Tiffany Duo 40
seiner
Schwester zusammenhing. »Sie werden dafür bezahlen.« Olivers Worte ließen noch
mehr Erinnerungen in ihr hochsteigen. Seine Geheimnistuerei, der Artikel über den
Prozess gegen »Wiley Pharmaceutics«, Ted Burgess und seine gelähmte Frau. Ein
Mann, der in derselben Stadt lebte und denselben Vornamen hatte wie Olivers
Schwager. Was bedeutete das alles? Claire fühlte sich plötzlich unwohl.
»Claire?«
Sie schaute ihn an und fragte sich, wer er wirklich war. Wenn sie ihn genug drängen
würde, würde er es ihr sagen, aber das wollte sie nicht. Seine Erklärung würde
sicherlich ihre undeutlichen Ängste vertreiben können, doch offenbar konnte er es
ihr noch nicht sagen. Er würde es ihr mitteilen, wenn er soweit war.
»Ich würde gern gehen«, sagte sie ruhig.
Schweigend fuhren sie zu Claires Wohnung. Jeder von ihnen hing seinen eigenen
Gedanken nach. Irgend etwas verbirgt Oliver vor mir, dachte Claire. Was konnte so
schrecklich sein, dass er es ihr nicht sagen konnte? Ein Verdacht keimte in ihr auf, aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
Sie weiß es, überlegte Oliver. Oder sie wird darauf kommen, wenn sie will. In dem
Cafe hat sie genug gehört, um sich einen Reim darauf zu machen. Vielleicht war er
heute nacht zum letzten Mal mit ihr zusammen. Und er wollte dafür sorgen, dass sie
diese Nacht niemals vergessen würde.
Er hielt vor ihrem Haus, ging um den Wagen herum und öffnete die Tür. Der Schein
des Außenlichts fiel auf sie, und als sie Oliver in die Augen sah, brachte sein
leidenschaftlicher Blick ihr Blut in Wallung. Er hatte die Hand besitzergreifend auf ihren Arm gelegt, mit einemmal spürte Claire eine verräterische Schwäche in den
Knien.
Später, als sie in ihrem dunklen Schlafzimmer standen, legte Oliver ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich herum. Im Mondlicht, das durch das Fenster
schien, wirkte sein
Gesicht wie aus Stein gemeißelt.
»Denkst du immer noch darüber nach, warum ich dir nichts von Janet erzählt
habe?«
»Ich bin verwirrt, Oliver. Du sprichst nicht mit mir über die Dinge, die dich
bewegen.«
»Die Probleme meiner Schwester haben nichts mit dir zu tun, Claire.« Er war sich
dessen mittlerweile vollkommen sicher. Was auch immer sie über Wiamcyn
erfahren haben mochte, es war ihr jetzt nicht bewusst. »Ich wollte dich nicht in die Sache verwickeln. Das heißt nicht, dass ich dich nicht liebe.«
»Ich würde dir gern glauben«, sagte sie traurig. »Aber wie kann es ohne Ehrlichkeit
Liebe geben?«
Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände. »Ich kenne nur eine Möglichkeit, es dir
zu beweisen.«
Sein Kuss löste in Claire ein übermächtiges Verlangen aus. Sie schmiegte sich an ihn, als würde sie vor einer heftigen und kalten Windbö in Olivers Armen Wärme und
Schutz suchen. Er zog sie noch fester an sich und streichelte sie zärtlich, bis sie das Gefühl hatte, als würde sie innerlich in Flammen stehen.
Sanft drückte Oliver sie an den Schultern aufs Bett herunter. Sie zitterte immer
noch, während sie sich an ihn klammerte und versuchte, ihn auf sich zu ziehen. Aber
er wich zurück, um ihr die Hose herunterzustreifen. Mit unsicheren Händen
entkleidete er sich dann selbst und kniete sich zwischen ihre Beine, nachdem er
auch den Slip ausgezogen hatte. Einen Momentlang verharrte er reglos. Das
Mondlicht tauchte ihn in ein silbriges Licht. Dann beugte er sich zu ihr herab, und
Claire erkannte, was er vorhatte.
»Oliver«, flüsterte sie atemlos, »nicht. «
»Shht. Lass mich dich lieben«, erwiderte er leise.
Er ergriff ihre Hände und drückte sie auf das Bett. Sie bebte am ganzen Körper.
Oliver hielt ihre Handgelenke umfasst und beruhigte Claire, indem er ihr liebevolle
Worte zuflüsterte. Sein heißer Atem streifte ihre Haut. Sie versteif-
te sich, bemüht, die wohligen Schauer, die sie überfielen, unter Kontrolle zu
bekommen. »Bitte.« Sie hörte das Wort wie aus weiter Ferne.
Dann liebkoste Oliver sie aufreizend langsam mit der Zunge, und sie war zu keinem
klaren Gedanken mehr fähig. Sie schloss die Augen und warf den Kopf auf dem
Kissen hin und her, während Oliver seine atemberaubenden Liebkosungen
fortsetzte.
Die lustvollsten Empfindungen durchströmten sie und die Welt um sie herum schien
zu versinken. Sie bewegte die Hüften in einem immer schneller werdenden
Rhythmus. Sie streckte die Hände nach Oliver aus, der tief aufstöhnte, als sie ihn auf sich zog, und endlich mit
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