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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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ihre spöttische Geste zu reagieren, war er aufgestanden und hatte seine Hand in ihren Nacken gelegt. Gelassen hatte er sie angelächelt und dabei die empfindsamste Stelle an ihrem Hals gestreichelt. Als ihr dabei eine Gänsehaut über die nackten Arme gelaufen war, hatte er bloß die Brauen gehoben. Von oben bis unten hatte er sie angesehen und sich dann völlig desinteressiert abgewandt. Seine gleichgültigen, schneidenden Worte klangen ihr noch heute in den Ohren.
    „Wenn du dir einen Liebhaber kaufen wolltest, Kleines, dann bist du bei mir an die falsche Adresse geraten."
    Mandy wurde heute noch genauso rot wie an jenem Abend vor zwei Wochen, wenn sie an diese Situation dachte. Eines musste sie Daniel jedoch zugute halten: Nach außen hin hatte er sich wie ein Gentleman benommen. Erst nachdem sie hinter dem Vorhang waren, ließ er sie stehen, um sie den neugierigen Fragen und anzüglichen Bemerkungen der Frauen zu überlassen, die aus dem Publikum auf sie zugeeilt waren, um ihr zu gratulieren.
    Sie hatte versucht, den Leuten zu erklären, dass sie Daniel nicht für sich selbst, sondern für seine Tante ersteigert hatte. Doch Adela hatte sie warnend angeschaut und den Kopf geschüttelt. Was war ihr anderes übriggeblieben, als mit aufgesetztem Lächeln und geröteten Wangen die Glückwünsche über sich ergehen zu lassen?
    „Mandy? Sind Sie wach? Oder schlafen Sie mit offenen Augen?" Steve war an ihren Schreibtisch getreten, um ein paar Aktenordner bei ihr abzuladen. „Hier sind die Präzedenzfälle, auf die Adela so wild war."
    Mandy zwinkerte. Nur mühsam gelang es ihr, in die Gegenwart zurückzukehren und den Gedanken an Daniels spöttisches Lächeln und seine kalten Augen zu verdrängen. „Wie bitte?" fragte sie verwirrt.
    „Steve!" rief in diesem Moment Jessica aus Adelas Büro. „Wo bleiben die Präzedenzfälle? Adela hat die Sekretärin des Premierministers an der Strippe." Steve riss die Akten an sich, bevor Mandy sie berühren konnte. „Sekunde, sie kommen sofort."
    Mit einem unterdrückten Seufzer schaute Mandy dem davoneilenden Steve nach. Auf einmal wurde ihr klar, warum sie ständig über Daniel nachgrübelte. Sie hatte nichts zu tun. Auf ihrem Schreibtisch stapelte sich keine Arbeit mehr.
    Das Telefon klingelte. Glücklich über die Ablenkung, streckte Mandy die Hand nach dem Hörer aus. Doch Alice war schneller gewesen. „OCC, mit wem darf ich Sie verbinden?" hörte Mandy sie höflich fragen.
    Leise legte Mandy den Hörer wieder auf. Alles konnte sie ertragen, nur keine Untätigkeit. Seit Adela Alice und Jessi eingestellt hatte, war ihre eigene Arbeit aufgeteilt und an die beiden Mädchen delegiert worden. Und obwohl sie Mandy ständig damit vertröstete, dass größere Aufgaben auf sie warteten, hatte Adela ihr noch kein neues Arbeitsgebiet zugeteilt. Die Folge war, dass Mandy viel zu viel Zeit zum Grübeln blieb.
    Heute vor genau zwei Jahren war es passiert. Die Erinnerung war wieder da. — Denk nicht daran! Es ist ausgestanden. Vorbei und vergessen. Du kannst nichts daran ändern.
    Ihr Kugelschreiber entglitt ihren Fingern, rollte über die Schreibtischplatte und fiel zu Boden. Mit abwesendem Blick beobachtete sie, wie er geräuschlos auf dem weichen Teppich landete. Die Erinnerungen überwältigten sie. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, ihr Gesicht wurde blass. Sie zwang sich, tief durchzuatmen.
    Es ist ein Tag wie jeder andere, sagte sie sich. Ein ganz normaler Tag. Wenn es ein Grab gäbe, das du besuchen könntest, würdest du wahrscheinlich hingehen und über alles nachdenken. Aber weil es kein Grab gibt, sitzt du zu Hause oder im Büro und hängst dort deinen Gedanken nach. Abends gehst du dann ins Bett und bist am nächsten Morgen froh, dass du dich wieder einen Schritt weiter von der Vergangenheit entfernt hast. Und vielleicht kommt einmal der Tag, an dem dich ihre Schatten nicht mehr erreichen können. Heute ist es aber noch zu früh.
    Abrupt stand Mandy auf und lief unruhig in ihrem großen Büro auf und ab. Sie hatte nur einen Wunsch: Sie wollte raus. Überrascht blieb sie stehen. Diesen verzweifelten Wunsch, zu entkommen, ins Freie zu gelangen, hatte sie nur ein einziges Mal in dieser Intensität erlebt — damals vor zwei Jahren.
    Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken. Sie schaute sich um. Auf einmal wusste sie, was sie zu tun hatte. Sie brauchte Arbeit, musste sich ablenken. Entschlossen ging sie in Adelas Büro hinüber, wo sich Adela, Jessi und Steve gerade über

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