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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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sie: „Warum?" fragte er. Seine Stimme klang gefährlich sanft.
    „Warum hast du nicht einfach mich gefragt, Kendra? Warum hast du es hinter meinem Rücken getan?"
    Kendra fühlte sich benommen. Ja, warum? Warum hatte sie ihn nicht gefragt? Sie wusste keine Antwort darauf.
    „Was konnte ich auch anderes erwarten", beantwortete er ihr Schweigen.
    Wie am Erdboden festgewachsen beobachtete sie, wie er die Taschen am Sattel befestigte und sein Pferd losband. Kendra bekam einen trockenen Mund, die Stimme versagte ihr, und sie konnte nicht einen einzigen klaren Gedanken fassen. Sie konnte ihn auch nicht aufhalten. Raymond schwang sich aufs Pferd, blickte mit ausdruckslos wirkenden Augen auf sie herab: „Um auf die Gerüchte von vorhin zurückzukommen, die über mich kursieren, ich habe einen wichtigen Punkt zu erwähnen vergessen. Man sagt, dass ich auch anspruchsvoll sei. Das ist richtig. Ich erwarte hundertprozentiges Vertrauen, auch von dir. Aber dazu bist du nicht bereit."
    Bevor Kendra etwas darauf erwidern konnte, ritt er davon. Die Kehle war ihr zugeschnürt, als sie ihm nachblickte.

13. KAPITEL
    Die Wochen vergingen, ohne dass Kendra Raymond wiedersah. Allmählich wurde ihr klar, warum er sich zurückgezogen hatte. Er wusste wie sie selbst, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie gab. Er war zu verbittert zu glauben, dass sie ihm vertraute, und zu abgestumpft, ihr Glauben zu schenken. Sie konnte es nicht noch einmal riskieren, ihr Herz an einen Traum zu verlieren.
    Es ist besser so, sagte sie zu sich selbst. Es ist besser, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich kann ihn zwar weiter lieben, aber er hat keinen Platz mehr in meinem jetzigen Leben. Doch der Gedanke war so schmerzlich, dass es manchmal schier unerträglich wurde. Sie seufzte laut auf und langte nach Colins Zigaretten auf dem Armaturenbrett, bemerkte aber nicht, dass Justine, die neben ihr im Auto saß, sie besorgt ansah.
    Die Mitbewohner von „Westwind" waren alle auf höchste alarmiert. Seit dem Feuer vor fünf Wochen hatte es keine weiteren Unglücksfälle gegeben, aber niemand war dumm genug, es als Ermutigung aufzufassen. Es würde wieder etwas passieren. Solange es „Westwind" noch gab und solange der Verbrecher noch frei herumlief, würde es mit Sicherheit weitere Unglücksfälle geben. Doch niemand sprach darüber. Kendra wusste, dass sie alle das gleiche dachten: Sie hatten sechs wertvolle Pferde in dem Anhänger hinter ihnen. „Restless Wind", der nach einer langen Pause vielleicht noch einmal gewinnen würde, und „Windy Dawn", talentiert genug, es ebenfalls zu versuchen. „Windsong", vielleicht das schönste Pferd, das „Westwind" hervorgebracht hatte, schien gerade darauf zu warten, an einem Turnier teilzunehmen und den Ruhm von „Westwind" zu mehren. Und noch drei weitere Pferde hatten sie mitgenommen, auf die man ebenfalls bauen konnte — Pferde im Werte von drei Millionen Dollar. Sie waren ihre letzte Chance! Kendra blickte verstohlen zu Justine und Colin hinüber. Ihr war klar, dass keiner von ihnen überrascht sein würde, sollten plötzlich die Bremsen versagen oder der Anhänger sich lösen.
    Sie hatte immer noch keine Idee, wer sie ruinieren wollte. Es gab so viele Möglichkeiten. Wollte Colin Raymond aus Eifersucht etwas anhängen, weil Justine einmal eine Affäre mit ihm gehabt hatte? Oder war er aus Gründen, die sie nicht kannte, ebenfalls hinter dem Gold her? Er besaß nur fünfundzwanzig Prozent von „Westwind". Augenblicklich war das goldhaltige Land mehr wert als sein Anteil an der Ranch. Und Leona? Kendra war es trotz mehrerer verfolgter Spuren nicht gelungen herauszufinden, wo das Mädchen gearbeitet hatte, bevor es nach „Westwind" gekommen war. Hatte ein neidischer Züchter es angeheuert, seiner Hauptkonkurrenz so übel mitzuspielen? Und wie stand es mit Marcia Durant? Sie litt noch immer unter Raymonds Rache, weil er sie, wie er selbst gesagt hatte, praktisch auf Scottsdale verbannt hatte. Vielleicht war ihr Anfall von Reue neulich nur gespielt gewesen?
    Inzwischen waren sie auf den „Pirna County Fairgrounds" angelangt. Die Erleichterung darüber machte sie fast benommen. Sie hatten es geschafft, Pferden und Anhänger war nichts passiert! Kendra sprang aus dem Auto, bevor es zum Stillstand gekommen war.
    „Während du die Pferde auslädst", rief sie Justine zu, „laufe ich zum Büro hinüber, um herauszufinden, welchen Stall sie uns zugewiesen haben."
    Ein paar Minuten später kehrte sie zurück. „Ich habe

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