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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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erste Mal, dass sie sich geküsst hatten, und dennoch hatte dieser Kuss eine verheerende Wirkung auf sie. Obwohl sie glaubte, ihn überführt zu haben, begehrte sie ihn mehr denn je.
    Der Gedanke daran brachte Kendra wieder in die Wirklichkeit zurück, und sie versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien. Es würde ein neuer Tag kommen, ein neues Verbrechen geschehen, und solange er ihr nicht die Wahrheit sagte, würde sich zwischen ihnen nichts ändern. „Nein", flüsterte sie mit zitternder Stimme. „Nein, ich kann nicht."
    Kendra hatte erwartet, dass er ärgerlich reagieren würde, doch er akzeptierte ihren Entschluss mit ruhiger Gelassenheit. Er trat einen Schritt zur Seite und lächelte sie an. „Du hast dich verraten!"
    Kendra verschränkte die Arme vor der Brust, wie um sich selbst einen Halt zu geben. „Ich ... Ich verstehe dich nicht."
    Raymond sah sie noch einmal prüfend an, bevor er sagte: „Dein Körper hat dich verraten. Das war alles, was ich wissen wollte."
    „Ich muss gehen", murmelte sie benommen. „Ich . . . mir geht es nicht gut." Sie fühlte sich auf einmal leer und ausgebrannt. Als sie in das grelle Sonnenlicht hinaustrat, schwankte sie leicht. Noch hatte sie sich nicht wieder ganz unter Kontrolle. „Da ist noch etwas, was mich beunruhigt!" rief sie zurück.
    Raymond zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.
    „Wie kommt es, dass ich mich heute ganz erbärmlich fühle, während du offenbar ganz zufrieden wirkst?"
    Raymond zwang sich zu einem Lächeln. „Glaubst du, dass die Gerüchte über mich wahr sind? Vielleicht bin ich zu gemein, um im Feuer umzukommen."
    Kendra erschauerte. War er zu gemein oder vielleicht einfach zu klug. Sie musste an Leonas Worte denken: „Wer immer es gewesen ist, ist verrückt oder gemein und viel zu klug, um sich erwischen zu lassen."
    Warum nur sagte er ihr nicht, was sie wissen wollte. Unbewusst griff sie nach seiner Hand, bedauerte es aber sofort. Raymond wurde kaum merklich steif unter dieser Berührung, und dennoch spürte sie es. Plötzlich verstand sie. Sie hatten zwar letzte Nacht miteinander geschlafen, der Graben zwischen ihnen war nicht kleiner geworden. Es war körperliche Anziehungskraft gewesen, die die Barriere zwischen ihnen überbrückt hatte. Echte Nähe vertrug er nicht. Die Berührung eben war zu vertraut und intim gewesen, sie bedeutete mehr als körperliche Lust. Und das wollte er nicht zulassen.
    Kendra wartete darauf, dass Raymond ihr eine scharfe Antwort geben würde. Doch statt dessen nahm er sie wieder in die Arme. Diesmal war es nicht berechnend, diesmal wollte er nicht nur ihren Körper . . . sondern ließ sie wissen, was er wirklich fühlte.
    Es dauerte einen Moment, bis Kendra wieder sprechen konnte. „Ich musste die Gerüchte einfach glauben. Ganz besonders, nachdem ich dich das erste Mal besucht hatte. Aber trotz allem, was immer du die Welt glauben machen willst, du bist nicht der Bösewicht, für den dich die Leute halten." Sie lächelte unsicher: „Und du wunderst dich, warum ich so verwirrt bin."
    Raymond ließ sie abrupt los. Der Moment, in dem er seine wahren Gefühle gezeigt hatte, war vorüber. Sein dunklen Augen sahen sie prüfend an. „Du magst recht haben", erwiderte er scharf. „Ich glaube, ganz so gemein kann ich nicht sein, denn auch meine Lungen haben das Feuer nicht unbeschadet überstanden. Ich werde mir ein eisgekühltes Bier genehmigen und mich in der Sonne erholen."
    Kendra blinzelte ihm zu. „Jetzt?"
    „Du willst doch gehen", erinnerte Raymond sie daran.
    Kendra wurde rot und schüttelte den Kopf. „Das habe ich nicht gemeint." Plötzlich schwand das spitzbübische Lächeln von seinen Lippen, und sein Blick wurde wieder ernst. Er drückte ihr die Packung in die Hand. „Es tut mir leid. Das kleine Ding hier ist deine Verantwortung. Du wirst dich entscheiden müssen, was du damit anfängst. Es hier zu lassen, ist der Ausweg eines Feiglings."
    Kendra spürte, wie sie sich innerlich versteifte. „Ich bin kein . . ." Doch Raymond ließ ihr keine Zeit, den Satz zu beenden. Er ergriff ihren Arm und führte sie über den Hof.
    „Du wirfst mich also hinaus?" fragte sie verletzt.
    „Richtig", antwortete er, „bevor ich vergesse, dass du, süß und vertrauensvoll wie du bist, doch nur Misstrauen gegen mich hegst. Geh nach Hause, Kendra, schnell."
    Nein, hart klang es nicht. Jedenfalls nicht so hart wie sonst. Aber er hielt etwas zurück, was er ihr nicht offenbaren wollte. Daher nickte sie ihm nur noch

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