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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabea S. Mainberg
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herunterzufahren. Maximilian schaute sich um, und sein Blick fiel auf das nun mittlerweile ausgepackte Geschenk von Johannes von Hohenstein. Es war, wie vermutet, ein Gemälde. Er trat interessiert auf das mehr oder weniger achtlos auf dem Boden stehende Kunstwerk zu, hockte sich davor.
    „So, ich bin gleich soweit …“, bemerkte sie, und als sie sah, wie er sich interessiert das Bild anschaute, fügte sie hinzu: „Scheußlich, nicht wahr? Die Besenkammer ist noch ein Ort, wo ich es grad noch aufhängen würde.“
    „Das ist ja ein Hammer!“, murmelte er, ohne auf ihre Aussage einzugehen. „Was findest du denn an diesen seltsamen Frauenkörpern schön? Diese schrillen Farben … furchtbar!“, Vic konnte seine Begeisterung nicht nachvollziehen.
    „Woher hast du das?“, fragte er.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ein guter Kunde hat es mir geschickt. Auch ein von und zu …“
    Maximilian erhob sich wieder. „Süße, du hast keine Ahnung?“ Er schaute sie verständnislos an.
    „Wenn das echt ist, das wäre eine Sensation!“
    „Was willst du mir damit sagen?“. Sie wurde nun neugierig.
    „Dieses Ding soll wertvoll sein?“
    „Wenn es echt ist, dann ja. Denn die Gemälde dieses Künstlers zählen seit einigen Jahren zur Elite am Kunstmarkt.“
    So als fasse er ein rohes Ei an, legte er das Gemälde vorsichtig auf den Tisch. Es hatte sich schon eine leichte Staubschicht auf dem Rahmen gebildet.
    „Der Mann muss dich wirklich verehren!“, in seiner Stimme klang ein bisschen Bewunderung mit.
    „Verrätst du mir den Namen deines Gönners? Wegen des Titels, manchmal kann man da schon Rückschlüsse auf die Herkunft ziehen.“
    Da sie ihm vertraute, sagte sie: „Johannes von Hohenstein. Er ist auch schon über 70 Jahre.“
    Fasziniert schauten sie nun beide auf die von Victoria verachtete Scheußlichkeit.
    „Soweit ich mich erinnere, hatten die von Hohensteins gute Verbindungen nach München.“
    „Und?“
    „Die Heimatstadt des Malers“, fügte er nun erklärend hinzu. Offensichtlich kannte man sich.
    „Sagt dir das Bild ‚Frauenbegehren‘ etwas?“
    „Nein, tut mir leid, ich interessiere mich nicht dafür. Ich habe es nicht so mit den alten Meistern“. Ihr war es fast ein wenig unangenehm, so unwissend dazustehen.
    „Es wurde vor drei Jahren zu einem utopischen Preis versteigert, der Kunstmarkt ist völlig durchgedreht.“
    Victorias Hände begannen zu schwitzen. Was wollte er damit andeuten?
    „Also, soweit ich das sehe, ist es von diesem Künstler oder von einem seiner Schüler.“
    Sie schwieg und wusste nichts zu antworten. Doch in ihrem Kopf rauschten die Gedanken.
    „Natürlich sind nicht alle seine Gemälde so wertvoll …“, fügte Maximilian ergänzend hinzu.
    „Was meinst du, was so was wert wäre?“ Victorias Herz schlug schneller, als sie sich traute, diese Frage zu formulieren.
    „Sagen wir mal so, du müsstest nicht mehr so viel arbeiten …“, murmelte er fassungslos.
    „Was mache ich denn nun?“, fragte sie und fühlte sich durcheinander.
    Er nahm sie in den Arm.
    „Meinst du, er hat gewusst, was er mir da zukommen lässt?“
    „Vermutlich. Die Familien haben so etwas seit Generationen in ihrem Besitz. Wenngleich so gut wie keine Werke von Xaver Bernstein in Privatbesitz sind.“
    Fachmännisch beäugte er die Pinselführung. „Aber hier scheint es sich um eines seiner ersten Werke zu handeln.“
    Victoria war beeindruckt. Dass er sich so gut auskannte, hätte sie nicht vermutet. Sie beschloss, später alles über diesen ominösen Xaver zu googeln.
    „Glück gehabt, dass es während des Krieges usw. nicht zerstört oder entwendet wurde …“, sinnierte er und schien tatsächlich fasziniert zu sein. „War noch irgendetwas mit dabei? Ich meine ein Zertifikat oder was?“
    „Nein, ich habe nichts gefunden.“
    Wieder starrten sie auf dieses Bild.
    „Ich rufe ihn an, er soll es wieder zurücknehmen. Wenn es so wertvoll ist, dann möchte ich es nicht annehmen.“
    „Überstürz nichts. Ich könnte es von einer mir gut bekannten kompetenten Galeristin schätzen und es auf seine Echtheit überprüfen lassen.“
    „Würdest du das für mich machen?“, sie schaute ihn dankbar an.
    „Natürlich Süße, ich helfe dir. Ich habe Kontakte, kein Thema.“
    „Trotzdem, ich rufe ihn an … das wollte ich schon vor Wochen. Ich habe nämlich auch länger nichts von ihm gehört.“
    Sie scrollte nach seiner Handynummer und tippte auf „anrufen“. Es klingelte einige Male

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