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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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uns angemeldet", verkündete sie. „Sie benutzen hier die fahrbaren Ställe, die ich seit jeher hasse. Acht kleine Ställe je Seite. Gut daran ist nur, dass wir unsere Seite höchstwahrscheinlich mit keinem anderen Züchter teilen müssen. Wir selbst haben sechs Pferde, so dass zwei Ställe leer bleiben. Daher werden hier nicht Hundert von Menschen herumlaufen und unsere Pferde nervös machen."
    Sie hatte kaum ihren Satz beendet, als sie auch schon zum Anhänger ging und die Rampe herunterließ. In den nächsten Minuten war sie so glücklich, wie sie es unter den gegebenen Umständen sein konnte. Sie war damit beschäftigt, Pferde auszuladen — zu beschäftigt, dummen Gedanken nachzuhängen. Es dauerte aber nicht sehr lange, bis sie in ihrem Frieden gestört wurde.
    Kendra war gerade dabei, den letzten Stall mit frischem Stroh auszulegen. Sie hatte Colin und Justine schon vor Stunden ins Motel gefahren. Es tat ihr gut, sich allein um die Pferde zu kümmern. Nachdem sie die Forke gegen die Wand gelehnt hatte, ging sie hinaus, um „Windy" loszubinden.
    Und dann sah sie Raymond.
    Er stand vor den beiden letzten Ställen, die sie nicht brauchten. Kendra schwankte leicht und lehnte sich Halt suchend gegen die Stalltür.
    Im Moment konnte sie nichts anderes tun, als ihn zu beobachten. Es lag etwas sehr Vertrautes darin, ihn zu betrachten, während er sich allein wähnte.
    Er sprach leise zu einem der beiden Pferde, die er am Zügel mit sich führte. Sie konnte seine Worte kaum verstehen, aber es klang beruhigend und tröstlich. Wie beim letzten mal, als er sie gefragt hatte, was sie so beschäftigte. Fröstelnd schlug sie die Arme übereinander, während Raymond eine Karotte aus der Tasche zog und sie einem der Pferde hinhielt. Dann lachte er leise in sich hinein. Der Ton wurde ihr zum Verhängnis.
    Kendra ging, ohne es zu wollen, auf ihn zu und sagte nur „Hallo".
    Raymond zuckte leicht zusammen. Die Nacht war so friedlich. Nur gelegentlich war das Schnauben eines Pferdes oder eine entfernte Stimme zu hören.
    Er drehte sich stumm zu ihr um. Kendra hatte das Gefühl, ersticken zu müssen.
    „Hallo, Kendra. Ich hatte mich schon gefragt, ob ,Westwind' hier auch vertreten ist." Es klang eher desinteressiert.
    „O ja, wir sind auch hier. Und näher zusammen, als du denkst. Wir haben die anderen sechs Ställe auf dieser Seite", erklärte Kendra und versuchte zu lächeln. „Justine wird begeistert sein."
    Raymond blieb ernst. „Genauso wie ich", murmelte er.
    Sie sah, wie seine Kiefermuskeln mahlten, bemerkte die angespannten Schultern, war aber nicht in der Lage, diese Zeichen zu deuten. Ärger stieg langsam in ihr hoch, und es kostete sie viel Anstrengung, ihn zu unterdrücken.
    „Ist das das Pferd, das im letzten Monat lahmte?" fragte sie neugierig.
    Er ließ sich Zeit, ihr zu antworten. Dann nickte er endlich: „Ein ziemlich rätselhafter Fall. Der Doktor konnte nur vermuten, dass es gegen einen Zaun gelaufen war und sich ein paar blaue Flecke zugezogen hatte. Das Schwitzen hat geholfen. Es geht ihm wieder gut." Dann schwieg Raymond wieder uns sah sie prüfend an, um dann müde zu fragen: „Kendra, was willst du?"
    Am liebsten dich, schoss es ihr so plötzlich durch den Kopf, dass sie nicht erstaunt gewesen wäre, wenn sie es laut ausgesprochen hätte. Doch der erwartungsvolle Ausdruck auf seinem Gesicht bewies ihr, dass sie es nicht getan hatte.
    „Was soll das oberflächliche Gerede?" fragte er.
    „Ich . . . habe nur versucht, freundlich zu sein", erklärte sie. „Es tut mir leid", murmelte sie. „Ich wollte dich nicht belästigen, Raymond." Doch dann konnte sie den aufkommenden Ärger nicht länger unterdrücken. „Ich habe nur versucht, das Beste aus einer unmöglichen Situation zu machen. Bilde dir ja nicht ein, dass ich froh darüber bin, dass du die Ställe neben uns hast. Das letzte, was ich in den nächsten Tagen gebrauchen kann, sind deine herablassenden, argwöhnischen Bemerkungen."
    „Beruhige dich wieder!" antwortete Raymond. „Ich bin auch nicht erbaut über diese Situation." Seine Stimme klang zwar immer noch müde, es schwang aber ein Anflug von Zorn darin mit.
    „Das habe ich bemerkt. Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum du so unausstehlich bist." Kendra machte eine Pause, in ihren Augen funkelte die blanke Wut. „Wenn es dir nicht passt, diese Ställe neben uns zu haben, warum versuchst du dann nicht, woanders welche zu bekommen. Das würde uns allen viel Ärger

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