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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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hätten«,
    verteidigte er sich hastig. Dennoch antwortete Claire auf seine weiteren Fragen
    nicht mehr so freiheraus wie vorher. Oliver hätte sich ohrfeigen können. Warum
    musste er seine persönliche Abneigung gegen Ron Wiley auch zeigen?
    Zu Hause angekommen, begleitete Oliver Claire bis zu ihrer Wohnungstür. Nachdem
    sie sie geöffnet hatte und hineingehen wollte, hielt er sie am Arm zurück. Das war
    das erste Mal, dass er sie vorsätzlich anfasste, und der Effekt war verblüffend. Oliver spürte, wie ihn bei dieser einfachen Berührung eine heiße Welle durchlief.
    Claire wandte sich um und schaute fragend und erstaunt zu ihm hoch.
    Er ließ sie los, konnte aber der Versuchung nicht widerstehen, ihr Haar, dort, wo es über ihre Schulter fiel, kurz zu berühren. Ihr zarter Duft nach Flieder, ihre
    elfenbeinfarbene Haut und ihr dichtes, glänzendes Haar brachten seinen Widerstand
    fast zum Schmelzen. »Wie würde es Ihnen gefallen, wenn wir uns noch einmal
    treffen würden?« fragte er ruhig.
    Claire biss sich auf die Unterlippe und schaute ihn lange nachdenklich an. »Ich bin
    mir nicht sicher.«
    Überrascht sah er sie an, dann lächelte er amüsiert. »Wann
    werden Sie sich sicher sein?«
    Sie steht den Gefühlen zwischen uns genauso misstrauisch gegenüber wie ich,
    stellte er fest. Der Unterschied war nur, dass er einen Job zu erledigen hatte und
    seine Empfindungen irgendwie in den Griff bekommen musste. Er merkte erst, dass
    ersieh näher zu ihr hinbeugte, als sie plötzlich mit den Wimpern zu zucken begann,
    und ihr warmer Atem seine Wange sanft streifte, so sehr begehrte er sie in diesem
    Moment. Am liebsten hätte er sie jetzt in die Arme genommen und geküsst. Doch
    damit hätte er alles ruiniert, und es würde kein Zurück mehr geben. Er straffte sich und ließ die Hand von ihrem Haar sinken.
    »Vielleicht könnten Sie mich anrufen«, schlug sie vor.
    »Gut, das werde ich tun.« Er lächelte sie kurz an. »Dann erst einmal auf
    Wiedersehen, Claire.« Entschlossen wandte er sich ab und ging mit raschen
    Schritten davon.
    Seltsam, dachte Claire, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen und verriegelt
    hatte. Er hat fast so ausgesehen, als bedauerte er es, mich wiederzusehen. Oliver
    Kellogg war ein schwieriger Mensch, und das Flair von etwas Geheimnisvollem war
    geblieben.

4. KAPITEL
    Als Claire am nächsten Morgen erwachte, fragte sie sich, ob der Sonntag, den sie mit Oliver verbracht hatte, wirklich so voller unterschiedlicher Empfindungen gewesen
    war, wie sie sich erinnerte. Was hatte Oliver nur an sich, dass sie sich so zu ihm
    hingezogen fühlte? Hatten der Unfall und der Gedächtnisverlust sie vielleicht
    empfindsamer, zurückhaltender und verletzlicher gemacht?
    Claire streckte sich und stand auf, um zu frühstücken. Dabei erwog sie die
    Möglichkeit, dass das, was sie erlebt hatte, sie vielleicht wirklich irgendwie
    entscheidend verändert haben könnte. Wenn ja, hatte sie nichts davon gemerkt, bis
    Oliver in ihr Leben
    getreten war. Sie machte Kaffee und füllte Orangensaft in ein Glas. Nein, entschied
    sie. Es ist Oliver, der anders ist als all die Männer, die ich kenne. Ich habe mich nicht verändert.
    Sie hatte zwar gestern die widersprüchlichsten Gefühle in ihm gespürt, aber er war
    zumindest nicht gleichgültig. Die Anziehungskraft zwischen ihnen war unglaublich
    stark gewesen, als er sie berührt hatte, für ihn wie für sie selbst. Und sie hatte sich seine kurze Benommenheit genauso wenig eingebildet wie die Anspannung, unter
    der er in Qumram gestanden hatte. Und als er mich nach Hause gebracht hat, hat er
    mich einen Moment lang sehr gern küssen wollen, dachte sie. Selbst jetzt prickelte
    es bei der bloßen Erinnerung daran noch auf ihrer Haut.
    Aber aus irgendeinem Grund hatte er seine Empfindungen unterdrückt und den
    Impuls verleugnet. Das zeigte seinen starken Willen und dass er seine Emotionen
    wachsam kontrollierte. Enttäuscht stellte Claire fest, dass er durchaus fähig war,
    völlig verrückt nach einer Frau zu sein, ohne seine Gefühle zu zeigen. Sie hätte ihn liebend gern einmal geküsst, nur um herauszufinden, wie es war. Aber irgendwie
    wusste sie, dass sie das Schicksal damit gefährlich herausfordern würde.
    Claire nippte gedankenverloren an ihrem Kaffee und legte eine Scheibe Toast in den
    Ofen. Das Apartment hatte alles, was sie brauchte, nur keinen Toaster. Als es fertig war, nahm sie das Brot heraus und aß es langsam. Dabei dachte sie daran,

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