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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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Raymond genauso ruhig. „Kendra, ich kenne diesen Blick, den du manchmal in deinen Augen hast", fuhr er dann fort. „Du hattest deine Hand nach etwas Großem ausgestreckt, und du hast Schiffbruch erlitten. Sogar wenn du mich küsst oder mich hier herausschmuggeln willst, hast du ihn. Und dieser Blick besagt, dass du dich für zu gescheit hältst, mir zu glauben, wenn ich sage, dass ich eure Pferde nicht vergifte."
    Kendra zuckte leicht zusammen. „Das hast du mir nie gesagt", flüsterte sie. „Du hast nie gesagt, dass du es nicht getan hast."
    „Nein, das habe ich nicht", stimmte er ihr zu. „Und ich habe es auch nicht vor." Seine Antwort versetzte ihr erneut einen Stich. Aber Kendra ließ sich nichts anmerken. Hinter ihrem Rücken ballte sie zwar ihre Hände zu Fäusten, ließ aber nicht vom Thema ab. „Willst du damit andeuten, dass du etwas mit dieser Geschichte zu tun hast?" fragte sie mit kaum hörbarer Stimme.
    „Da haben wir es", erwiderte Raymond. „Du willst es nur allzu gern glauben." Will ich das? stellte Kendra sich die Frage. Nein, ganz und gar nicht. Sie wollte ja gern an seine Unschuld glauben, aber es gab zu viel, was dagegen sprach. Traurig schüttelte sie den Kopf.
    „Du glaubst mir nicht, ich sehe es doch deinen Augen an."
    Dann aber siehst du mir nicht tief genug in die Augen, dachte sie, sprach es aber nicht aus, weil sie eigentlich ganz froh darüber war. Denn sonst würde er sofort wissen, was sie für ihn empfand. Und das wollte sie nicht riskieren. Daher wandte sie sich zur Seite.
    „Das macht mich verrückt", fuhr Raymond fort. Seine Stimme klang jetzt schroff. „Ich rede mir immer wieder ein, dass du genauso lügst und betrügst wie alle anderen Frauen, die ich bisher kennengelernt habe. Aber die Hälfte der Zeit gelingt es mir nicht!" Mit hartem Griff umfasste er ihr Handgelenk. „Wer bist du, Kendra Waite?" fragte er rau. „Frau oder Kind? Lügst du und betrügst du? Oder bist du nur sorglos und naiv? Ich muss es wissen!"
    Die heiße, trockene Luft im Stall kam Kendra plötzlich unerträglich vor. Die Unterhaltung hatte eine unvorhergesehene Wendung genommen.
    „Du . . ." Sie musste gegen die aufsteigende Angst ankämpfen. „. . . verschwendest deine Zeit. Ich glaube, es ist besser, dass du gehst, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Party findet dort drüben statt."
    Raymond schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht. Nicht eher, bis ich bekommen habe, weswegen ich gekommen bin."
    „Gib dir keine Mühe, du bist vergebens gekommen", protestierte sie.
    „Tatsächlich?"
    „Du willst also nicht gehen, bevor du herausgefunden hast, wer und wie ich bin? Nun gut! Ich werde alles tun, um dich so schnell wie möglich aufzuklären. Die Unschuld oder die Naivität, die du in mir zu sehen glaubst, ist trügerisch. Ich bin nicht mehr naiv, nicht mehr seit dem Tag, an dem du Marcia Bradbury geheiratet hast. Seit dem Tag glaube ich auch nicht mehr, dass Träume wahr werden, nur weil man so dumm war, daran zu glauben. Ich bin nicht mehr vertrauensselig seit dem Tag, an dem ich nach New York gegangen bin, um allen zu beweisen, dass ich erwachsen geworden und nicht mehr der Teenager mit gebrochenem Herzen war! Ich war nicht mehr das kleine dumme Mädchen, das du in jener Nacht geküsst hast. Ich hatte keine Illusionen mehr, und das war auch ganz gut in einer so großen Stadt. Ich arbeitete als freie Fotografin für einige Werbefirmen. Dann verkaufte ich den Rest meiner Naivität, von der du immer redest, an einen Bankangestellten, der mich wie eine Erwachsene behandelte. Ich heiratete ihn, weil ich dachte, durch die Ehe schneller reif zu werden. Ich heiratete ihn, weil ich kein Teenager mehr sein wollte, denn die nimmt man doch nicht ernst, wenn man sie küsst!"

7. KAPITEL
    Kendra schwieg, und Raymond blickte sie bestürzt an. „Kendra, du warst doch noch ein Kind. Dafür kannst du mich doch nicht verantwortlich machen. Du warst noch so jung", meinte er schließlich.
    „Richtig", antwortete Kendra, „aber jetzt bin ich erwachsen. Unglücklicherweise habe ich immer noch das kindliche Herz von damals, das du mir gebrochen hast." Dann fuhr sie fort: „Meine Ehe war unglücklich. Mein Mann hielt mir vor, ich sei frigide, und suchte sich eine andere Frau. Um auf deine Frage zurückzukommen: Seit jener Zeit kann man mich nicht mehr als naiv bezeichnen, vielleicht gescheit, aber nicht naiv. Und ich werde keinem Mann mehr erlauben, mir noch einmal das Herz zu brechen!"
    Raymond lachte

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