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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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du nicht. Du würdest sofort Nutzen daraus ziehen."
    Aus seinen Worten klang viel mehr als eine einfache Anschuldigung heraus. Er schien sich in einem ziemlichen Aufruhr zu befinden.
    „Ich werde dir nicht einen Schritt entgegenkommen, sondern diesen unseligen Zusammenstoß so schnell wie möglich vergessen. Du lässt deinen Wagen in Ordnung bringen, und ich meinen auch. Glaube mir, das ist die beste Lösung."
    Kendra sah ihn bestürzt an. Was war nur passiert, dass er sich so verändert hatte? Er war einmal ihr Freund gewesen . . . mehr oder weniger. Das flüchtige Liebesabenteuer mit ihm hatte zwar weh getan, aber das war immer noch besser gewesen, als diese offen zur Schau getragene Verachtung.
    Raymond stieg in seinen Wagen und schlug die Tür hinter sich zu. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit schoss er davon, während Kendra wie betäubt zurückblieb. Das war nicht mehr der Raymond, den sie kannte. Dass sich jemand so sehr verändern konnte . . .
    „Willkommen zu Hause, Kendra", sagte sie sarkastisch zu sich selbst, um dann den Kopf zu schütteln. „Beschwör keine Erinnerungen herauf!" Der Mann, der ihr als erster bewiesen hatte, dass man sich auf Männer nicht verlassen konnte, gehörte der Vergangenheit an. Einen Abend hatte sie mit ihm verbracht, nur um am nächsten Tag zu erfahren, dass er nicht nach Colorado zurückkehren, sondern in Arizona bleiben wollte, um Marcia Bradbury zu heiraten.
    Er war es nicht wert, dass man sich Gedanken über ihn machte, und dieses seltsame Zusammentreffen war es erst recht nicht. Dennoch ertappte sich Kendra dabei, wie sie ärgerlich die Wagentür aufriss.
    „Sonderbarer Mann, nicht wahr?" hörte Kendra plötzlich eine Stimme hinter sich sagen. Erschrocken drehte sie sich um. Der junge Mann in den ölverschmierten Hosen lehnte noch immer an der Zapfsäule. Grinsend sah er sie an.
    „Wer?" fragte Kendra, obwohl sie wusste, wen er meinte.
    „Durant", erwiderte der Junge.
    „Kennst du ihn?"
    „Nein, ich habe ihn heute zum ersten mal gesehen. Und das reicht mir, denn ich habe gehört, dass er sehr rücksichtslos sein kann."
    Rücksichtslos. Genauso würde sie seine Miene beschreiben, wenn er nicht lächelte. Kendra zuckte kaum merkbar zusammen. „Warum sagst du das?"
    „Ich hab's nur gehört", wiederholte der Junge. „Er besitzt eine große Ranch und eine Kupfermine im Norden, in Morenci. Seine Exfrau lebt immer noch dort, während er einen Palast in Scottsdale haben soll. Sie, seine Exfrau meine ich, hat sich sicher vom falschen Mann scheiden lassen. Er hat ihr die Hälfte der Ranch überlassen, aber sie muss für jeden Pfennig, den sie daraus bekommt, hart arbeiten. Wer mit ihm zu tun hat, muss dafür zahlen. Die meisten in dieser Gegend, die geschäftlich mit ihm umgehen, würden niemals wagen, ihn auch nur im geringsten zu reizen."
    Kendra setzte sich wieder hinter das Steuer. „Ist das noch der Mann, den ich einmal geliebt habe?" fragte sie sich zweifelnd. „Der Mann, der mit seinem Lächeln einmal mein Herz erobert hat?" Nachdenklich ließ sie den Motor an und lenkte ihren Wagen in die Richtung, in der die mintfarbene Limousine verschwunden war.

2. KAPITEL
    Während der Fahrt nach Scottsdale musste Kendra immer wieder an Raymond denken, und auch dort ging er ihr nicht aus dem Kopf.
    Der Anblick seines Landhauses im Westernstil am Ende der Pirna Road warf sie völlig aus dem Gleichgewicht.
    Es stand dicht an der Straße, und dahinter breitete sich unberührtes Land aus, soweit das Auge sehen konnte. Aber um das Haus herum hatte man es kultiviert. Vor zehn Jahren war das noch nicht so gewesen. Damals war der Vorgarten staubig und trocken wie die Landschaft ringsumher. Jetzt aber säumten Rosenbüsche den Weg bis zur Haustür.
    Rosenbüsche? Unwillkürlich trat sie auf die Bremse. Der alte Raymond hatte keine Rosen gebraucht. Ein weiteres Zeichen der Veränderung. Was ist mit ihm geschehen? fragte Kendra sich wohl zum hunderstenmal, seit sie die Tankstelle verlassen hatte. Und warum bin ich darüber so erstaunt? Sie zog die Stirn kraus und betätigte das Gaspedal. In der Bell Road verlangsamte sie die Geschwindigkeit wieder und fuhr dann ein wenig später die Einfahrt zu ihrer eigenen Ranch hinauf. Ihre Blicke glitten suchend umher. Die riesigen Weiden rechts und links waren dieselben, nur die Zäune waren von der Sonne ausgedörrt, und hier und dort blätterte die Farbe ab. Auch das zweistöckige weißverputzte Haus mit dem roten Ziegeldach war dasselbe,

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