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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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aufzuschließen. Außerdem besagt das Fehlen der Schlüssel überhaupt nichts."
    Jetzt war es Kendra, die ihre Schwester ungläubig ansah. „Du glaubst mir nicht", flüsterte sie.
    „Natürlich glaube ich dir. Jemand hat die Schlüssel genommen. Aber wer? Leona? Ich? Du?"
    Colin, setzte Kendra in Gedanken hinzu, sprach den Namen aber nicht aus. Er und Justine hatten Schwierigkeiten miteinander, das war alles. Nun gut, aber war das ein Grund, „Westwind" — und damit sich selbst — zu ruinieren? Kendra verwarf den Gedanken schnell wieder. Stumm beobachtete sie, sie ihre Schwester den Raum verließ.
    Bevor Justine die Tür schloss, steckte sie noch einmal den Kopf ins Zimmer. „Ich kann dich wohl nicht dazu überreden, wieder ins Bett zu gehen?"
    Kendra schüttelte den Kopf. „Nein", sagte sie knapp.
    Nach einer kleinen Pause fragte Justine zögernd: „Du wirst zu ihm gehen, nicht wahr?"
    Kendra nickte langsam. „Ja, Jessie. Er denkt noch immer, dass ich ihn für den Schuldigen halte. Aber ich weiß es jetzt besser. Und das muss ich ihm sagen." Justine schloss kopfschüttelnd und ohne ein weiteres Wort zu sagen die Tür.
    ★
    Nur die Nordwand, die vom Feuer verschont geblieben war, erinnerte daran, dass hier einmal ein Stall gestanden hatte. Kendra fröstelte leicht, als sie davorstand und suchend umherblickte. Sie hoffte, irgend etwas zu finden, das den Brandstifter verriet. Sie wollte es herausfinden, bevor sie Raymond traf. Doch würde die Suche überhaupt Zweck haben? Dort wo die Boxen einmal gewesen waren, war nichts als Asche übriggeblieben. Nur das Büro ist verschont geblieben, dachte Kendra. Das Feuer war ja auf dem Heuboden ausgebrochen und das Heu nach unten weggebrannt. Aber wer immer das Feuer gelegt hatte, er musste das Büro durchquert haben. Vielleicht hatte er dort irgendeine Spur hinterlassen. Und wenn ja, wollte sie es herausfinden, bevor der Sheriff oder jemand anders es entdeckte. Sie war jetzt mehr denn je davon überzeugt, dass der Täter auf der Ranch zu suchen war. Entweder war es Colin, Leona oder Miguel. Miguel verdächtigte sie am allerwenigsten, hatte er doch mehr als zwanzig Jahre seine Loyalität der Ranch gegenüber bewiesen. Colin oder Leona kamen schon eher in Frage. Wenn es tatsächlich einer der beiden gewesen war, wollte Kendra nicht, dass der Sheriff oder einer seiner Vertreter Justine die Nachricht überbrachte. Nein, das wollte sie lieber selbst tun. Vorsichtig kletterte sie die Stufen hinauf. Sie hatten dem Feuer standgehalten und waren noch genauso massiv wie am Tag vorher, als sie mit Raymond hinaufgegangen war. Doch als sie die Tür öffnete, entdeckte Kendra, dass sie sich auf gefährlichem Boden bewegte. Das Büro hatte das Feuer doch nicht ganz unbeschadet überstanden. Die Wand, die es einmal vom Heuboden trennte, war eingestürzt, und man konnte den blauen Himmel sehen. Langsam betrat sie den Raum.
    Auch hier war überall Asche und Ruß. Auf den Knien hockend, wischte sie sich die Hände abwechselnd an den Jeans ab, um dann erneut die Asche zu durchwühlen. Sie hatte den Schatten hier gesehen, genau hier am Fenster. Es musste irgendwo eine verräterische Spur geben, damit sie allen beweisen konnte, dass sie sich nichts eingebildet hatte. Sie blickte zum Fenster empor, um ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Hatte sich der Schatten nach links bewegt. . . oder nach rechts? Nach rechts, dachte sie. Dann suchte sie wieder den Boden ab.
    Und dann entdeckte sie die zerknüllte Zigarettenpackung. Wie benommen starrte sie darauf. Eine Minute verging, zwei, drei, bevor es bitter in ihr aufstieg, dass sie hintergangen worden war.
    Die Packung lag zwischen Papierkorb und Schreibtisch. Kendra hatte die Schachtel schon einmal gesehen.
    Wie benommen streckte sie die Hand aus und griff danach. Die Marke kannte sie. Es handelte sich um filterlose Zigaretten, und eine etwas ausgefallene Marke, die Colin nicht rauchte. Aber Raymond.
    Übelkeit stieg in ihr hoch.
    Es war also doch Raymond! Wie Justine es gesagt hatte. Sie hatte für ein billiges Alibi herhalten müssen.
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie war gar nicht die ganze Zeit mit Raymond zusammengewesen. Er war allein hier oben gewesen, während sie unten nachgesehen hatte, ob jemand im Stall war. Er hatte sie nach unten geschickt. Und währenddessen hatte er Zeit genug, die Tür zum Heuboden zu öffnen und ein brennendes Streichholz oder eine glühende Zigarette ins Heu zu werfen. Er besaß eigene Pferde und

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