Tiffany Duo 134
geht es gut."
Er wirkte nicht überzeugt.
Die ältere Frau, die Renee in die Toilette gefolgt war, drehte sich zu Hawk um. „Da müssen Sie jetzt durch. Die Morgenübelkeit wird bald vorbei sein. Aber trösten Sie sich, mein Mann konnte auch keinen Kaffee trinken, als ich mit unserem Sohn schwanger war."
„Morgenübelkeit", wiederholte Hawk und lauschte dem Wort nach. „Morgenübelkeit?"
„Ich möchte nach Hause, Hawk." Ohne auf ihn zu warten begann Renee den Flur hinunterzugehen.
Er war blitzschnell neben ihr. „Du bist doch nicht etwa schwanger?"
Sie blieb stehen und schaute ihn ungehalten an. „Willst du diese Unterhaltung hier in aller Öffentlichkeit führen, oder ist es dir bei mir zu Hause lieber?"
Er verengte die Augen. „Okay, ich warte, bis wir zu Hause sind, aber dann ..."
„Dann reden wir."
Sie waren fast bei ihrer Wohnung angelangt, als Renees knurrender Magen die Stille brach. Hawk warf ihr aus dem Augenwinkel einen Blick zu und sah, dass sie rot geworden war. Er bog in die Einfahrt zu dem Drive-in-Restaurant ein, das gegenüber ihrem Haus lag, und hielt vor dem Ausgabeschalter an. Er bestellte das Blätterteiggebäck, das sie so gern aß, aber als er fragte, ob sie auch Kaffee wolle, schüttelte sie den Kopf.
„Keinen Kaffee. Orangensaft, bitte." Sie lehnte den Kopf gegen die Nackenstütze.
Wenig später waren sie in ihrer Wohnung. Er legte die Tüten auf dem Küchentisch ab, wo ein schmales Buch mit dem Titel Ein Führer durch die neun Schwangerschaftsmonate lag. Hawk griff danach.
In dem Buch wurden die verschiedenen Stadien der Schwangerschaft beschrieben, sogar bestimmte Speisen, die unter Umständen Übelkeit auslösen konnten, wurden erwähnt. Nur Kaffee war nicht darunter.
„Wann hattest du es mir denn sagen wollen?" fragte er anklagend.
Sie wurde von Schuldgefühlen überschwemmt, die gleich darauf ihrer Verärgerung Platz machten. „Du kannst ruhig von deinem hohen Ross runterkommen. Wenn ich mich richtig erinnere, wolltest du nicht heiraten. Warum also hätte ich dir sagen sollen, dass ich schwanger bin? Es hätte ja doch nichts geändert." Ihre harte Anschuldigung hing in der Luft.
„Natürlich hätte es etwas geändert."
Das war kein Trost für sie. Oder doch? „So? Was denn? Und woher hätte ich das wissen sollen?"
„Ist dir oft übel?"
„Morgens und nachmittags. Bei bestimmten Gerüchen kommt mir regelmäßig alles hoch. Kaffee gehört offenbar auch dazu."
„Dann kann man es ja als ein Glück bezeichnen, dass wir heiraten."
„Du solltest Glückwunschkarten texten", gab sie zurück. „Du hast wirklich ein gutes Händchen für Worte."
Er zuckte zusammen, als ob sie ihm einen Peitschenhieb versetzt hätte, aber er schlug nicht zurück.
In dem Moment, in dem ihr die Worte herausrutschten, hätte Renee sie am liebsten sofort wieder zurückgeholt. Es war sinnlos, sich gegenseitig zu zerfleischen. Trotz allem war die Heirat mit Hawk die logische Lösung für dieses Chaos und vielleicht die einfachste. Zu dumm nur, dass es nicht auch die schmackhafteste war.
Sie wollte ihn fragen, warum er das tat, aber sie kannte die Antwort schon vorher. Hawks innige Zuneigung zu Emory war in der Firma legendär. Und Emory liebte ihn wie den Sohn, den er verloren hatte. Hawk hätte Emory jede Bitte erfüllt, und so war er nicht nur bereit, Emorys uneheliche Tochter zu beschützen, sondern auch noch, sie zu heiraten. Manchen Leuten wäre es sicher als die perfekte Lösung erschienen. Nur ihr nicht.
„Warum essen wir nicht? Wir können uns dabei überlegen, wie wir deinem Vater die Neuigkeit mit dem Baby beibringen. Dadurch wird es nur noch wichtiger, dass wir heiraten. Jetzt trage ich nicht nur die Verantwortung für deine Sicherheit, sondern auch noch die für das Baby."
Renee hatte keine Lust, sich zu setzen und zu reden, aber ihr Magen knurrte. Ohne Hawk zu beachten, ging sie um ihn herum und griff nach einer der Tüten. Wenn er sich einbildete, dass alles wieder so wurde wie früher, hatte er sich geschnitten.
Er wartete, bis sie das Blätterteiggebäck fast aufgegessen hatte, bevor er seine Frage von vorhin wieder aufgriff. „Hattest du vor, mir von dem Baby zu erzählen?"
„Irgendwann hätte es sich ohnehin nicht mehr verheimlichen lassen."
„Aber du hattest nicht vor, es mir zu erzählen", löcherte er sie.
„Wenn ich mich richtig erinnere, wolltest du keine feste Beziehung."
„Einfach sitzen lassen hätte ich dich ganz bestimmt nicht", gab er steif
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