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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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du hinaus willst."
    „Gut gekontert", murmelte er. „Doch Spaß beiseite. Wir müssen wissen, wer im Stall war. Wenn ich selbst nachschaue, wird mir der Bösewicht oben vielleicht entwischen."
    Leicht irritiert blickte Kendra ihn noch einmal an, dann lief sie die Stufen hinab und verschwand um die Ecke. Die Stalltür war zu, aber nicht verschlossen. Sie presste ein Auge gegen das Schlüsselloch und versuchte hineinzusehen. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass drinnen alles in Ordnung war, blickte sie sich vorsichtig um.
    „Justine?"
    Sie starrte ihrer Schwester hinterher, die sich auf dem Weg vom Stall zur Arena befand. Justine, dachte Kendra wieder. Vielleicht hatte sie ein Pferd zurückgebracht. Das könnte einen Sinn ergeben. Dennoch, sie würde sich noch einmal im Stall umsehen. Kendra schlich zurück zur Tür und öffnete sie geräuschlos. Sie musste sich beeilen. Der Gedanke, dass Raymond dort oben allein war, war ihr unerträglich.
    ★
    Der Raum war leer.
    Raymond sah sich dennoch vorsichtig um. Ob Kendra sich vielleicht geirrt hatte? Er schüttelte den Kopf. Nein. Sie hatte geradezu entsetzt ausgesehen, als sie die Autotür aufriss. Was hatte sie gesagt? Ich brauche dich. Sie hätte ebenso gut sagen können: Ich vertraue dir. Er hatte es in ihrem Blick gelesen. Er hatte ihm mehr als alle Worte verraten, dass sie seine Hilfe benötigte.
    Raymond biss die Zähne so hart zusammen, dass die Kieferknochen hervortraten. Kendra Waite war eine Frau, trotz ihrer vertraulichen Unschuld. Es spielte keine Rolle, wie sie ihn vorhin angesehen hatte, denn die Chance, dass es noch einmal geschehen könnte, war gering. Er wollte den Raum gerade wieder verlassen, als sein Blick auf die gegenüberliegende Tür fiel. Eine Weile starrte er sie nachdenklich an. Dann setzte er sich auf den Schreibtisch, um sich Kendras Worte in Erinnerung zu rufen. Hinter der Tür auf dem Boden lagen Tonnen von Heu, die es jedem unmöglich machten, dort herumzuschleichen. Raymond zog eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche, nahm die letzte heraus und zerknüllte die Packung in der Hand. Dann warf er sie in den Papierkorb und ging zu Tür. Er drückte die Klinke herunter, einmal, zweimal. Doch die Tür war verschlossen. Nachdenklich zündete er sich eine Zigarette an.
    „Du musst dich geirrt haben. Vielleicht hat dir das Sonnenlicht einen Streich gespielt, und es war ein ganz natürlicher Schatten, den du auf den Scheiben gesehen hast." Beim Klang seiner Stimme wirbelte Kendra herum. Er war ohne ein einziges Geräusch zu machen in den Stall gekommen und lehnte jetzt an der Tür. Mit klopfendem Herzen ging Kendra zu ihm hinüber.
    Ein paar Schritte vor ihm machte sie halt. „Ist das ... ist das deine Art, mir mitzuteilen, dass du dort oben niemanden gefunden hast?" Raymond nickte schweigend.
    „Niemanden?"
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    „Aber ..." Ohne den Satz zu beenden, ging Kendra zum anderen Ende des Stalles und ließ sich auf einen Heuballen fallen. „Aber das ist unmöglich ... ich sah ..."
    „Einen Schatten", fiel Raymond ihr ins Wort.
    Kendra blickte dem Rauch seiner Zigarette nach, der in bläulichen Spiralen zur Decke zog. „Aber die Schlüssel fehlten!" protestierte sie.
    „Jemand, der hier arbeitet, muss sie haben."
    „Aber ich habe etwas gehört!"
    „Schritte, ich weiß. Im Kino nennen sie das melodramatisch." Raymond ging hinüber zu einer der Boxen und streichelte das Pferd darin. Es schien, als ob er mit dieser Geste das Thema wechseln wollte.
    Sofort war Kendra wieder auf den Beinen. „Warte eine Minute!" begann sie wütend.
    „Willst du mir unterstellen, ich hätte alles erfunden?! Dass ich verrückt bin?" Raymond gab ihr keine Antwort. Vielmehr fragte er: „Wer war hier unten?"
    Sie sah ihn an, als ob sie seinen Gedanken nicht ganz folgen könne. „Justine", war alles, was sie herausbrachte. Dann ließ sie sich wieder ins Heu fallen.
    „Vielleicht hat sie ja die Schlüssel."
    Kendra nickte langsam. Sein Scharfsinn ging ihr auf die Nerven. Daher antwortete sie nur kurz: „Vielleicht."
    „Oder Colin. Oder irgend jemand, der hier arbeitet. Kendra", murmelte er, während er zu ihr hinüberging. „Ich habe nicht gesagt, dass du verrückt bist. Gut, die Schlüssel fehlten, du hast im alten Büro einen Schatten am Fenster gesehen, und es war ganz natürlich, dass du dann Schlüsse daraus gezogen hast. Glücklicherweise hast du dich geirrt."
    „Glücklicherweise?" wiederholte Kendra und kam sich wie ein

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