Tiffany Duo 134
Frau ist, die ich hergebracht habe." Als die Schwester zögerte, fügte er hinzu: „Ich bin von der Polizei."
Sie wirkte erst überzeugt, als er ihr seine Polizeimarke unter die Nase hielt.
„Abgemacht, Lieutenant."
„Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen, Detective Ashcroft", erklärte Renee dem Polizisten. Hinter ihren Schläfen hämmerte es wie verrückt.
Der hoch gewachsene, athletische Mann klappte sein Notizbuch zu und schob es in seine Tasche.
„Wenn Ihnen sonst noch etwas einfällt, setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung, Miss. Girouard." Er reichte ihr seine Visitenkarte. Sie nickte.
Ashcroft schaute Hawk an. „Ich ruf dich später an und erzähl dir, was wir rausgefunden haben."
Nachdem er fort war, fragte Renee: „Kennst du Detective Ashcroft?"
„Ja, wir sind früher zusammen Streife gefahren. Ich habe dann mit dem Jurastudium begonnen, während man ihn zum Detective befördert hat."
Sie schloss die Augen.
„Ist dir nicht gut, Renee?"
Sie riss die Augen wieder auf. „Doch, doch", schwindelte sie und presste sich die Fingerspitzen an die Schläfe. „Ich habe nur versucht, mich zu erinnern."
„Und? Ist dir noch etwas eingefallen?"
„Nein." Sie schwieg einen Moment. „Aber, irgendetwas an der ganzen Sache irritiert mich."
In seine Augen trat ein Zug von Wachsamkeit. „Was denn?"
„Warum warst du eigentlich auf einmal da? In der Tiefgarage, meine ich", fragte sie ausweichend.
„Ich hatte so ein komisches Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt." Sie schaute ihn verblüfft an. „Redest du von Intuition?"
„Als Polizist hat man das eben manchmal ..." Er zuckte mit den Schultern. „Als ich zu deiner Wohnung kam, warst du nicht da, deshalb fuhr ich in dein Büro."
Er trat näher an ihr Bett heran und strich ihr mit dem Finger sacht eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich unter dem Verband an ihrer Schläfe verfangen hatte. Als sie die Zärtlichkeit in seinen Augen entdeckte, stockte ihr für einen Moment der Atem, Dieser Gesichtsausdruck war mit ein Grund dafür gewesen, dass sie, bevor alles auseinander gefallen war, ihr Herz an ihn verloren hatte.
„Emory hatte Recht. Es gibt da jemand, der nicht will, dass du ihn beerbst."
„Aber woher sollte dieser Jemand wissen, dass...“
„Als ich heute deine Geburtsurkunde aus Emorys verschlossener Schreibtischschublade holen wollte, stand die Schublade offen. Das bedeutet, dass es irgendjemand weiß."
Obwohl sie wusste, dass einiges für seine Theorie sprach, wollte sie es doch nicht wahrhaben. „Und was ist, wenn ich öffentlich erkläre, dass ich Emorys Geld nicht will?"
„Das bleibt dir überlassen, aber was würde es ändern? Meiner Meinung nach nicht sehr viel, vor allem nicht, wenn Emory sein Testament zu deinen Gunsten ändert."
Darauf wusste sie nichts mehr zu erwidern.
„Und was ist, wenn der Mörder, solange du lebst, eine Bedrohung in dir sieht? Vielleicht hofft er ja, dass Emory es sich wieder anders überlegt, wenn du erst tot bist. Die Gefahr verschwindet also nicht, wie du siehst."
Seine Argumente waren durchschlagend, auch wenn sie noch so hässlich waren.
„Und genau aus diesem Grund scheint mir Emorys Vorschlag der beste Weg zu sein, mit dem Problem umzugehen", ergänzte er.
„Dass wir heiraten?" Er nickte.
„Mein ganz persönlicher Bodyguard." Ihre Blicke kreuzten sich. Sie spürte wie ihr Widerstand zu erlahmen begann. In diesem Mann war so viel Leidenschaft, und sie wusste es nur zu gut.. Sie schloss die Augen.
„Ich werde darüber nachdenken, Hawk."
Ohne noch etwas zu sagen, ging er hinaus. Er machte die Tür hinter sich zu und ließ Renee, die auf die geschlossene Tür starrte, allein zurück.
Renee wusste, dass er ihr noch einmal das Herz brechen würde.
Nachdem er dafür gesorgt hatte, dass vor Renees Tür ein privater Wachmann postiert wurde, fuhr Hawk zu Emory. „Du hattest Recht, Emory. Irgendwer trachtet Renee nach dem Leben." Hawk berichtete, was passiert war.
Auf Emorys Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzen. „Wie geht es ihr jetzt?" erkundigte er sich besorgt.
„Ganz gut. Sie ist mit einem Schreck und einem kleinen Kratzer davongekommen. Die Kugel hat sie nur flüchtig gestreift."
„Großer Gott. Und was ist mit dir?" Emory warf einen Blick auf Hawks Arm.
„Ach, das ist halb so schlimm." Hawk massierte sich den verspannten Nacken. „Aber ich wäre um ein Haar zu spät gekommen.
„Ich habe es geahnt." Emory seufzte tief auf.
Wie Hawk Renee erzählt
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