Tiffany Duo 134
erst mal salonfähig machen" sagte Renee mit schmalen Lippen.
Cal nickte.
„Gib uns ein paar Minuten, Cal, wir sind gleich bei dir." „Soll ich schon mal. Kaffee aufsetzen?"
„Nein", sagten Hawk und Renee wie aus einem Mund. Cal zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Ich erkläre es dir gleich. Aber keinen Kaffee."
Vor der Tür zu ihrem Zimmer legte Hawk Renee eine Hand auf die Schulter. „So hatte ich den Tag eigentlich nicht beginnen wollen."
Ihr Lächeln war gezwungen. „Ist alles in Ordnung?" Sie nickte.
„Ist dir wieder schlecht? Soll ich dir eine Cola holen?"
„Danke, ich bin okay."
Hawk schaute ihr nach, wie sie in dem Zimmer verschwand. Dann starrte er mit gerunzelter Stirn auf die Tür. Irgendetwas stimmte nicht, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt herauszufinden, was es war. Er zog sich eilig ein Hemd über und ging in die Küche. Beim Eintreten sah er, dass Cal die Akte über Davids Entführung studierte, die er gestern Abend auf dem Tisch liegen gelassen hatte.
„Was führt dich hierher, Cal?" fragte Hawk.
„Das Unwetter von letzter, Nacht. Ich wollte nur nachschauen, ob es hier draußen irgendeinen Schaden angerichtet hat."
„Nur eine zerbrochene Fensterscheibe."
Cal streifte die Akte auf dem Tisch mit einem Blick. Das ist ja ziemlich interessant, aber ganz bestimmt keine Flitterwochenlektüre", bemerkte er.
„Aber einer der Gründe, warum wir hier sind." Cal setzte sich wieder hin. „Lass hören."
Hawk holte aus dem Kühlschrank Orangensaft und schenkte ein Glas ein. Er hielt den Krug hoch und fragte: „Für dich auch?" Cal schüttelte den Kopf. „Alles, was ich will, ist eine Tasse Kaffee."
„Tut mir Leid, alter Freund. Wenn Renee Kaffee riecht, wird ihr schlagartig schlecht.
„Machst du Witze?"
„Nein. Sie ist schwanger und kann den Geruch nicht ertragen."
Cals Augen leuchteten auf. „Dann habt ihr also geheiratet, weil ihr ein Kind erwartet?"
Wie sollte er es seinem Freund erklären? „Das ist einer der Gründe. Der andere ist, Renee zu beschützen. Man hat einen Mordanschlag auf sie verübt."
„Was? Du heiratest, um sie zu beschützen? Ich denke eher, ihr Daddy sollte sie vor dir beschützen", scherzte Cal.
Jetzt sah sich Hawk doch genötigt, die ganze Geschichte zu erzählen.
„Na, das ist ja vielleicht ein Ding", sagte Cal, nachdem Hawk fertig war. „Was sagt die Familie dazu?"
„Willst du die Schlammschlacht in allen Einzelheiten hören, oder gibst du dich mit einer Kurzversion zufrieden?" Ohne eine Antwort abzuwarten, berichtete Hawk den Teil, den er der Einfachheit halber ausgelassen hatte, auch noch.
„Du hast sie also nur geheiratet, um sie zu beschützen?" In Cals Stimme schwangen Zweifel mit.
„So ist es."
„Das heißt, dass du deine Ansicht über die Ehe nicht geändert hast?"
„Nein."
Von der Tür kam ein Geräusch. Als Hawk herumfuhr, sah er Renee dort stehen. Sie erdolchte ihn mit Blicken. Er sah die Verletztheit in ihren Augen, an der allein er schuld war.
Cal erhob sich. „Na, dann lasse ich euch jetzt mal in aller Ruhe frühstücken."
Renee rang sich ein gequältes Lächeln ab. Hawk folgte Cal zu seinem Auto.
„Willst du, dass ich die Augen offen halte?" erkundigte sich Cal.
„Nun, ich hätte nichts dagegen."
„Dem Gesicht deiner Frau nach zu urteilen, könntest du ein Problem haben."
Hawk massierte sich den Nacken. „Du hast Recht." Das Fett brutzelte schon in der Pfanne. Während er beobachtete, wie Cal auf die Straße fuhr, hätte er am liebsten vor Frustration laut aufgeheult. Den Morgen heute hatte er sich anders vorgestellt.
Renee wusste, dass sie an dem Schmerz, der in ihrer Brust tobte, nicht sterben würde, aber das half ihr nicht. Sie hätte sich am liebsten auf ihr Bett geworfen und ihren Kummer und ihre Wut laut heraus geschrien. Es war genauso wie bei ihrem letzten Mal vor zwei Monaten. Das, was Hawk zu Cal gesagt hatte, hatte ihr klargemacht, dass Hawk immer noch derselbe war. Dabei hatte sie nach der letzten Nacht geglaubt, dass sich zwischen ihnen etwas geändert hätte. Aber offenbar hatte sie sich geirrt. Wie konnte sie bloß so dumm sein?
Doch statt den Rückzug in ihr Zimmer anzutreten, trank sie einen Schluck Orangensaft und holte dann Eier aus dem Kühlschrank. Sie musste an das Baby denken.
Die Rühreier waren fast fertig, als Hawk wieder in die Küche kam. Der Wunsch, ihm die Bratpfanne an den Kopf zu werfen, war gewaltig, aber kindisch.
Nachdem er ihr einen forschenden Blick
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