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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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eine Pause. „Sie haben dich gegessen? Das ist ja noch schlimmer." Wieder entstand eine Pause. „In zwei Tagen. Wie schön. Ich werde . . . jemanden zum Flughafen schicken, um dich abzuholen." Pause. „Sei nicht albern. Es ist doch selbstverständlich, dass ich dich abholen lasse. Wann kommt deine Maschine an?" Pause. „Du scheinst miserable Laune zu haben, Daniel. Vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn dich niemand abholt." Pause. „Soll ich hier irgend etwas für dich erledigen? Vielleicht etwas ausrichten?" Pause. „Ich verstehe. Na gut, wir sehen uns dann in zwei Tagen."
    Spätestens in diesem Moment hätte Mandy sich unauffällig zurückziehen müssen. Doch sie war wie betäubt und blieb unbeweglich stehen. Selbst als Adela sich umdrehte, um den Hörer aufzulegen, rührte sie sich nicht vom Fleck.
    Adela schaute sie mitfühlend an. „Es tut mir leid, Liebes. Ich habe Daniel noch nie so erlebt. Nur damals, als wir ihn in diesem üblen Land aus dem Gefängnis geholt haben, war er in ähnlicher Stimmung. Er ließ niemanden an sich heran. Es machte ihn krank, dass er so hilflos war."
    „Ich weiß. Er hat es mir erzählt."
    Adela hob die Brauen. „Tatsächlich? Seltsam. Er hat nie mit jemandem darüber gesprochen."
    „Er erzählte es mir, um mich über meine Angst vor dem Wasser hinwegzutrösten. Er wollte nicht, dass ich mich für einen Feigling halte", sagte Mandy und wandte sich zum Gehen.
    „Mandy? Ist alles in Ordnung, Liebes?"
    Mandy blieb stehen, um sich noch einmal nach Adela umzudrehen. „Sie brauchen sich um mich keine Gedanken zu machen", sagte sie mit gepresster Stimme. „Ich werde es schon überleben."
    Adela zögerte einen Moment. „Daniel meint es nicht so. Er will Sie bestimmt nicht verletzen. Es fällt ihm einfach schwer, einer Frau zu vertrauen. Lassen Sie ihm Zeit. Er wird schon merken, dass Sie anders sind, dass er zu Ihnen Vertrauen haben kann." Unbewusst legte Mandy die Hände auf ihren Bauch. „Nein", sagte sie leise. „Er wird es nicht merken. Er wird glauben, dass ich dasselbe will wie alle anderen." Als sie sah, wie bekümmert Adela über ihre Worte war, fügte sie ruhig hinzu: „Sie müssen meinetwegen nicht traurig sein. Daniel hat mir viel gegeben. Ich bereue nichts." Sie wandte sich wieder ab. „Sie sollten sich beeilen. Man erwartet Sie in einer halben Stunde auf der Cocktailparty. Bei dem Verkehr in der Innenstadt dürfen Sie keine Zeit verlieren. Ich werde hinter Ihnen abschließen."
    Noch lange nachdem Adela gegangen war, saß Mandy an ihrem Schreibtisch und arbeitete ihre Papiere auf. Zum Schluss, nachdem sie alle Arbeit erledigt hatte, holte sie einen Briefbogen aus der Schublade. Nachdenklich betrachtete sie das leere Blatt Papier. Wie sollte sie ihren Entschluss erklären? Es gab nicht viel, was sie Adela sagen konnte. Oder zu viel. Schließlich schrieb sie nur ein Wort, heftete den Briefbogen an das Foto und ließ beides auf Adelas Schreibtisch zurück. Danach fuhr sie in ihre Wohnung, um zu packen. Wenn sie Glück hatte, war sie weit weg, bevor Daniels Flugzeug landete.
    ★
    Daniel stand im Waschraum des Flughafens. Müde beugte er sich über das Waschbecken, um sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Die bleierne Müdigkeit der letzten Wochen lastete schwer auf ihm. Er sehnte sich nach Schlaf, doch vorerst musste diese kleine Erfrischung genügen. Keine Nacht war er vor dem Morgengrauen ins Bett gekommen. Und wenn er schlief, hatte er von einer anmutigen Meerjungfrau mit goldenen Augen geträumt, die ihm jedesmal, wenn er ihre Schönheit bewundern wollte, entglitt und ihn allein im kalten dunklen Ozean zurückließ.
    Er warf einen Blick in den Spiegel und verzog das Gesicht. Bartstoppeln und dunkle Ringe unter den Augen, notdürftig mit allen zehn Fingern durchgekämmtes Haar und ein verkniffener Mund. Seit Wochen blickte ihn immer wieder dieses Spiegelbild entgegen. Warum sah er so verkniffen aus, so wütend? Er wusste es nicht genau, er konnte es nur vermuten. Er ahnte, dass er eine Riesendummheit gemacht hatte. Das Problem war nur, dass er nicht mit Sicherheit sagen konnte, was dümmer gewesen war: dass er seine Affäre mit Mandy abgebrochen hatte oder dass er Reue darüber empfand.
    Ungeduldig nahm er sein Gepäck, verließ das Flughafengebäude und hielt ein Taxi an. Eigentlich hätte er zuerst nach Hause fahren und sich ausschlafen, ein Bad nehmen, essen und wieder schlafen sollen. Unter Umständen hätte ihm das schon geholfen, wieder

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