Tiffany Duo 134
Vordereingang an. Ein extra für, diesen Tag angeheuerter Parkwächter öffnete den Wagenschlag auf Renees Seite. Sie stieg aus und atmete, während sie auf Hawk wartete, zur Beruhigung ganz tief durch. Sie fühlte sich wie vor ihrer Abschlussprüfung.
Hawk kam um das Auto herum und blieb vor ihr stehen.
„Bist du bereit?"
„Bleibt mir denn etwas anderes übrig?" Sie umklammerte ihr Bukett mit der einen und Hawks Arm mit der anderen Hand.
„Denk daran. Ich werde ständig an dir herumfummeln. Wir müssen so tun, als wären wir bis über beide Ohren verliebt, und ich will nicht, dass bei irgendwem ein Zweifel darüber aufkommt."
Na toll. Seine Worte bewirkten, dass ihr Herz schneller klopfte und ihr Magen einen Purzelbaum schlug. „Ich verstehe."
Er legte sich ihre Hand in die Armbeuge, ließ seine darauf liegen und flüsterte ihr ins Ohr: „Kann die Vorstellung beginnen?"
„Ja."
„Wir wissen nicht, ob man uns vom Haus aus beobachtet."
Sie schaute ihm tief in die Augen und versuchte sich an einem schmachtenden Blick. Aber in dem Moment, in dem ihre Blicke sich trafen, war sie gebannt von der Leidenschaft, die sie in seinen Augen entdeckte. Entweder war er ein beeindruckender Schauspieler oder ...
„Los, bringen wir es hinter uns.", brummte er, und der Augenblick war vorüber.
Als sie bei der Haustür angelangt waren, öffnete sich diese wie von Zauberhand.
„Guten Abend, Stanley", begrüßte Hawk den Butler.
„Schön, Sie zu sehen, Mr. Hawkins", flüsterte der Mann.
„Wie läuft's?"
„Perfekt."
Hawk nickte. „Eloise wusste schon immer, wie man eine Party schmeißt. Wo ist Mr. Sweeney?"
„Er ist mit der Familie im Patio. Es sind eine Menge Leute gekommen. Sogar Mrs. Eiserner Wille", flüsterte Stanley Hawk zu, aber Renee hörte es trotzdem. Hawk nickte und zog Renee in den hinteren Teil des Hauses.
„Wer ist das denn?" fragte sie, nachdem sie allein waren.
Als sie Hawks vor Belustigung funkelnde Augen sah, machte Renees Herz einen Satz. Er war unwiderstehlich, wenn er so ausgelassen war. „Edna May Vanderslice. Sie ist ein echter Drachen und der Schrecken des Personals. Mit sechzehn ließ ich dummerweise dicht vor ihren Füßen einen Topf mit Pfingstrosen fallen, so dass die ganze Erde über ihre auf Hochglanz gewienerten Designerschuhe spritzte. Du hättest sie mal sehen sollen. Und wieder einmal war es Emory, der mich rettete. Von diesem Tag an versuchte ich, ihr möglichst aus dem Weg zu gehen."
Renee blieb stehen und schaute Hawk an. Dann lachte sie leise auf. „Willst du damit sagen, dass du vor Edna Vanderslice Angst hast? Ausgerechnet du?"
Er beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Hast du Edna May mal kennen gelernt?"
Sie wandte den Kopf, so dass ihre Lippen nur Zentimeter von seinen entfernt waren. Die erotische Spannung zwischen ihnen ließ die Luft erzittern. Ihr Blick glitt über diese schön geformten Lippen, über die Bartstoppeln, die sich jetzt am Ende eines Tages zu zeigen begannen, hin zu seinen dunklen, übermütig funkelnden Augen.
„Nein.
„Na, dann mach, dich auf was gefasst. Edna May wird mit Sicherheit auf meine Jugendsünde zu sprechen kommen. Und wahrscheinlich wird sie dir sagen, dass es ein Fehler war, mich zu heiraten."
„Meinst du?"
„Was wollen wir wetten?"
Sie überlegte. „Ich bin dafür, dass der Verlierer kochen und abwaschen muss." Sie hatten beschlossen, fürs Erste in ihrer Wohnung zu bleiben, die immer noch geräumiger war als sein kleines Junggesellenapartment.
„Abgemacht." Damit zog, er sie hinaus in den Patio, wo Jacob stand und Todd Danvers beobachtete. Hawk nickte ihm zu. Sie hatten vorhin beschlossen, dass Jacob Todd und Stacy im Auge behalten sollte, während Ash Emorys Schwester Eloise und deren Mann Thomas zugeteilt bekommen hatte. Hawk sollte so nah wie möglich bei seiner Braut bleiben.
Die Familienmitglieder betraten schweigend die Bibliothek und nahmen ihre Kampfpositionen ein. Nachdem Hawk die Tür hinter sich geschlossen hatte, schaute er in lauter feindselige Gesichter. Der Rückzug der Familie in Emorys Zimmer war von den übrigen Gästen, denen Emory gerade in einer kurzen Ansprache die Neuigkeit mitgeteilt hatte, neugierig beobachtet worden.
Emory stand vor seinem schweren Mahagonischreibtisch und ließ seine Blicke über das Grüppchen schweifen.
„Was hat das zu bedeuten, Emory?" fragte Eloise Danvers, Emorys ältere Schwester, mit schriller Stimme. „Wie kann Renee Girouard deine
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