Tiffany Duo 134
Wange.
„Ich weiß. Aber du hast auch ein Leben. Ich wünsche dir, dass du jemand anders findest, mit dem du es verbringen möchtest.“
Er verzog das Gesicht. „Also dann ... wir sehen uns morgen früh.“
„Gute Nacht.“
Sie war froh, dass er ging, auch wenn sie sich schuldig fühlte. Aber es tat gut, für ein paar Minuten allein zu sein. Hier, allein mit den Sternen, konnte sie träumen. Von Alex. Immer nur von Alex.
Dann trat jemand aus der Dunkelheit zu ihr. Es war fast, als ob sie sich, für einen Moment in ihren Träumen verloren hätte. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück. Alex?
Er blieb stehen. Es war zu dunkel, als dass sie sein Gesicht hätte erkennen können, und er bewegte sich unbeholfen, so gar nicht mit dieser geschmeidigen Sicherheit, die sie von ihm kannte.
Wer immer er auch sein mochte, auf jeden Fall war er nicht Alex. Vielleicht waren ja nicht ihre Träume wahr geworden, sondern ihre Albträume. Sie wich noch einen Schritt zurück, drauf und dran wegzurennen.
„Nora.“
Das war seine Stimme, daran konnte es keinen Zweifel geben.
„Alex?“ Ihre eigene klang weit weg und verloren.
„Ich wollte warten, bis Gaines weg ist. Falls du mich nicht sehen willst. Wenn du möchtest, dass ich wieder gehe...“
Alex! Mit einem überglücklichen Aufschrei rannte sie auf ihn zu.
Seine Arme umfingen sie fest und sicher. „Nora, oh Gott, ich hatte solche Angst. Ich dachte schon, du willst mich nicht sehen und ... Vorsicht“, warnte er sie, als sie seine Umarmung stürmisch erwiderte. „Wir könnten sehr plötzlich zusammen im Staub landen.“ Sein tiefes Auflachen klang verunsichert. „Auf mein Bein ist immer noch nicht richtig Verlass.“
„Dein Bein.“ Sie streichelte sein Gesicht und zeichnete die Umrisse nach, die sie so gut kannte. „Er sagte ... der Mann, der anrief ... er sagte, es sei ...“
„Halb so schlimm. Den Stock werde ich jedenfalls nicht immer brauchen.“
Den Stock? Sie sah ihn erst jetzt zwischen ihnen im Sand liegen. Deshalb also hatte er sich so unbeholfen bewegt. „Hauptsache, du bist wieder gesund.“ Ihre Hände wanderten über seine Schultern und seine Brust, wie um sich davon zu überzeugen, dass er wirklich da war. „Du warst so schwer verletzt...“
„He, noch ehe das Jahr um ist, laufen wir wieder um die Wette. Obwohl es dir jetzt wahrscheinlich nicht schwer fallen wird, mich zu schlagen...“
„Ich könnte dich umbringen!“ Sie lachte und weinte zugleich. „Ich wusste, dass du irgendwann kommst, aber...“
„Wusstest du es wirklich?“ Seine Hände legten sich um ihre Oberarme. „Hast du trotz allem an mich geglaubt?“
„Ja.“ Dann brachte er mit seinem Kuss die Sterne am Himmel zum Explodieren - wild durcheinander wirbelnde Sterne der Leidenschaft und des Glücks. „Oh, Alex“, seufzte sie. Ihr Kopf ruhte an seiner Schulter, ihre Arme hatte sie um seine Taille geschlungen. „Wie konntest du nur so lange wegbleiben, ohne mir irgendetwas zu sagen?“
„Es ging nicht anders“, sagte er leise. „Ich musste warten, bis wir alle Mitglieder der El Hawy identifiziert hatten. Meine Tarnung war aufgeflogen, und es bestand die Gefahr, dass irgendjemand seinen Rachedurst zu stillen versucht. Ich konnte nicht Teil deines Lebens werden, bevor ich nicht sicher sein konnte, dass ich dich damit nicht in Gefahr bringe.“
„Dann willst du Teil meines Lebens werden?“ fragte sie, plötzlich scheu geworden.
„Du bist ein Teil von mir“, sagte er schlicht. „Für immer.“ Glück schimmerte in ihr auf, auch wenn es noch zerbrechlich schien, mehr Traum als Wirklichkeit nach den langen Monaten des Wartens. „Und wenn ihr sie nicht identifiziert hättet, dann hättest du nicht zurückkommen können, weil du befürchtet hättest, mich in Gefahr zu bringen?“ fragte sie.
„Alex Bok hätte nicht zurückkommen können“, erwiderte er. „Aber ein anderer Mann hätte es gekonnt - einer, der ihm ähnlich gewesen wäre, nur mit einem anderen Namen und einem etwas anderen Gesicht. Ich habe es versprochen.“
Die Sterne über ihr funkelten. Als sie jedoch an das Baby in ihrem Bauch und an Alex` Beruf dachte, verloren sie ihren Glanz. Sie würde ihm von dem Baby erzählen. Bald. Aber erst musste sie wissen, ob ... „Bestimmt schicken sie dich nicht gleich wieder mit einem neuen Auftrag weg. Doch sicher nicht, bevor du ganz gesund bist, oder?“
„Nie mehr.“
„Aber...“ Sie hob den Kopf und musterte ihn. „Weil deine Tarnung
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