Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)
dieser sollte ihn eigentlich müde und schläfrig gemacht haben. Schließlich war er schon lange kein Teenager mehr. Doch er fühlte sich überraschenderweise aufgeladen und leicht überdreht. »Und jetzt?«
Sie räkelte und streckte sich wie eine Katze – oder besser, dachte er, wie ein Fuchs. Dann schwang sie elegant ihre Beine über die Bettkante und setzte die Füße auf den Boden, besann sich einen Moment und stand dann auf. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie sicher stand. »Und jetzt«, platzte sie lachend heraus, »gehen wir eine Runde rennen!«, und schon tanzte sie aus der Tür.
Er folgte ihr auf dem Fuße, jagte sie über den Friedhof und musste dabei immer wieder mit schnellen Haken den Grabsteinen und größeren Gebüschen ausweichen. Sie ging nun auf alle viere und legte einen Zahn zu, und ihre Knochen passten sich dem augenblicklich an. Jetzt war sie am Rande des Friedhofs angekommen rannte geradeaus weiter, fand eine schmale Lücke in der Wildrosenhecke und sprang beherzt hindurch. Er blieb dicht hinter ihr, und sie rannten gemeinsam querfeldein durch den dichten, dunklen Wald. Sein Gehör und sein Sehen waren nicht gut genug für diese wilde Jagd, und er verschärfte beides. Als seine Füße anfingen zu brennen und zu stechen kräftigte er sie, und als ihm kalt wurde, ließ er sich ein Fell wachsen. Sehr bald schon wurde ihm klar, dass es auf vier Pfoten leichter voranginge, und sofort folgte er ihrem Vorbild und lief auf allen Vieren. Der Zauber, der in seinem ganzen Körper kreiste sagte ihm auch genau, was er tun musste und wie. Er fegte hinter der schwarzen Füchsin her, die lachend und schlafwandlerisch sicher vor ihm durch den Wald stob, und sein goldbraunes Fell überzog sich mit schwarzen Flecken. Sie rannte immer weiter bis zu einem Fluss, und hier schloss er zu ihr auf. Übermütig stürzte er sich auf sie und warf sie im flachen Wasser um, hatte dabei aber seine Krallen in seine Tatzen eingezogen. Seine Katzenzunge leckte ihren Fuchshals, dann wand sie sich unter ihm heraus und verwandelte sich zurück, völlig überrascht, lachend und dabei vor Anstrengung nach Luft japsend.
»Ui, … du bist aber fix von Begriff!«, brachte sie heraus, immer noch atemlos.
»Nun, man versucht halt sein Bestes«, gab er mit einem verwegenen Grinsen zurück, dann verwandelte auch er sich zurück in seine alte Gestalt. Schon seltsam, kam ihm dabei in den Sinn – er sah seinen ursprünglichen Körper bereits als seine
alte
Gestalt.
»Oh!«, konterte sie keck und kauerte sich lasziv am Ufer hin, »es ist aber dein Schlechtestes, an dem ich brennend interessiert bin!«
Bevor sie sich’s versah sprang er sie an und stürzte sich auf sie und nahm sie erneut dort an dem lauschigen Ufer zum Rauschen des Wassers, die alten bemoosten Bäume über sie gebeugt unter der klaren Kuppel des Himmels, im funkelnden Licht der Sterne. Doch diesmal verwandelte er sich so, wie es ihnen beiden am besten passte – etwa mal ein Gelenk so weit zu verschieben, dass er Dinge tun konnte, die normalerweise unmöglich sind – und er genoss diesen betörenden Rausch der Macht über seine Gestalt in vollen Zügen. Es fühlte sich so natürlich an wie jede seiner Bewegungen es schon immer gewesen war, doch irgendwie so, als ob sein Körper es schon immer gekonnt, er es aber noch nie ausprobiert hatte. Dann nahm er sie gegen einen großen Felsen gelehnt, und sie nahm ihn in einem Gestrüpp von wildem Wein. Normalerweise hätten die Grenzen der menschlichen Biologie ihrem wilden Treiben irgendwann ein Ende gesetzt, doch Joey musste zu seinem Erstaunen feststellen, dass er sich nur dafür zu entscheiden brauchte weiterzumachen, und schon ging es weiter. Ein simpler Willensakt, eine Entscheidung, und schon hatte er völlige Kontrolle über seinen Körper. Er spürte instinktiv, dass es die Magie des Gestaltwandelns war, die ihm diese Macht über seine Körperlichkeit gab. Sie kratzte ihm mit ihren Krallen feine rote Linien den Rücken hinunter, und er schrie vor Lust und schierem Entzücken darüber laut auf. Schon immer hatte er seine Partnerinnen ermutigt, beim Sex grob und roh mit ihm umzugehen, doch leider hatte noch nie eine die Bereitschaft und das Selbstvertrauen gezeigt, sich wirklich auf das einzulassen, was er sich wünschte. Und diese Fuchs-Frau tat es, einfach so. Er musste sie nicht mal darum bitten.
Sie brachten sich noch einmal gegenseitig zum Höhepunkt und lagen dann eng aneinandergeschmiegt auf dem Rücken
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