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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabea S. Mainberg
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küsste ihre zarten Lippen, streichelte den leicht bebenden Körper. Die Tür stand auf, und Vic vernahm ein leichtes Rascheln, doch zu süß waren die Berührungen, als dass sie sich nicht weiter damit beschäftigen wollte. Die Geilheit hatte gewonnen. Es war so schön und unfassbar erregend. Mit gespreizten Beinen stellte sie sich an den Fesseltisch. Die Ellenbogen aufgestützt, spürte sie Marias Hand, wie sie sich auf ihren Venushügel legte. Ihre Mitte pulsierte, Feuchtigkeit breitete sich aus. Vic lächelte in sich hinein: was für ein ‚Warm-up‘!
    Verrückte Welt, dachte sie und genoss das Zungenspiel. Laut stöhnend und seufzend ließ sie sich zu einem kleinen Höhepunkt lecken. Aber nicht nur ihr Stöhnen war zu vernehmen. Es schien einen Zaungast zu geben.
    Die beiden Frauen schauten zur Tür. Ein junger Mann lehnte am Türrahmen und hielt sein immer noch steifes Glied in der Hand. Victoria erkannte ihn anhand seines Outfits als den Vogelmann. Jedoch hatte er die Maske auf die Stirn geschoben.
    „… Entschuldigung, es war einfach soooo geil!“, er grinste verlegen. Maria lachte, und Victoria wurde wieder einmal bewusst, mit welch ungezwungener Art die Freunde des Grafen mit ihren sexuellen Empfindungen umgingen. Dabei überkam sie Trauer, denn heute würde es für sie das letzte Mal sein.
    „Du geile Sau!“, rief Maria ihm noch zu, dann verschwand er aus dem Blickfeld.
    „Na, nun ruhiger?“, fragte sie dann keck.
    „Kann man so sagen“, murmelte Vic und grinste.
    „Ich denke, nun bist du gut vorbereitet und kannst dich entspannt in die Hände deines Gebieters begeben“, Marias Worte bohrten sich in Vics Seele. Ja – sie war vorbereitet!
    „Setz dich im Schneidersitz auf die Matten. Ich werde dir eine Augenbinde umlegen, dich aber nicht fesseln oder fixieren. Er wird dann gleich zu dir kommen“, gab Maria vor.
    Vic nickte und nahm die vorgegebene Position ein.
    „Süße, genieß es!“, damit verließ Maria, nachdem sie ihr die Augenbinde umgelegt hatte, das Zimmer. In Vics Kopf rauschte es. Was würde er mit ihr machen? Wie würden die Seile ihren Körper vereinnahmen? Würde sie es aushalten?
    Es kribbelte, als säße sie auf einem Ameisenhaufen. Wieder dieses Warten – das ließ erneut ihr Kopfkino auf vollen Touren laufen. Gemein, aber sehr wirkungsvoll … Dann hörte sie, wie sich die Tür öffnete, und endlich war er da!
     
    „Ich freue mich, dass du trotz deines geplanten Abschieds meiner Einladung gefolgt bist“, hörte sie ihn sagen. Seine Stimme klang leise und gedämpft. Er kam auf sie zu und hockte sich hinter sie auf die Matte. Als sein Körper ihren berührte, zuckte sie zusammen. Alles in ihr war bis auf das höchste Maß sensibilisiert.
    Nun nahm er ihr die Augenbinde ab. Trotzdem hielt sie ihre Augen geschlossen. Trug er eine Maske?
    Die Aufregung wuchs. Sie lehnte sich etwas zurück und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Enttäuschung breitete sich aus, als sie die Maske spürte. Nun öffnete sie ihre Augen. Seine Hände hielten ihre Schultern. Er trug wieder ein weißes Hemd, diesmal aber eine weite bequeme Hose, so wie man sie gern bei den asiatischen Kampfsportarten trug. Außerdem war er barfuß.
    Obwohl sie sein Gesicht nicht erkennen konnte, jagte plötzlich ein riesen Schreck durch ihren Körper. Alles war so vertraut. Wer war dieser Mann? Wäre es nicht so absurd, hätte sie schwören können, dass es … nein, dieser Gedanke war völliger Unsinn … nein, es konnte nicht Maximilian sein! Niemals. Sie konnte ihn im Kerzenschein sehen, war ihm das erste Mal, ohne selbst maskiert zu sein, unfassbar nah. Es stockte ihr fast der Atem.
    Sie zitterte, als er sie aufforderte, sich vor ihn zu knien und seinen Siegelring zu küssen. „Die Seile werden dich heute umarmen“, hörte sie ihn sagen. „Aber nur, wenn du bereit bist, dich mit all deiner Lust und deinem Geist darauf einzulassen, wirst du das erleben, was ich meine … höchste Befreiung und Befriedigung.“
    Sie nickte stumm, musste aufhören zu hinterfragen, wer dieser Mann war. Doch ihre Gedanken tobten unaufhörlich. Was war, wenn es … nicht auszudenken … sie wollte diese Vorstellung nicht weiter verfolgen. Doch es ließ sie nicht los. Es ratterte in ihrem Kopf. Wenn sich zwei Menschen so sehr ähnelten, was konnte das bedeuten?
    Ihr Atem ging schnell – zu schnell. Der Graf spürte, dass seine Gespielin nicht hundertprozentig bei der Sache war.
    „Du musst loslassen, hast du mich verstanden?“

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