er fragte nicht nach, legte aber seine Hand um ihre Schulter.
    „Ich hatte Pläne, wollte nach meiner Ausbildung zur Kosmetikerin Visagistin werden, auf die Maskenbildnerschule, ins Ausland usw. Ich hatte Talent.“
    Wieder schwieg sie, seine Hand strich sanft über ihre Wange. Wehmut klang in ihrer Stimme. „Wollte auf den ganz großen Bühnen den Schauspielern helfen, mit einem perfekten Make-up noch besser spielen zu können.“
    Sie machte eine Pause und setzte erneut an:
    „Es waren Partys, auf denen wir waren … ach lassen wir das!“ Abrupt hob sie den Kopf und stützte sich auf ihre angewinkelten Arme.
    „Der Tag ist viel zu schön, um über solch alte Kamellen zu sprechen.“ Dann drehte sie sich zu ihm um, er hatte seine Hand wieder hinter dem Kopf verschränkt; so konnte sie seine wohlgeformten Oberarme bewundern.
    „Süße, kein Thema. Erzähl mir diese Dinge dann, wann du magst.“
    Sie war dankbar, dass er nicht weiter bohrte, denn sie sprach einfach nicht gern über ihre Vergangenheit, auch nicht oder gerade mit einem Menschen, der begann ihr etwas zu bedeuten. Angst, zu viel von ihrem unsteten Leben preiszugeben, war ein ständiger Begleiter. Verbunden mit der Unsicherheit, abgelehnt zu werden.
    Nach einer kurzen Pause sagte sie:
    „Das Studio, so wie ich es jetzt betreibe, gibt es nun schon seit ein paar Jahren. Aber ich denke, das wirst du gelesen haben.“
    Er schmunzelte, natürlich hatte er ihre Website genau studiert.
    „Ich bin froh, dass ich den Trend mit den Clips früh erkannt habe. Das ist cool und ich muss kaum noch reale Sessions machen.“
    „Du bist eben ein schlaues Mädchen“, neckte er sie.
    „Darf ich dich mal was fragen?“, seine Stimme klang nun etwas anders.
    „Ja klar“, antwortete und hoffte inständig, dass diese Frage nicht mit Details ihrer Arbeit zusammenhing. Irgendwie konnte sie Maximilian nicht einschätzen, wie er nun tatsächlich zu dieser Art von Sexualität stand.
    „Hast du denn bei diesen Spielen jemals wirkliche Lust empfunden?“
    Jetzt war er gespannt, was sie sagen würde. Eine Frage, die sie sicher schon länger erwartet hatte.
    „Nein, ganz sicher nicht!“, sagte sie mit fester Stimme. Klar, dass ihn das interessierte. Aber auch wieder typisch, wenn man von diesem Metier keine Ahnung hatte und sich nur auf die ganze Außendarstellung verließ.
    „Empfindest du Lust, wenn du Börsenkurse

Weitere Kostenlose Bücher