Tiere im Garten
bezeichnet wird, ist vielleicht im eigentlichen Wortsinn kein Gartenvogel. Doch in vielen Fällen brütet er unter den Dachziegeln unserer Häuser und kann örtlich eine charakteristische Art sein, die der Umgebung ihre Prägung verleiht. Sein schreiender Ruf gehört zu den stimmungsvollsten Sommerklängen, und der Mauersegler ist außerdem ein Vogel, der wirklich nur im Sommer bei uns verweilt. Oft taucht er erst ab Ende April auf, aber auch bei schlechtem Wetter kann er längere Zeit verschwinden. Die Wartezeit verbringt er dann weit entfernt vom Nistplatz, bis das Wetter sich gebessert hat.
Trotz seiner Ähnlichkeit mit den Schwalben gehört der Mauersegler einer völlig anderen Familie an, die nur äußerst selten, eigentlich nur während der Brutzeit, festen Boden streift. Den Rest des Jahres verbringt er in der Luft, und er kann sogar im Fliegen schlafen und sich im Flug paaren! Seine Nahrung besteht aus „Luftplankton“, also kleinen Insekten und Spinnen, die im Wind umhertreiben und die er mit seinem breiten Schnabel wie mit einem Kescher einsammelt. Eine Bedrohung für den Mauersegler und andere gebäudebrütende Arten ergibt sich daraus, dass moderne Dachmaterialien und höhere Anforderungen an die Dichtigkeit der Dächer es ihnen schwer machen, geeignete Nistplätze mit freier Einflugbahn zu finden. Wenn man brütende Mauersegler unter seinem Dachfirst hat, sollte man sich gut überlegen, ob man mit der Renovierung seines Hauses beginnen möchte.
Der schreiende Ruf der Mauersegler gehört zu den stimmungsvollsten Sommerklängen, wenn sie über die Hausdächer dahinjagen.
Das Brüten weicht stark von dem Vorgehen anderer Vögel ab, da die Art sehr sensibel auf schlechtes Wetter reagiert. Die Eier, die in einem Gelege oft nur drei an der Zahl sind, sind widerstandskräftig gegen Abkühlung und können deshalb mit Unterbrechungen bebrütet werden, sodass es fast einen Monat dauern kann, bis sie ausgebrütet sind. Dasselbe gilt für die Jungen, die in Zeiten, in denen die Eltern bei sehr niedrigem Luftdruck auf Wetterflucht sind, in eine Hungerstarre fallen können. Dies ist einer der Gründe dafür, dass der Mauersegler eine erfolgreiche Art ist, die im Durchschnitt ein höheres Alter erreicht als viele andere Kleinvögel. Durch Beringung hat man Vögel entdeckt, die über 20 Jahre alt waren!
Mehlschwalbe Delichon urbica
Länge: ca. 13 cm
baut ihr Nest an der Außenseite von Gebäuden
örtlich verbreitet, aber in der Anzahl zurückgehend
Von den vier Schwalbenarten, die in unserem Land brüten, taucht vor allem die Mehlschwalbe in dichter bebauten Gebieten auf, obwohl auch sie ländliche Gebiete und offene Natur in ihrer Nähe haben will. Die Rauchschwalbe ist noch stärker an Bauernhöfe mit Tierhaltung gebunden, die Felsenschwalbe braucht Felswände, und die Uferschwalbe lebt ausschließlich in Höhlungen von Kiesgruben und sandigen Steilufern. Neben der nur in Süddeutschland vereinzelt brütenden Felsenschwalbe baut auch die Mehlschwalbe ihr Nest an der Außenseite von Gebäuden. Ihre natürlichen Nistplätze sind Felswände und andere senkrechte Flächen, und aus genau diesem Grund macht sie sich manchmal unsere Hauswände zunutze. Das Nest wird aus Lehm gebaut, den die Mehlschwalbe im Schnabel heranholt und dann zu einer Nestmulde aufmauert. Sie legt vier bis fünf Eier, die im Allgemeinen in circa 14 Tagen ausgebrütet werden. Die Jungen bleiben lange im Nest, und es dauert oft über einen Monat, bis sie vollkommen selbständig sind. In guten Sommern kann es die Mehlschwalbe trotzdem schaffen, zwei- bis dreimal zu brüten.
Leider gehört die Mehlschwalbe zu den in ihrer Anzahl zurückgehenden Vogelarten, auf ihre schwierige Lage wurde bereits 1974 mit ihrer Ernennung zum Vogel des Jahres aufmerksam gemacht. Über die Ursachen für den Bestandsrückgang wird spekuliert, aber wahrscheinlich liegen sie in einer Kombination aus Wetterverhältnissen, der Tatsache, dass die Kolonien nicht in Frieden gelassen werden, sowie der Verfügbarkeit von Insekten während der Brutzeit oder an den Überwinterungsplätzen. Wie alle Schwalben ist die Mehlschwalbe ein Zugvogel. Sie verlässt uns im Oktober, um im südlichen Teil Afrikas zu überwintern, und kehrt im April zurück.
Die natürlichen Nistplätze der Mehlschwalbe sind Felswände und andere senkrechte Flächen, und aus genau diesem Grund macht sie sich manchmal unsere Hauswände zunutze.
Waldkauz Strix aluco
Länge: ca. 38 cm
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