Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden
Weizen, Roggen, Grünkern, Dinkel und Hafer vorkommt. Aber auch Produkte, bei denen man es eigentlich gar nicht erwartet hätte, enthalten Gluten, wie Nudeln, Pommes frites, Speiseeis, Soßen und Suppenwürfel, Sojasoße, Bier, Hefeextrakt, Würste und sogar einige Medikamente. Da dieser Kleber für die Verarbeitung von Mehl sehr gute Eigenschaften hat, züchtet die moderne Weizenzucht seit etwa 50 Jahren Getreide mit sehr hohen Glutenanteilen. Gelangt unverdautes Gluten in den Dünndarm, kann es bei sensiblen Individuen zu allergischen Reaktionen und damit zu zahlreichen Beschwerden kommen. Vor allem chronische Durchfälle mit allen Folgeerkrankungen sind die häufigsten Erscheinungen.
Aber nicht nur Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, sondern auch andere Erkrankungen können auf eine Glutenunverträglichkeit zurückzuführen sein. Heute sieht man die Zöliakie oder Sprue (beim erwachsenen Menschen) als eine multisystemische Erkrankung an, die alle Organe im Organismus betreffen kann, MIT und OHNE Darmbeschwerden.
Zöliakiepatienten (Mensch und Tier) können folgende Beschwerden entwickeln: Schilddrüsenunterfunktionen, Diabetes mellitus, Autoimmunhepatitis, Gelenkleiden (Arthritis, Arthrose), Hautentzündungen (Dermatitis herpetiformis) sowie Nervenleiden. Bei Hund und Katze stellen diese Phänomene leider noch nicht Inhalt von Studien dar. Gerade was Nervenleiden betrifft, könnten viele unerklärliche Beschwerden, und hier wäre vor allem an Epilepsie zu denken, vielleicht die Folge einer solchen Unverträglichkeit sein.
Bei Gluten handelt es sich um Eiweißbausteine im Getreide, auf die der Organismus allergisch reagieren kann. Und zwar reagieren möglicherweise nicht nur die Darmzotten des Dünndarms allergisch, sondern auch die Nervenzellen im Gehirn. Als Ursache der glutenbedingten neurologischen Symptome wie Epilepsie fanden Forscher eine Kreuzreaktivität der Gluten-Antikörper mit Nervenzellen im Kleinhirn (Purkinje-Zellen). Das heißt, dass Getreideeiweiße wie Gluten eine allergische Reaktion im Gehirn auslösen können. Beim Menschen bringt man auch viele unklare neurologische Symptome, Geisteskrankheiten und Demenz sowie Hyperaktivität bei Kindern in Zusammenhang mit Glutenintoleranz. Es sollte demnach bei unseren Haustieren nicht nur bei Verdauungsstörungen wie anhaltenden Durchfällen oder Blähungen, sondern auch bei Erkrankungen wie Allergien, Lahmheiten mit unklarer Ursache, Schilddrüsenunterfunktionen und Anfallsleiden an eine Glutenunverträglichkeit gedacht werden.
Leider steckt die Erforschung der Glutenintoleranz beim Tier noch in den Kinderschuhen. »Die Inzidenz von Glutenintoleranz bei Hund und Katze ist nicht bekannt. In jüngster Zeit wurde eindeutig demonstriert, dass eine analoge Erkrankung (zur Zöliakie des Menschen, Anm. der Verf.) beim Irish Setter vorkommt, und klinische Erfahrungen deuten darauf hin, dass auch andere Rassen betroffen sein können.« 3 Deswegen rate ich meinen Patientenbesitzern, prinzipiell glutenfrei zu füttern, vor allem wenn unklare Beschwerden vorhanden sind.
Laktoseintoleranz
Laktose (Milchzucker) wird im Darm von dem Enzym Laktase in die verwertbaren Zuckerarten D-Galaktose und D-Glukose aufgespalten. Beim Menschen sowie bei allen Säugetieren wird nach der Entwöhnungszeit die Aktivität der Laktase auf 5 bis 10 Prozent des Ausgangswertes bei der Geburt reduziert. Es ist in der Natur nicht vorgesehen, nach der Stillzeit weiterhin Milch zu trinken. Man nimmt an, dass mehr als ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands an Laktoseintoleranz leidet, Beschwerden wie verstärkte Gasbildungen, breiiger Stuhl, Blähungen et cetera treten verzögert auf und werden oft nicht mit dem Konsum von Milchprodukten in Zusammenhang gebracht.
Hunde und Katzen reagieren bei Laktoseintoleranz meist mit Durchfällen und Blähungen. Bekommen beispielsweise Bauernkatzen von klein auf täglich ihr Schüsselchen Kuhmilch, produzieren sie weiterhin Laktase und vertragen Milchprodukte somit sehr gut. Das ist aber bei vielen Tieren nicht der Fall, deshalb sollten gerade bei darmempfindlichen und zu allergischen Reaktionen neigenden Tieren Milch und Milchprodukte gemieden werden. Zusätzlich sind Kuhmilchprodukte auch für Lebewesen ohne Laktoseintoleranz schleimbildend und sollten daher von Menschen und Tieren, die an schleimbildenden Krankheiten wie Bronchitits, Lungenleiden, Tonsillitiden oder Darmentzündungen leiden, ebenfalls vermieden werden.
Ich empfehle, wenn
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