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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabea S. Mainberg
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und durcheinander war, oder er ignorierte es höflich. Vermutlich bezog er ihre Verfassung auf die aktuellen Umstände.
    Das schlechte Gewissen war ihr ständiger Begleiter. Zum Glück hatte er angekündigt, bereits am Donnerstag über das Wochenende zum Golfen nach Süddeutschland zu fahren. Wieder so ein Golfturnier, welches schon länger auf seiner Agenda stand. Als er allerdings anbot, in Anbetracht ihrer schwierigen Umstände dieses Turnier abzusagen, wäre sie am liebsten im Boden versunken, als sie sich irgendwelche müde klingenden Ausreden zusammenstammelte. Ihn auch noch aktiv anzulügen war schrecklich. Sie schämte sich, aber die Lust, sich diesem angekündigten Spiel noch einmal auszuliefern, war übermächtig. Sie beruhigte sich immer wieder damit, dass es definitiv das letzte Mal sein würde, auch als sie nervös und zittrig die Autofahrt am Freitagabend antrat.
     
    Über dem Catsuit aus Nylon trug sie nur einen leichten Sommermantel und dazu schwarze High Heels. Mit ungeheurer Anspannung klingelte sie an der schweren Eingangstür und fragte sich nur, was sie da eigentlich wieder machte.
    Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre davon gelaufen. Doch die Tür öffnete sich bereits. Es war zu spät.
    „Vic, schön, dass du da bist!“, Maria begrüßte sie freundlich. Sie selbst trug ein rot-schwarzes und sehr sexy wirkendes Latexkleid. Victoria hatte mit dem Vogelmann gerechnet, schlimmstenfalls mit dem Grafen, aber nicht mit ihr.
    Maria bemerkte ihre Verwunderung. „Ich werde mich ein bisschen um dich kümmern“, sagte sie freundlich.
    „Was ja wohl nicht das erste Mal ist …“, es klang spitzer, als Victoria es beabsichtigt hatte. Doch ihre heimliche Eifersucht bei all den ganzen Gefühlen zu unterdrücken, gelang ihr gerade einfach nicht. Aber im Grunde war sie froh, auf eine ihr so vertraute Person zu treffen.
    Im Haus war es völlig still. Maria geleitete sie die Treppen nach oben, ging den Flur entlang und schritt durch eine Tür, die sonst bei den Partys verschlossen war. Vic war schweigsam, auch Maria sagte nichts. Mit dem Betreten dieses Zimmers kam es Victoria vor, als tauche sie in eine andere Welt.
    Das Zimmer war groß und sehr angenehm temperiert. Die schwüle Hitze des Tages spürte man hier nicht.
    Ihr Blick schweifte durch den Raum. In der Mitte waren große feste Bodenmatten ausgelegt. An den Wänden hingen viele sorgsam aufgewickelte Seile, unterschiedlich in ihrer Beschaffenheit. Viel Stoff drapierte sich an den Wänden und ließ eine gemütliche Atmosphäre entstehen. Als ihr Blick zur Decke wanderte, sah sie im Bereich der Matten diverse Konstruktionen, die für ein Hängebondage notwendig waren. Unzählige Lüster mit vielen brennenden Kerzen erhellten den Raum. Kerzenlicht hinterließ bei ihr immer ein Gefühl von Wärme und verbreitete eine besondere Atmosphäre.
    Maria führte sie zu dem Fesseltisch, der sich ebenfalls noch im Raum befand. Lässig hockte sie sich darauf. „Komm setz dich!“, forderte sie Vic auf. Diese hockte sich dazu.
    „Süße, entspann dich …!“, Maria blieb Victorias Unruhe nicht verborgen.
    „Es wird wunderschön, glaub’ mir!“
    „Ich habe aber ein schlechtes Gewissen“, antwortete Vic leise und starrte auf den Boden.
    „Pscht!“, Maria drehte sich zu ihr und legte ihr den Finger auf den Mund. „Es ist alles gut, denk an meine Worte.“
    „Leichter gesagt als getan.“
    „Du trinkst jetzt mal ein Glas Prosecco auf Eis – eins ist erlaubt“, sie ging zu einem etwas abseits stehenden Eiskühler und füllte Crasheis und Prosecco in ein Glas. Ein Minzeblatt gab dem Getränk noch eine frischere Note.
    „Ich bin so aufgeregt … wird er sich mir denn heute zu erkennen geben?“, fragte Vic und genoss das kalte Getränk in kleinen Schlucken. Maria zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß gar nicht, ob ich das möchte … es wird doch das letzte Mal sein“, Victoria sprach mehr mit sich selbst.
    „Süße, mach‘ dir doch darüber keinen Kopf“, erwiderte Maria, aber die Worte prallten an Victoria ab. Somit begann der rettende Engel, die aufgeregte Vic sanft über die Wangen zu streicheln und rückte näher an sie heran. Da sie den Mantel bereits ausgezogen hatte, konnte man unter dem transparenten Stoff ihre Haut schimmern sehen. Durch die Berührungen sensibilisierten sich ihre Brustwarzen und stellten sich auf. Ein Seufzer bestätigte Maria in ihrem Tun, und sie machte weiter. Diese Frau war einfach zu begehrenswert. Sie

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