Tiffany Duo 134
später ertönte ein Donnern, der Boden erbebte, und es regnete Geröll und Erde. Renee presste ihr Gesicht an Hawks Brust. Sie hörte ihn ächzen, dann verspürte sie einen scharfen Schmerz in ihrem Bein. Sie musste ein Geräusch gemacht haben, denn Hawks Arm legte sich noch fester um sie.
Der Hagel aus Felsbrocken und Erde schien kein Ende zu nehmen.
Endlich wurde es still. Hawk hob den Kopf und schaute an dem Berg hoch, der neben ihnen aufragte. Gleich darauf musterte er eindringlich Renees Gesicht.
„Bist du okay?" fragte er.
Sie wusste es nicht. „Ich glaube."
Er rappelte sich auf, dann half er ihr hoch. „Komm, lass uns zum Haus zurückgehen."
Beim ersten Schritt verspürte sie einen Schmerz in ihrem Bein. Sie stöhnte. Hawk blieb stehen und sah sie forschend an.
„Was ist?"
Sie schaute an sich nach unten und entdeckte den Ast, der sich durch ihr Hosenbein gebohrt hatte. Als sie die Hand danach ausstrecken wollte, hielt Hawk sie auf.
„Nein, lass." Kurz entschlossen hob er sie hoch und trug sie zum Haus.
In der Küche setzte er sie auf einen Stuhl, ging zum Telefon und rief einen Krankenwagen. Dann wählte er die Nummer des Sheriffbüros.
„Cal, du musst sofort rauskommen. Renee und ich sind fast durch einen Steinschlag getötet worden. Kurz bevor es losging, sah ich auf dem Bergkamm über uns eine Bewegung. Ich glaube nicht, dass, es ein Unfall war."
Nachdem er noch mehrere Fragen beantwortet hatte, legte er auf.
„Du hast jemanden gesehen?" fragte Renee. „Ja. Direkt über uns."
Ihr rieselte ein kalter Schauer über den Rücken. Das war jetzt schon der zweite Anschlag auf sie. Würde es noch einen dritten geben? Und würde er womöglich erfolgreich sein?
Hawk kniete sich vor sie hin und klaubte ihr Zweige, und Blätter aus den Haaren. „Renee, ich tue alles, was ich kann, um dich zu beschützen. Wir werden herausfinden, wer hinter diesen Anschlägen steckt."
8. KAPITEL
Während Renee im Kreiskrankenhaus verarztet wurde, stand Hawk im Wartezimmer am Fenster und hing seinen Gedanken nach. Zweifellos hatte jetzt schon zum zweiten Mal jemand versucht, Renee zu töten. Zorn und Frustration stiegen in ihm hoch. Auch nach einer Woche wusste er immer noch nicht, wer hinter diesen Anschlägen steckte.
Wenig später betrat Cal die Notaufnahme. Nachdem er Hawk entdeckt hatte, kam er auf ihn zu.
„Was hast du gefunden?" erkundigte sich Hawk.
„Offenbar war wirklich jemand dort oben. Neben Reifenspuren habe ich einen schweren Ast entdeckt, mit dem wahrscheinlich jemand den Felsbrocken hochgestemmt hat, der die Gerölllawine ausgelöst hat", lautete die Antwort.
Hawk fluchte. „Ich muss Renee aus dem Haus fortbringen. Wenn ich nur wüsste..."
„Mr. Hawkins." Der Arzt kam auf Hawk zu.
„Wie geht es meiner Frau?"
„Es besteht kein Grund zur Sorge. Außer dieser oberflächlichen Verletzung am Bein hat sie nur ein paar Abschürfungen."
„Und was ist mit dem Baby?" erkundigte er sich beunruhigt.
„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Sobald der Papierkram erledigt ist, können Sie Ihre Frau mit nach Hause nehmen. Möchten Sie jetzt zu ihr?"
Die eiserne Faust, die Hawks Herz zusammengepresst hatte, lockerte sich ein bisschen. „Ja."
Hawk und Cal folgten dem Arzt in den Untersuchungsraum, wo Renee auf einer Liege saß. Ihre Mundwinkel zitterten leicht, als sie die Lippen zu einem Lächeln verzog. Hawk schloss sie in die Arme. Als er spürte, wie warm und lebendig sie sich anfühlte, wurde er von Erleichterung überschwemmt.
Hawk schaute sich um und ließ seinen Blick über den enger werdenden Abschnitt des Tals schweifen, in dem das Ferienhaus stand, das ihnen Cal freundlicherweise vorübergehend zur Verfügung gestellt hatte. Gleich nachdem Renee aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatten sie ihre Sachen aus Emorys Haus geholt und waren aufgebrochen. Hawks Körper schmerzte immer noch an allen möglichen Stellen, aber er bemerkte es kaum. Wichtig war allein, dass es Renee und dem Baby gut ging.
Plötzlich hatte ihre Auseinandersetzung vom Morgen jede Bedeutung verloren. Das Einzige, was zählte, war, dass Hawk herausfand, wer hinter diesen Anschlägen steckte, damit so etwas nicht noch einmal passierte. Es durfte nicht noch einmal passieren!
Nachdem sie sich in Cals bescheidenem Häuschen eingerichtet hatten, rief Hawk Ash in Houston an. Da sein Freund nicht am Platz war, ließ Hawk ihm ausrichten, dass Ash ihn so bald wie möglich zurückrufen solle. Dann rief er
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