Tiffany Duo 134
Becky“, räumte er ein. „Ob Sie Becky oder Lauren sind, wird sich erst noch zeigen.“
Lauren verschränkte ihre Arme, presste trotzig ihre Lippen aufeinander und blickte starr, geradeaus. Sie hat einen unglaublich verführerischen Mund, schoss es Marsh durch den Kopf. Wie zum Küssen gemacht. Und der Rest ihres Körpers ist auch nicht ohne.
Seine Hände verkrampften sich um das Lenkrad. Warum sollte er es leugnen? Seit dem flüchtigen Moment, als sie durch die Hintertür des Hauses in seine Arme gestolpert war, hatte diese Frau ihn einfach umgehauen.
So gern Marsh es auch abgestritten hätte - sie raubte ihm den Atem, jedes Mal, wenn ihr aufregender Duft zu ihm herüberdrang. Und der Anblick ihrer langen Beine verwirrte ihn vollends. Er spürte den dringenden Wunsch, das Fenster zu öffnen und etwas kalte Nachtluft in den Wagen zu lassen, um so seinen kühlen Kopf zurückzubekommen. Denn für den nächsten Schritt brauchte er alle seine Sinne. Er hatte seinen Plan nämlich kurzfristig geändert.
Seine Beifahrerin wusste es noch nicht, aber Marsh hatte nicht vor, irgendjemanden im „Valley of the Sun“ nah genug an sie heranzulassen, um sie eindeutig zu identifizieren.
Und er hatte Glück. Als er in die Auffahrt bog, die zum Hauptportal des exklusiven Hotels und Golfclubs führte, konnte er sehen, dass dort gerade sehr viel los war. Besser hätte es gar nicht kommen können! Auch der überforderte Gesichtsausdruck des jungen Hotelangestellten, der sich durch die Menschenmassen zum Jeep vorkämpfte, kam Marshs Plan sehr gelegen. Er ließ das getönte Fenster auf der Fahrerseite gerade so weit herunter, dass der Angestellte sein Gesicht erkennen konnte. Durch das getönte Glas der anderen Fenster blieb das Innere des Wagens im Halbdunkel.
„Sie wollen einchecken, Sir?“
„Nein, ich möchte wissen, ob der Besitzer heute Abend anwesend ist.“
„Mr. Jannisek? Ich glaube nicht. Ich bin zwar erst seit einer Stunde im Dienst, aber ich habe gehört, dass er schon seit ein paar Tagen nicht mehr hier gewesen sein soll.“
Marsh zeigte ihm seine Dienstmarke. „Rufen Sie die Rezeption an. Sagen Sie, dass Special Agent Henderson von der Drogenbehörde Jannisek sprechen will. Und wenn er nicht da ist, möchte ich seinen Aufenthaltsort wissen.“ Er machte eine Kopfbewegung zu Lauren. „Und Miss Smith möchte das auch wissen.“
Der Angestellte beugte sich vor, um besser ins Innere des Wagens sehen zu können. Seine Augen wurden noch größer vor Überraschung.
„Becky? Hey, wo hast du denn die ganze Zeit ...?“
Marsh ließ den jungen Mann nur einen kurzen Blick auf die Frau werfen, bevor er ihn mit einem scharfen Befehl unterbrach.
„Beeilen Sie sich! Wir haben nicht ewig Zeit.“
„In Ordnung, keine Panik.“
Blitzartig schloss Marsh das Fenster. Mit hämmerndem Puls wartete er darauf, dass seine Begleiterin das plötzliche Schweigen brechen würde.
„Das ...“, Lauren befeuchtete ihre Lippen und begann erneut, „das beweist doch überhaupt nichts. Er hat mich gar nicht richtig gesehen.“
Er hat genug gesehen, um Sie wieder zu erkennen.“ Sie schüttelte den Kopf.
Sogar in dem gedämpften Licht, das durch die getönten Scheiben drang, leuchtete ihr kastanienbraunes Haar. Marsh hatte gewusst, dass ihre auffallende Haarpracht sie verraten beziehungsweise den Jungen täuschen würde. Genau darauf hatte er gebaut.
„Er hat nur das gesehen, was Sie ihn sehen lassen wollten“, brachte sie langsam hervor.
Ihr Scharfsinn überraschte ihn. Ebenso wie die Frage, die sie ihm gleich darauf stellte.
„Sie wollten ihn glauben lassen, dass ich Becky bin, nicht wahr?“
Sie hatte ja nicht lange gebraucht, um seine Taktik zu durchschauen. Marsh war jedoch bereit, jede einzelne ihrer Vermutungen abzustreiten. Er war fest entschlossen, alles zu tun, was notwendig war, um Ellens Mörder zu stellen. Schon längst hatte er jede Grenze überschritten und diese Verfolgung zu seinem persönlichen Rachefeldzug gemacht. Er würde den Teufel tun, jetzt irgendwelche Entschuldigungen oder Erklärungen abzugeben!
Das war auch gar nicht nötig. Lauren hatte sich bereits selbst ihren Reim darauf gemacht.
„Es interessiert Sie eigentlich gar nicht, wer ich bin, nicht wahr?“ Ihre Stimme überschlug sich fast vor Wut. „Die eine Schwester wird Ihrem Zweck genauso gut dienen wie die andere, solange nur David Jannisek nicht weiß, welche von beiden Sie haben.“
„Hören Sie, Becky oder Lauren oder wer auch
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