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Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Titel: Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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vorstellen, dass er auch darauf zu achten hat, dass sie auf humane Weise getötet werden«, sagte Brunetti. »Da gibt es bestimmt eine EU -Vorschrift, die das regelt.«
    »Nenn mir eine Tätigkeit, zu der es keine EU -Vorschrift gibt«, sagte Vezzani, hob ihnen ironisch zuprostend sein Glas und nahm einen Schluck Wasser. Das Glas noch in der Hand, fragte er: »Hatte er irgendwelchen Ärger mit Klienten in seiner Klinik?«
    »Davon wusste seine Frau nichts«, sagte Brunetti. »Nur, dass manche Leute gar nicht genug Einsatz bekommen konnten für ihre Tiere. Aber das kann man nicht als Ärger bezeichnen.«
    »Da habe ich schon schreckliche Sachen gehört«, warf Vianello ein. »Es gibt Leute, die handgreiflich werden, wenn man ihren Tieren etwas zuleide tut. Ich halte die für verrückt, aber wir haben kein Haustier, also kann ich mich vielleicht nicht in sie hineinversetzen.«
    »Mir kommt so etwas auch übertrieben vor«, stimmte Vezzani zu. »Aber ich komme schon lange nicht mehr mit. Wenn sie einen schon umbringen, weil man ihr Auto beschädigt hat«, spielte er auf einen aktuellen Fall an, »was tun sie dann erst, wenn man ihrem Dackel ein Haar krümmt.«
    »Du weißt, wo seine Klinik ist?«, fragte Brunetti. Er legte ein paar Münzen auf den Tisch und stand auf. »Via Motta 145. Anscheinend hat er dort auch gewohnt.«
    Vezzani erhob sich ebenfalls. »Ja, kenne ich. Gehen wir hin und reden mit ihnen.«
    Früher einmal musste die Klinik eine Vorstadtvilla mit Platz genug für zwei Familien gewesen sein. Ähnliche zweigeschossige Häuser gab es links und rechts davon, dazwischen jeweils breite Rasenflächen. Als sie langsam an dem Gebäude vorbeifuhren, begann drinnen ein Hund zu bellen, dem sich bald ein zweiter anschloss; eine Stimme rief etwas; eine Tür knallte, dann war es wieder still.
    Vezzani hatte Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden. Er fuhr gut hundert Meter weiter, aber alles war mit Autos zugestellt: keine Chance, nichts frei. Damit also vertrieben sie sich die Zeit auf der terraferma, dachte Brunetti. Er drehte sich zu Vianello auf dem Rücksitz um; sie wechselten einen Blick, sagten aber kein Wort.
    Vezzani stieß einen Fluch aus, wendete und fuhr zur Klinik zurück. Er parkte direkt davor auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Er zog ein Plastikkärtchen hervor, legte es aufs Armaturenbrett, stieg aus und knallte die Tür hinter sich zu. Brunetti und Vianello achteten darauf, ihre Türen leise zu schließen.
    Die drei Männer gingen über den kurzen gepflasterten Weg zum Eingang. Neben der Tür hing eine Metalltafel: »Clinica Amico Mio«, darunter waren die Sprechzeiten angegeben und Dott. Andrea Nava als Leiter der Klinik.
    Vezzani ignorierte den Klingelknopf, stieß die Tür auf und ging hinein; Brunetti und Vianello folgten. Gegen Tiergeruch gab es offenbar kein Mittel, dachte Brunetti. Er hatte das in den Häusern von Freunden erlebt, die Haustiere hatten, in den Wohnungen von Leuten, die er festnehmen musste, in leerstehenden Gebäuden und einmal in einem Antiquitätenladen, wo er einen Zeugen befragt hatte. Ein alles durchdringender Gestank mit einer Beimischung von Ammoniak, von dem er annahm, er werde sich in seiner Kleidung festsetzen und noch Stunden später nicht verdunstet sein. Und Nava hatte hier sogar eine Zeitlang gelebt.
    Der Eingangsbereich war hell erleuchtet, ein grauer Linoleumbelag bedeckte den Boden, und an einer Seite stand ein Tisch, hinter dem ein junger Mann im weißen Laborkittel saß. »Buon dì«, sagte er lächelnd. »Was kann ich für Sie tun?«
    Vezzani ließ Brunetti den Vortritt. Der Junge war noch keine achtzehn und strahlte Gesundheit und Wohlbefinden aus. Brunetti sah gleichmäßige Reihen perfekter Zähne und so große braune Augen, dass er an die »kuhäugige Hera« denken musste. Die Haut des Jungen war rosig.
    »Wir möchten den Chef sprechen«, sagte Brunetti und ließ sich vom Lächeln des anderen anstecken.
    »Geht es um Ihren kleinen Liebling?«, fragte der junge Mann, aber es klang nicht so, als erwartete er eine bejahende Antwort. Er beugte sich zur Seite, um an ihnen vorbeizusehen.
    »Nein«, sagte Brunetti und ließ sein Lächeln verschwinden. »Es geht um Dottor Nava.«
    Bei diesen Worten verschwand auch das Lächeln des Jungen, und er sah sich die Männer genauer an, als wittere er einen neuen Geruch, den sie ins Haus gebracht hätten. »Haben Sie ihn gesehen?«, brachte er schließlich heraus.
    »Vielleicht könnte ich jetzt mit dem Chef

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