Tiere im Garten
Strauch und singt.
Dorngrasmücke Sylvia communis
Länge: ca. 14 cm
ein häufiger Singvogel, der strauchreiche Gegenden bevorzugt
neugierig und nicht scheu
Die Dorngrasmücke ist einer der vorwitzigeren und leichter zu entdeckenden Singvogel, vor allem aufgrund ihres neugierigen und etwas zänkischen Auftretens. Außerdem führt sie oft von der Spitze eines Strauchs aus kleine Gesangsläufe durch oder setzt sich ganz offen auf einen Telefonmast oder trockenen Zweig, um die Umgebung zu beobachten. Der Gesang ist indes kein besonders schönes Lied, sondern besteht meistens aus einer monotonen, etwas mürrisch wirkenden Strophe. Wie viele andere Singvögel auch ist die Dorngrasmücke ein Langstreckenzieher, der in Afrika überwintert, und meist sind es die Männchen, die im April wieder als Erste zu uns zurückkommen. Sie fangen dann sofort an zu singen und ihr Revier abzustecken, woraufhin sie ein paar provisorische Nester bauen, die von den ankommenden Weibchen besichtigt werden können. Wenn sich ein Weibchen für ein Nest entschieden hat, wird dieses gemeinsam fertiggestellt, um vier bis sechs Eiern Schutz zu bieten. Diese werden von beiden Geschlechtern bebrütet, und nach circa zwölf Tagen schlüpfen die Jungen, die dann noch einmal ebenso lange im Nest bleiben, bis sie flügge sind. Wie viele andere Langstreckenzieher auch schafft es die Dorngrasmücke normalerweise nur einmal im Jahr, zu brüten.
Die Dorngrasmücke zählt in Europa zu den häufigeren Vogelarten. Da sie aber in der Sahelzone überwintert, wo es Zeiträume mit großer Dürre gibt, erleidet der Bestand manchmal massive Einbrüche.
Kennzeichnend für die Dorngrasmücke sind das helle Auge und ein blassrosafarbener Stich an Brust und Flanken.
Die Dorngrasmücke ist nicht sonderlich scheu, und man erkennt den neugierigen Vogel oft daran, dass er bei Störungen mit harten „Tschär“-Rufen oder einem rauen „Wähd-Wähd-Wähd“ warnt.
Klappergrasmücke Sylvia curruca
Länge: ca. 14 cm
zurückgezogen, aber keine Seltenheit
fühlt sich in Gärten und Parks mit viel Gebüsch wohl
Die Klappergrasmücke ist der Dorngrasmücke äußerlich recht ähnlich. Sie lassen sich leicht unterscheiden, wenn man auf die Augenfarbe achtet, die bei der Klappergrasmücke dunkel ist, während die Dorngrasmücke eine helle Iris und scharf konturierte Pupillen hat. Außerdem unterscheidet sich ihr Gesang markant von dem der Dorngrasmücke, und daher hat sie auch ihren Namen. Das Lied der Klappergrasmücke klingt nämlich, als würde man eine Erbse in eine Dose legen und diese schütteln, sodass sie klappert. Oft hört man diesen charakteristischen Gesang – „Tell-ell-ell-ell“ – Mitte April aus einem Strauch kommen, bevor andere Singvögel beginnen, sich zurückzumelden. Nicht selten geschieht dies in Verbindung mit warmem Wetter an den ersten sonnigen Frühlingstagen.
Die Klappergrasmücke zieht im Oktober nach Ostafrika, vor allem nach Äthiopien und in den Sudan, und kommt im April wieder zurück. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, und manchmal kann sie in Gärten, in denen es viele Sträucher, Hecken und Randzonen zwischen offenen und schattigen Partien gibt, eine geeignete Nistumgebung finden.
Die Klappergrasmücke hat einen dunkleren Kopf und dunklere Augen als die Dorngrasmücke. Außerdem ist ihr Gefieder vollkommen frei von rostroten Tönen.
Die Klappergrasmücke ist recht häufig vertreten, wenn ihr die Umgebung zusagt, aber sie kommt deutlich seltener vor als die Dorngrasmücke.
Bachstelze Motacilla alba
Länge: ca. 18 cm
häufig und nicht scheu
lebt gern in unserer Nähe
Die Bachstelze gehört zu den Vögeln, die sich eigentlich nicht mit anderen verwechseln lassen. Mit ihrem schwarzweißgrauen Gefieder, dem wippenden Schwanz und ihrem Zutrauen zu uns Menschen ist sie einer der bekannteren Vögel. Sie ist oft im Anschluss an bebaute Gebiete verbreitet, fühlt sich aber auch in der Nähe von Wasser und in offenen, vorzugsweise etwas trockeneren Gegenden wohl. Am liebsten sucht sie Gärten und andere Orte auf, an denen es viele Insekten gibt, die sie auf ihren rastlosen Spaziergängen fangen kann, und wo Weidetiere das Gras kurz halten. Als Gartenvogel taucht sie oft sofort nach dem Rasenmähen auf, um sich Insekten einzuverleiben, die aufgeschreckt oder verletzt wurden, und es ist nicht ungewöhnlich, dass sie direkt neben dem Rasenmäher spaziert, um sich keinen Leckerbissen entgehen zu lassen.
Die Bachstelze
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