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Tiere

Tiere

Titel: Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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deutete auf die Tür. Ich schob sie auf. Drinnen war es so dunkel, dass ich nichts sehen konnte. Kein Geräusch war zu hören. «Wo ist der Lichtschalter?», fragte Pete, aber dann sah er ihn selbst. Nachdem er das Licht angemacht hatte, stieß er mich so hart mit dem Queue durch die Tür, dass ich fast reingestürzt wäre.
    Ich blieb direkt vor dem Tablett stehen. Es lag noch da, wo ich es fallen gelassen hatte. Die Schüsseln waren alle umgekippt, doch das Hundefutter hatte sich über den Boden verteilt und mit dem Wasser vermischt, sodass es total eklig aussah. Vor meinen Augen war alles verschwommen, aber ich wollte sie nicht reiben. Ich guckte nur auf das Tablett, denn ich wollte nicht sehen, was mich dazu gebracht hatte,es fallen zu lassen. Aber ich konnte nicht anders. Irgendetwas zwang mich aufzuschauen.
    Das Rothaarige hatte sich nicht gerührt, seit ich es das letzte Mal gesehen hatte. Es hing direkt vor dem Gitter, seine Füße baumelten in der Luft. Seine Strümpfe waren zu einem Seil zusammengebunden und an das obere Gitterkreuz geknotet. Man konnte sehen, dass es Strümpfe waren, denn der Fuß des einen hing runter: Sie waren so fest gespannt, dass man kaum erkennen konnte, wie sie sich in seinen Hals gruben. Seine Zunge hing raus, und sein Gesicht war total rot geworden, aber das Schlimmste waren seine Augen. Sie waren wie bei einem Frosch hervorgetreten, und das Weiße war ganz rot und blutunterlaufen. Aber sie waren immer noch blau. Ich kam nicht darüber hinweg, wie blau sie waren.
    Hinter mir hörte ich ein Geräusch. Ich schaute mich um. Pete stand im Keller. Sein Gesicht war kreideweiß, und er starrte mit offenen Mund auf das Rothaarige. Im Schritt seiner Jeans war ein großer, nasser Fleck. Das Geräusch, das ich gehört hatte, war sein Pipi, das auf den Boden tropfte.
    Die anderen hatten kein Wort gesagt. Sie schauten nur Pete an, als könnten sie es nicht glauben. Dann meinte das Dicke: «Gott sei Dank!»
    Pete zuckte zusammen, und als er das Dicke anguckte, klammerte es sich ans Gitter und rief: «Hol uns hier raus, Kumpel!» Dann schrien sie alle durcheinander und brüllten Pete an, dass er sie rausholen soll. Er schaute von einem zum anderen, guckte dann mich an, und seine Augen wurden noch größer.
    «Schlag ihn, na los, knall ihm eine mit dem Stock!», schrie das Dicke, aber Pete ging jetzt rückwärts zur Tür undstarrte mich immer noch an. Dann schaute er noch einmal das Rothaarige an, drehte sich plötzlich um und lief davon. Aber er hielt das Queue quer vor sich, und das verkeilte sich in der Tür. Ein Krachen ertönte, als Pete dagegen knallte und zurückgeschleudert wurde, dann fiel das Queue klappernd zu Boden, und Pete machte ein komisches Geräusch, schaute mich an, rappelte sich auf und rannte wieder davon.
    Ich konnte seine Schritte im Gang hören. Das Dicke schrie hinter ihm her, dann auch das Schwarze und das alte Weib. Alle rüttelten wie die Wilden an ihren Gittern. Ich schaute auf das Rothaarige und rannte auch los. Pete konnte ich nicht sehen, aber als ich durch den Gang lief, hörte ich vor mir lauten Krach, und als ich in den Keller kam, lag er am anderen Ende in einem Stapel Stühle. Er sah mich und brüllte und warf einen Stuhl nach mir. Ich blieb stehen und duckte mich, obwohl der Stuhl nicht einmal in meiner Nähe landete, und als ich wieder aufschaute, verschwand Pete die Treppe hoch.
    Man konnte immer noch den Lärm aus dem hinteren Keller hören, aber jetzt war es nicht mehr so schlimm. Sie konnten mich ja nicht verfolgen oder so. Ich ging vorsichtig die Stufen hoch, falls Pete noch etwas werfen wollte, aber das machte er nicht. Die Kellertür oben war offen, und ich blieb ein paar Stufen davor stehen, rang nach Atem und lauschte. Als ich nichts hören konnte, ging ich weiter.
    Die Schankstube war leer. Die Tür stand sperrangelweit auf, ich konnte sehen, dass es draußen immer noch hell und sonnig war. Ich hörte, wie um die Ecke des Pubs ein Wagen gestartet wurde. Erst wurde der Motor abgewürgt, aber dann kam er auf Touren und jagte wie in einem Film mit quietschenden Reifen davon.
    Danach war es still. Meine Nase hatte fast aufgehört zu bluten. Ich tupfte sie mit meinem T-Shirt ab und rieb mir die Augen. Ich hatte Kopfschmerzen. Nach einer Weile machte ich die Tür zu und ging nach oben. Im Wohnzimmer nahm ich das unanständige Video aus dem Recorder. Ich machte mir keine Mühe, es zu verstecken, legte nur ein anderes ein und drückte auf Start.
    Dann

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