Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden
guten, was meist der Fall ist, werden die Abstände, in denen Antibiotika eingesetzt werden »müssen«, immer kürzer. Der Teufelskreis beginnt. Ich habe Hunde gesehen, die über Monate und sogar Jahre unter Dauerantibiotikatherapie standen. Bei Absetzen des Medikaments war sofort der Durchfall wieder da. Und oft stärker als vorher.
In meinen über 30 Jahren als Tierärztin musste ich so gut wie keine akute oder chronische Durchfallerkrankung mit Antibiotikatabletten behandeln. Früher habe ich bei akuten, fieberhaften Durchfällen schon einmal ein Antibiotikum gespritzt, auch das mache ich heute nicht mehr. Meist benötigen wir auch bei akuten Fällen keine Antibiotika.
Bei chronischen Durchfallerkrankungen sind Antibiotika kontraindiziert.
Schulmedizinisch arbeitende Tierärzte führen oft bakteriologische Kotanalysen durch, die aber leider nur begrenzt aussagekräftig sind. 90 bis 95 Prozent der Darmbakterien sind anaerob, das heißt, sie benötigen keinen Sauerstoff, sondern werden durch diesen sogar abgetötet. Bei den herkömmlichen Kotuntersuchungen gelangen durch den Kontakt mit Sauerstoff schon bei der Entnahme sehr viele »tote« Bakterien zu dieser bakteriologischen Analyse und können somit nicht mehr nachgewiesen werden. Dasselbe gilt für Pilze, die den Organismus häufig tot verlassen und damit auf den üblichen Nährböden nicht mehr kultiviert werden können. Eine herkömmliche Stuhlanalyse gibt daher keine exakte Wiedergabe der Darmflora. Die Zukunft liegt hier sicher in genetischen Stuhlanalysen (beim Menschen wird das schon durchgeführt). Diese Stuhlanalysen können auch abgestorbene Bakterien und Pilze anhand ihres genetischen Codes identifizieren.
Die Border-Collie-Mix-Hündin Mara ist jetzt 2 Jahre alt. Vor ihrer Erkrankung hatte sie keinerlei Verdauungsprobleme. Im Winter fraß sie einen Eisbrocken, und ab diesem Zeitpunkt begann die Misere. Sie erbrach sich die ganze Nacht hindurch, zusätzlich hatte sie wässrigen Durchfall. Ihre Besitzerin wusste sich nicht mehr zu helfen und suchte die nächste Tierarztpraxis auf. Dort bekam Mara ein Medikament zur Magenberuhigung sowie ein Antibiotikum für 10 Tage. Das Erbrechen wurde besser, der Durchfall blieb. Sobald Maras Frauchen das Antiemetikum (Antibrechmittel) Cerenia absetzte, ging das Erbrechen wieder los. Erneuter Besuch beim Tierarzt, bei dem Mara Infusionen bekam, da sie schon zu viel Flüssigkeit verloren hatte, sowie »einige« Spritzen und nochmals ein Antibiotikum für weitere 10 Tage. Dazu ein Durchfalldiätfutter.
Mara magerte in den 10 Wochen ihrer Darmerkrankung dermaßen ab, dass sie nur mehr 12 Kilogramm statt 17 Kilogramm auf die Waage brachte.
Der erneute Besuch beim Tierarzt brachte Mara eine Magen-Darm-Spiegelung sowie eine Biopsie (Gewebeentnahme) der Darmschleimhaut ein. Ergebnis dieser Untersuchungen: Gastroentritis.
Nach einer bakteriologischen Kotuntersuchung wechselte man auf ein anderes Antibiotikum. Mara behielt fast nichts mehr bei sich. Erbrechen wechselte ab mit Durchfall. Maras Frauchen versuchte selbst zu kochen, ließ das Diätfuttermittel vom Tierarzt weg. Viel besser wurde es nicht.
Die Tierärzte gaben Maras Frauchen die Schuld, sie habe sich nicht an die Anweisungen der regelmäßigen Medikamenteneingabe gehalten. Das stimme nicht, beteuert sie, nur habe Mara zum Schluss sowieso überhaupt nichts mehr bei sich behalten. Mara war ein Bild des Jammers. Durch den bis dato fast 6 Wochen andauernden Durchfall war sie nicht nur stark abgemagert, sondern auch matt und lustlos mit stumpfem Fell.
Die Tierärzte rieten jetzt zum Einschläfern.
Maras Frauchen wollte aber nicht aufgeben und wir begannen die Therapie. Die folgenden Wochen gestalteten sich sehr mühsam für die Hundebesitzerin. Löffelchenweise flößte sie dem Hund Futter ein und päppelte ihn so langsam wieder auf. Ziel war es, Maras völlig zerstörte Darmschleimhaut wiederaufzubauen. Immer wieder gab es Rückschläge, aber Frau S. hielt tapfer durch.
Wir begannen mit ausschließlich gut durchgekochten Karotten (mindestens eine halbe Stunde in Hühnersuppe gekocht). Mehr gab es nicht, bis der Kot sich wieder einigermaßen geformt zeigte. Mara wurde mehrmals am Tag gefüttert. Zu jeder Mahlzeit gab es 1 Kapsel mit Darmbakterien sowie täglich 2 Kapseln mit pflanzlichen Enzymen, zusätzlich 1 Tablette Fortakehl beziehungsweise 1 Kapsel Rebas (Sanum) im täglichen Wechsel.
Zudem täglich einige Tropfen Lachsöl sowie eine Prise Salz.
Gegen
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