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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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verschwommen waren. Und in Frage kamen weit
    mehr, als er erwartet hatte. Doch als er die Liste Landau am Freitag gebracht hatte, hatte der versprochen, sie nach dem Sabbat zu überprüfen. »Ich dachte, du härtest
    auch dringend arbeiten müssen.«
    »Ein paar freie Minuten hatte ich trotzdem«, sagte sie sarkastisch.
    Er strich ihr mit dem Finger sanft über das Kinn. »Und warum hast du mich dann
    nicht angerufen?«
    Sie schaute ihn erstaunt an. »Weil. weil ich nicht aufdringlich sein wollte.«
    »Die Dinge haben sich sehr schnell entwickelt, Claire. Vielleicht wollte ich dir Zeit geben, über uns nachzudenken.«
    Sie schaute ihn zweifelnd an. »Wirklich?«
    Er streichelte ihre Wange. »Glaubst du, ich würde darüber Witze machen?«
    Sie schluckte, schaffte es aber, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. »Das war
    eine Frage, keine Antwort.«
    »Möchtest du eine Antwort?«
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Ich bin hier, das sollte als Antwort genügen.« Er küsste sie, zärtlich und voller
    Verlangen. »Zufrieden?« fragte er leise und fuhr ihr liebevoll durchs Haar.
    Sie hatte das Gefühl, als wollte er sie von etwas ablenken, aber das kümmerte sie
    nicht. »Ich glaube schon.« Sie bot ihm noch einmal die Lippen zum Kuss.
    Oliver wurde erneut von seinen Gefühlen zu Claire überwältigt, wie immer, wenn sie
    in seiner Nähe war. Er dachte daran, für immer mit ihr zu leben und Kinder mit ihr zu haben. Und diese Vorstellung war neu für ihn. Manchmal erschreckte sie ihn, dann
    wiederum erregte sie ihn unglaublich. Er erwiderte Claires Kuss. Sie war so warm
    und so weich, und ihre Lippen bewegten sich sanft unter seinen.
    »Claire«, flüsterte er, umarmte sie fester und barg den Kopf in ihrem Haar. Er
    musste sich beherrschen, um nicht etwas zu sagen, was er nicht sagen durfte.
    Schwüre und Versprechen waren nichts für einen Mann, der gleichzeitig eine
    Maskerade aufführte. Aber noch durfte er sich nicht entlarven. Sie würde ihm nicht
    glauben, dass er an eine feste und dauerhafte Beziehung dachte, während er sie
    gleichzeitig für seine Zwecke schamlos ausnutzte. Das wäre zuviel erwartet. Wie
    würde sie die Lüge von der Wahrheit unterscheiden können? »Wenn wir jetzt nicht
    gleich losfahren, sind wir vor Einbruch der Dunkelheit nicht zurück.«
    Claire rutschte von ihm weg, und Oliver nahm ihre Hand und legte sie auf seinen
    Schenkel. Lächelnd sah sie ihn an, und ihr Griff wurde fester.
    Claire merkte bald, dass es nicht einfach war, von Israel aus in ein arabisches Land zu gelangen. Als erstes mussten sie eine halbe Stunde lang in einer Schlange warten,
    dann wurde ihr Wagen sorgfältig durchsucht, und der Inhalt von Claires und Olivers
    Taschen auf einem Tisch ausgebreitet und überprüft. Selbst ihre Schuhe wurden
    untersucht, und nach fast einer Stunde durften sie endlich die Grenze passieren.
    »Es wird noch schlimmer werden, wenn wir wieder nach Israel zurückkommen«,
    erklärte Oliver ihr.
    »Vermutlich müssen sie jedem gegenüber misstrauisch sein«, meinte Claire, »aber
    es fällt mir schwer, mir vorzustellen, ständig in Spannung und Angst zu leben.«
    »Das ist notwendig, wenn die eigene Existenz davon abhängt.«
    »Für immer möchte ich nicht im Nahen Osten leben«, sagt sie nachdenklich. »Ich
    will den Menschen um mir herum vertrauen können.«
    Oliver stieß im stillen eine Verwünschung aus, als er ihre arglosen Worte hörte. Du
    solltest ihr sofort die Wahrheit gestehen, sagte er sich. Doch ihm war klar, er würde sein Geheimnis erst dann enthüllen, wenn er es unbedingt musste. Und er
    fragte sich, wie er die Enttäuschung und den Schmerz in ihrem Blick ertragen sollte, wenn es soweit war. Und danach, wie sollte er weiterleben können?
    Sie fuhren in Richtung der Wüste von Südjordanien, auf eine Stadt zu, die seit
    tausend Jahren unbewohnt war, und er sollte sich erst einmal darauf konzentrieren,
    heil nach Petra zu kommen.
    Abends um sieben trafen Claire und Oliver wieder in Jerusalem ein. Die lange Fahrt
    entlang an steilen zerklüfteten Abhängen war anstrengend gewesen, und sie setzten
    sich in ein kleines Cafe in die Altstadt. Claire spürte den Wüstensand auf ihrer Haut, und wenn sie die Augen schloss, sah sie die schönen alten Häuser von Petra vor sich, in roten Felsen gehauen und im gleißenden Licht der glühenden Mittagssonne.
    »Bestell mir, was du willst, ich muss mich jetzt erst ein bisschen frisch machen«,
    sagte Claire zu Oliver, als er aus dem Waschraum

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