Tiffamy Duo Band 29
Papierknäuel, so dass es zu Boden flog.
Kendra schluckte. „Ich habe eine bessere Idee. Warum erzählst du mir nichts darüber?"
Seine Miene verdüsterte sich. „Es sieht wie eine zusammengeknüllte weggeworfene Zigarettenpackung aus. Aus irgendwelchem Grund bringst du sie mit mir in Zusammenhang."
„Und das mit gutem Grund", fuhr sie ihn an. „Niemand sonst in dieser Gegend raucht diese Marke."
„Und was willst du damit andeuten?"
„Ich möchte, dass du endlich die Wahrheit sagst, oder ich . . . gehe ..." Kendra suchte nach den richtigen Worten.
„Zum Sheriff?" half er ihr.
„Noch schlimmer", sagte Kendra zähneknirschend. „Zu Justine." Raymond lachte.
Kendra hatte ihre Drohung ernst gemeint und nicht damit gerechnet, dass er in Gelächter ausbrechen würde. Er lachte doch sonst so selten. Warum gerade jetzt? Sie biss sich auf die Lippen. „Bitte nicht", flüsterte sie. „Bitte ..."
Raymonds Neugierde wuchs. „Kannst du dich nicht deutlicher ausdrücken?" Kendra nahm sich zusammen. „Bitte spiel' nicht mir mir", antwortete sie. „Ich will nur die Wahrheit wissen. Ich kann eher ertragen, dass du dich schuldig bekennst als diese Ungewissheit." Wie konnte sie noch immer glauben, dass er unschuldig war. Sie hatte doch bereits den Beweis. Weil ich mir nichts sehnlicher auf der Welt wünsche, als dass er unschuldig ist, gestand sie sich selbst ein.
„Warum?" fragte er ruhig. „Was soll ich dir sagen?" drängte er. „Warum verlässt du dich nicht auf dein Gefühl und vertraust mir. Hast du Beweise, dass du Justine trauen kannst? Oder Colin? Beweis ist ein schmutziges und irreführendes Wort, Kendra. Vielleicht gut genug für dich, aber nicht für mich."
„Gut genug?" wiederholte Kendra verwirrt.
„Genau das", antwortete Raymond scharf. „Weißt du was? Warum gehst du nicht nach Haus und denkst darüber nach, was für eine Art Mann ich bin. Wenn du eine Antwort gefunden hast, wirst du wissen, ob du mir vertrauen kannst oder nicht." Heftig griff er nach ihrem Handgelenk. Dann drehte er sich um und stieß die Stalltür auf. „Deine Antwort kannst du mir geben, wenn du gründlich darüber nachgedacht hast." Mit einer ungeduldigen Handbewegung forderte er sie auf zu gehen.
Doch Kendra machte keine Anstalten. „Ich habe die Zigarettenpackung heute morgen in dem alten Büro gefunden", flüsterte sie. „Es ist deine Marke." Plötzlich blickte sie ihn an, und jetzt konnte sie ihre Tränen nicht mehr länger zurückhalten.
Sie hasste sich für diese Schwäche, konnte aber nichts dagegen tun. „Warum?" fragte sie bittend. „Warum hast du es getan? Ich weiß, dass du es gewesen bist. Für wie dumm und einfältig hältst du mich? Ich bin kein Kind mehr. Ich kann nicht. . , kann nicht..." Der Satz ging in Schluchzen unter. „Ich kann dir nicht mehr blind vertrauen. Ich kann dich nicht mehr gern haben. Ich brauche ..." Wieder wurde sie von Kummer übermannt. „Mach dem ein Ende. Ich werde diese Packung niemandem zeigen, wenn du mir versprichst, uns in Ruhe zu lassen.,Westwind' ist bereits in die Knie gezwungen. Justine ist jetzt bereit, dir das Land zu verkaufen. Du kannst das Gold haben! Aber hör bitte auf!"
Erschrocken darüber, was sie soeben gesagt hatte, presste Kendra die Hand gegen den Mund und schloss verzweifelt die Augen. Im Bruchteil einer Sekunde stand er neben ihr und griff so hart nach ihrem Arm, dass sie fast das Gleichgewicht verlor. Daher sah sie auch nicht die stumme Qual und den Ausdruck unbeugsamen Stolzes in seinen Augen.
„Hör auf!" rief er scharf. „Hör auf! Mach es nicht noch schlimmer, als es schon ist!"
Kendra stöhnte leise und öffnete die Augen. Raymond sah sie so durchdringend an, dass sie unwillkürlich zurückwich. Und dennoch, seine Worte hallten in ihr nach. Sie waren das Eingeständnis seiner Schuld, ganz offensichtlich. Verstört befreite sie sich aus seinem Griff.
Doch Raymond streckte erneut die Hand nach ihr aus. „Du hattest gestern genügend Vertrauen, um mit mir zu schlafen! Warum kannst du mir heute nicht trauen?"
„Wie kann ich das?" Kendra schrie es fast. „Du gibst mir keine Beweise! Du erzählst mir nichts! Du machst nur Anspielungen. Genau wie eben!"
Raymond ließ ganz plötzlich ihren Arm fallen, als ob er sich daran verbrannt hätte.
„Schon wieder willst du Beweise", meinte er bitter. „Ich kann dir keine geben, Kendra."
Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Nein", gelang es ihr zu sagen. „Ich glaube jetzt auch,
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