Tiffany Duo 134
immer ...“
„Mein Name ist Lauren, und jetzt werden Sie mal zuhören!“ Aufgebracht drehte Lauren sich zu ihm um. „Vorhin im Haus habe ich mich entschlossen, mit Ihnen zu kommen, weil ich meine Schwester liebe und dachte, es wäre sicherer für sie, in ihrem Versteck zu bleiben, während ich die Spur von ihr ablenke. Aber wenn Sie mich angelogen haben sollten - in irgendeiner Weise -, wenn Sie mich aus irgendwelchen unerfindlichen persönlichen Gründen hier durch die Gegend fahren, dann ... ich schwöre Ihnen, dann werde ich ...“
Ihre ungezügelte Wut überzeugte Marsh fast, dass sie tatsächlich Lauren war. Sie sah so entrüstet aus, klang so außer sich, dass er sich die Sache vielleicht doch noch anders überlegt hätte. Aber genau in diesem Moment kehrte der Hotelangestellte zurück.
„Mr. Jannisek ist nicht hier“, keuchte der junge Mann. „Aber er hat vor kurzem im Hotel angerufen und wollte Becky, äh, Miss Smith sprechen.“ Er beugte sich vor, um die Frau auf dem Beifahrersitz besser sehen zu können. „Es scheint dringend gewesen zu sein.“
„Hat er eine Nummer hinterlassen?“
Diese Frage lenkte die Aufmerksamkeit des Jungen wieder zurück auf Marsh. „Nein.“
„Verdammt.“
Marsh versetzte dem Lenkrad einen harten Schlag. Wenn sie nur etwas früher hier gewesen wären, hätten sie vielleicht Kontakt zu Jannisek aufnehmen können ... ein paar Minuten eher...
Marsh zog sein Notizbuch aus dem Handschuhfach. Er notierte eilig seine Handynummer, riss das Blatt heraus und reichte es dem Angestellten. „Geben Sie das an der Rezeption ab. Wenn Jannisek wieder anruft, um Miss Smith zu sprechen, kann er sie unter dieser Nummer erreichen.“
„In Ordnung.“ Der junge Mann wandte sich wieder zu Lauren, „Willst du ihm irgendwas ausrichten lassen, Becky?“
Aber noch bevor die Frage richtig ausgesprochen war, hatte Marsh das Fenster geschlossen und den Rückwärtsgang eingelegt.
Erst als sie die Lichter von Phoenix hinter sich ließen, konnte Marsh wieder einigermaßen ruhig atmen. Die ganze Zeit über hatte er befürchtet, dass Becky oder Lauren oder wer auch immer sie war an einer roten Ampel oder einem Stoppschild aus dem Wagen springen würde. Natürlich hätte er sie, zurückgeholt. Aber ihr Handschellen anzulegen und die Frau gegen ihren Willen ins Auto zurückzuschleifen, wäre nicht gerade förderlich für ihre weitere Zusammenarbeit gewesen. Und er brauchte ihre Mithilfe für die nächste Phase seines Plans mehr als dringend.
Die Tatsache, dass eine solche Handlungsweise auch strafrechtliche Folgen für ihn haben konnte, nahm Marsh willentlich in Kauf. Es war ihm auch völlig klar, dass diese eigenmächtige Ermittlung außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs ihn vielleicht seine Dienstmarke kosten würde. Sogar sein Bruder Evan, der Justizbeamter war, hatte ihm dringend davon abgeraten, auf eigene Faust zu ermitteln. Und auch seine Partnerin Pepper Dennis hatte versucht, ihm sein Vorhaben auszureden.
Vielleicht sollte ich Pepper anrufen, überlegte Marsh, und sie darauf vorbereiten, dass Jannisek sich möglicherweise nach mir erkundigen wird. Wahrscheinlich wird er mich überprüfen lassen oder einfach nur versuchen herauszufinden, warum um alles in der Welt seine Freundin in Gesellschaft eines Drogenfahnders unterwegs ist.
Pepper würde ihn decken. Sie war eine gute Polizistin, eine der Besten. Marsh hatte sie selbst ausgebildet. Sie war zwar nicht gerade glücklich über seinen Alleingang, aber sie verstand doch, warum er diese Sache einfach durchziehen musste. Egal wie lange es dauerte.
Und vielleicht wird es gar nicht mehr so lange dauern, dachte Marsh und fühlte sich auf einmal sehr optimistisch. Immerhin hatte er vorhin die Bestätigung erhalten, dass Jannisek am Leben und auf der Suche nach seiner Freundin war. Mit etwas Glück und Geschick konnte er den Mann in kürzester Zeit aus seinem Versteck locken und in Schutzhaft nehmen.
Ohne die Mithilfe seiner Begleiterin würde er sein Ziel jedoch nicht erreichen. Er warf ihr einen schnellen forschenden Blick zu. Ihre starre Körperhaltung und ihr versteinerter Gesichtsausdruck versetzten seiner Stimmung einen Dämpfer.
Die nächste Phase würde wohl doch nicht so reibungslos verlaufen, wie er gedacht hatte. Marsh war fest davon ausgegangen, dass die Frau, isoliert und hilflos wie sie in ihrer jetzigen Situation war, ihrem Retter erleichtert und dankbar in die Arme sinken würde.
Er warf seiner Beifahrerin noch
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