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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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angehalten hatte. »Waren Wiley und du ein Liebespaar?« Die Unterstellung in
    seinem Ton ärgerte sie, aber sie unterdrückte den Ärger schnell. Sie befreite sich aus seiner Umarmung, stemmte die Hände in die Hüften und sagte scharf: »Als ich dich
    nach deinen früheren Beziehungen gefragt habe, hast du nicht geantwortet. Warum
    sollte ich das jetzt tun?« Er packte sie bei den Schultern. »Wart ihr eins?« Seine
    Stimme klingt fast ängstlich, als ob meine Antwort ungeheuer wichtig wäre,
    bemerkte Claire und wünschte sich, dass sie sein Gesicht in der Dunkelheit besser
    erkennen könnte. »Nein«, sagte sie ruhig.
    »Wie kannst du dir dessen so sicher sein, wenn du dich an einen ganzen Monat nicht
    erinnern kannst?«
    »Ich bin es einfach. Ich hätte niemals zugelassen, dass das mit einem Mann passiert, für den ich arbeite, selbst wenn ich es gewollt hätte.«
    Aber sie muss ihm irgendeinen Grund gegeben haben zu glauben, dass sie für eine
    Ehe zugänglich sei, dachte er. »Willst du damit sagen, dass du es nicht wolltest?«
    Offensichtlich war ihm ihre Antwort wichtig, und diese Erkenntnis freute sie. »Nein, ich wollte es nicht. Ron ist nett, aber ich habe ihn niemals als Liebhaber gesehen.«
    »Offenbar dachte er aber, du würdest es tun.« Er hörte selbst, wie hartnäckig er
    klang, und schalt sich dafür im stillen.
    »Vielleicht war es so«, meinte sie. »Aber ich wollte nie mehr als freundlich zu ihm
    sein. Ich bin nicht sehr erfahren im Umgang mit Männern.«
    Er lockerte seinen Griff und strich mit den Fingern zärtlich über ihren Nacken. »Du
    willst mir doch wohl nicht erzählen, dass ich der erste Mann.« Seine Stimme
    versagte, und Claire ergriff seine Hand.
    »In meinem letzten Jahr im College hatte ich einen Freund«, sagte sie langsam, als
    müsse sie sich mühsam erinnern. »Er schrieb mir lange, leidenschaftliche
    Liebesbriefe und wir
    waren ungefähr drei Wochen zusammen.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe gemerkt, dass ich ihn nicht liebte. Ich wollte es nur, weil alle meine
    Freundinnen damals Heiratspläne machten.« Sie lachte. »Dann beschloss ich,
    meinen Doktor zu machen, und habe mich prompt in meinen Professor verliebt. Er
    war Gastprofessor aus England und, wie sich später herausstellte, verheiratet und
    Vater von fünf Kindern. Fünf! Und ich habe niemals Verdacht geschöpft. Damals
    wurde mir klar, dass ich keine Ahnung von Männern hatte, und ich zog es vor,
    Karriere zu machen.«
    Sie ließ die Hand fallen, mit der sie seine ergriffen hatte, und er schob die Finger in ihr Haar. Einige Sekunden lang war nur das beruhigende Schlagen der Wellen zu
    hören. »Tut es immer noch weh, wenn du daran denkst?«
    Oliver spürte, dass sie lächelte. »Es tut weh, wenn ich daran denke, wie dumm ich
    damals gewesen bin.« Plötzlich wurde sie ernst und schaute ihn an. »Mache ich
    schon wieder eine Dummheit, Oliver? Hast du eine Frau oder eine Verlobte, die
    darauf wartet, dass du nach Hause kommst?«
    Die Verletzlichkeit in ihrer Stimme schmerzte ihn. Er täuschte sie nicht weniger, als wenn er zu einer anderen Frau gehören würde. Einen Moment lang wollte er ihr
    alles erzählen. Aber nur einen Moment lang. Er hatte nicht damit gerechnet, sich in
    sie zu verlieben, aber er hatte immer noch seinen Job zu erledigen. In letzter
    Sekunde unterdrückte er den Impuls, sich ihr zu offenbaren, aber wenigstens konnte
    er ihre Frage ehrlich beantworten. »Nein.«
    Er zog sie dicht zu sich heran. Sie kuschelte sich an ihn, schlang ihm die Arme um
    den Nacken und küsste ihn.
    »Du machst mich verrückt«, sagte er stöhnend.
    »Es ist schon sehr spät«, flüsterte sie und küsste ihn noch einmal.
    Er zog sie noch fester in die Arme. »Wirklich?«
    »O ja. Denkst du nicht auch, dass wir schlafen gehen soll-
    ten?«
    Sie fühlte sich so verletzlich in seinen Armen, und sein Blut geriet in Wallung. »Noch nicht gleich.« Seine Stimme war so unsicher, dass er die Worte selbst kaum
    verstand. Also gab er den Versuch auf zu reden, hob Claire auf die Arme und trug sie zum Bett.

8. KAPITEL
    Oliver betrat den Frühstücksraum um zehn vor acht, zehn Minuten früher als Bob
    Green. Er hatte seinen Kollegen von der Lobby aus in dessen Zimmer angerufen, und
    Green war nicht gerade erfreut gewesen, dass er so früh geweckt wurde. Aber
    Oliver hatte ihn ungeduldig mit den Worten unterbrochen: »In fünf Minuten im
    Frühstücksraum.« Er wollte das Gespräch mit Green hinter sich bringen, bevor

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