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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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schoss vorwärts, fing sich wieder, um erneut in Galopp auszubrechen.
    Erregtes Gemurmel wurde laut, doch Kendra hörte es nicht. Irgend etwas Schreckliches war passiert. Verzweifelt versuchte sie sich in Erinnerung zu rufen, was in einer solchen Situation zu tun war, doch ihr Verstand reagierte schwerfällig. Es gelang ihr nicht, „Windy" aufzuhalten. Sie stießen mit dem Pferd, das vor ihnen lief, zusammen.
    Wie durch ein Wunder blieb Kendra im Sattel. „Windy" brach nach rechts aus, rechtzeitig genug, um den Hufen des anderen Pferdes, das reflexartig ausgekeilt hatte, zu entgehen. Die andere Reiterin hatte nicht soviel Glück. Aus den Augenwinkeln bemerkte Kendra, wie sie aus dem Sattel flog. Und dann sah sie die Bretterwand der Arena auf sich zukommen. Bei dem Zusammenstoß mit dem anderen Pferd war sie aus den Steigbügeln gerutscht und hatte die Zügel verloren. Wenn sie nicht ganz schnell etwas unternahm, würde „Windy" gegen die Wand rennen. Doch es gelang ihr nicht, das Pferd zu stoppen oder dem Hindernis auszuweichen. Instinktiv schloss sie in allerletzter Sekunde die Augen. Als sie sie nach dem Aufprall wieder öffnete, sah sie alles nur durch einen milchigen Schleier. Ein unerträglicher Schmerz, der vom Kopf bis zu den Zehenspitzen ausstrahlte, hielt sie am Boden fest. Das letzte, was sie noch mitbekam, war ein Pferdehuf, der dicht an ihrem Kopf vorbeiflog — und Raymond, der über den Zaun gehechtet war. Dann wurde es ihr schwarz vor Augen.

14. KAPITEL
    Im Zimmer war es unerträglich hell. Kendra hatte nur einen Wunsch, dass die Dunkelheit sie wieder umfangen möchte. Aber die Stimmen um sie herum ließen es nicht zu. Sie holten sie ins Bewusstsein zurück. „Sie kommt wieder zu sich."
    „Wenn sie noch lange bewusstlos geblieben wäre, nicht auszudenken . . ." Seufzend versuchte Kendra, die Augen zu öffnen. Ein Fremder hatte sich über sie gebeugt, um ihr mit einer kleinen Stablampe ins Gesicht zu leuchten.
    „Können Sie mich nicht damit in Ruhe lassen", sagte sie böse.
    „Ich habe Ihnen gesagt, was passieren würde, wenn sie zu sich kommt." Kendra erkannte Raymonds Stimme.
    Sie versuchte erneut, die Augen zu öffnen.
    „Hallo, Hexe", murmelte er.
    „Hallo", flüsterte sie und griff nach seiner Hand. Dann blickte sie sich um. Sie lag in „Westwinds" Zelt neben den Ställen, in dem kleinen Raum hinter dem Vorhang, wo sie sich umgezogen hatte — es schien eine Ewigkeit her zu sein. Plötzlich stürzte alles wieder über sie herein: das Turnier, „Windys" unerklärliches Verhalten, die Bretterwand . . . der Sturz. Kendra versuchte sich aufzurichten. Raymond befreite sich aus ihrem Griff, umfasste ihre Schultern und drückte sie sanft in die Kissen zurück.
    „ ,Windy' ..." protestierte sie.
    „Sie ist drüben beim Tierarzt", unterbrach er sie.
    „Jessie ..." begann sie wieder.
    „Noch in der Arena. Das Pferd, das sie reitet, liegt ziemlich vorn. Aber die ,English Pleasure Class', an der du teilgenommen hast, musste wiederholt werden. Daher hat sich alles ein bisschen verzögert. Du hast eine ganz schöne Aufregung verursacht. Nun sei brav und bleib ruhig liegen."
    „Mir wäre lieber, du ließest mich aufstehen."
    Raymond drehte sich um und meinte zu dem Mann, der hinter ihm stand: „Ihr geht es besser, wie Sie sehen. Versuchen Sie es noch einmal. Aber ich warne Sie, sie kann sehr böse werden."
    Bevor Kendra protestieren konnte, hatte Raymond sich erhoben, um dem beleibten Fremden Platz zu machen.
    „Wer sind Sie?" fragte Kendra argwöhnisch.
    „Dr. Martin Maguire", antwortete er und hielt ihr wieder die kleine Stablampe entgegen. „Darf ich?" fragte er höflich.
    Kendra nickte ergeben. Der Arzt beugte sich über sie, aber sobald er ihr in die Augen leuchtete, drehte sie sich zur Seite und fragte an Raymond gewandt: „Was, zum Teufel..." Aber diesmal wurde sie vom Doktor unterbrochen: „Miss Waite. Bitte! Würden Sie mich freundlicherweise für einen kurzen Moment ansehen?"
    „Oh", murmelte Kendra beschämt. „Es tut mir leid. Raymond, es mag sehr dumm klingen, aber was tust du hier eigentlich?"
    „Ich habe es dir bereits gesagt. Justine musste zurück in die Arena, und Colin ist bei ,Windy'. Wir fanden, dass es für dich besser sein würde, beim Aufwachen ein familiäres Gesicht zu sehen. Daher bin ich hier."
    „Es hört sich an, als ob ihr drei Busenfreunde geworden seid."
    „Ich habe vor einiger Zeit schon einmal erwähnt, dass Justines Liebe zu dir größer ist als ihr

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