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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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früher darüber nachzudenken. Aber ich hatte keine Zeit.
    Ich war sehr beschäftigt.«
    »Was wissen Sie schon über meinen Stil?« fragte er leicht gereizt.
    »Nun, Sie hatten offensichtlich einen schlechten Tag.«
    Ich hatte drei schlechte Tage, dachte Oliver, und sie weiß nicht das geringste davon.
    Seit er sie vor ihrer Wohnung abgesetzt hatte, war er hin- und hergerissen zwischen
    der Notwendigkeit herauszufinden, was sie über Wiamcyn wusste, und der starken
    Faszination, die sie auf ihn ausübte. Und der
    einzige Weg, Claire nicht noch mehr zu verfallen, war der, sie einfach nicht zu sehen.
    Andererseits würde er nur dann erfahren, welche Geheimnisse sie Wiamcyn
    betreffend hatte, wenn er ihr Vertrauen gewann. Und das gelang ihm nur, indem er
    Zeit mit ihr verbrachte. Geschäft und Gefühle vertrugen sich nicht miteinander, aber Oliver war sich nicht sicher, dass er das in diesem Fall getrennt halten konnte.
    »Ich habe Sie nicht angerufen, um mich mit Ihnen über meinen Tag zu unterhalten«,
    gab er schließlich zurück.
    Claire wünschte sich allmählich, er hätte überhaupt nicht angerufen. Das Gespräch
    verlief nicht gerade angenehm. Sie wickelte die Telefonschnur um den Finger und
    fragte sich, warum er eigentlich so wütend war. »Und warum haben Sie mich
    angerufen? Sehen Sie, Kellogg, ich bin den ganzen Tag mit einem Immobilienhändler
    unterwegs gewesen, der sich für Alan Prost hält und glaubt, dass die Straßen von
    Jerusalem die Rennstrecke von Indianapolis sei. Ich wurde durchgerüttelt und bin
    noch ganz starr vor Schreck. Außerdem ist mir heiß, und ich bin müde und. «
    Sein Lachen unterbrach sie. Es war tief und männlich, und es kam ganz unerwartet.
    Sie vergaß völlig, dass er mit seiner Bemerkung anfangs ihren Zorn geweckt hatte,
    und konnte selbst ein Lachen nur mühsam unterdrücken. Er hatte sich viel Zeit
    gelassen, bis er sich bei ihr gemeldet hatte, und das letzte, was sie wollte, war, jetzt zu eifrig zu wirken.
    »Wie haben Sie meine Telefonnummer herausgefunden?« fragte sie kühl. Da sie die
    Wohnung nur für eine kurze Zeit gemietet hatte, lief der Anschluß noch unter dem
    Namen des Vormieters.
    »Einen entschlossenen Mann kann kaum etwas aufhalten«, sagte er leise.
    »Oh, das klingt ja sehr geheimnisvoll.«
    »Das ist es nicht. Ich bin heute schon einmal bei Ihnen vorbeigekommen. Als Sie
    nicht da waren, habe ich den Hausverwalter überredet, mir Ihre Nummer zu geben.«
    Claire hatte Oliver so klar vor Augen, als würde er neben ihr sitzen und nicht zwei
    Häuserblocks entfernt. Sein schlanker kräftiger Körper, das wirre dunkle Haar und
    die blauen Augen. Sie sah seine markanten Gesichtszüge und den verlockenden
    Mund. Lautlos holte sie tief Luft. Offensichtlich hatte er erheblichen Ärger gehabt, bis er sie erreicht hatte, und nun, nachdem er es endlich geschafft hatte, wirkte er nicht besonders glücklich darüber. Ein verwirrender Mann. Oder vielleicht ein
    verwirrter Mann? verbesserte sie sich. Der Gedanke ließ sie lächeln, und ihre
    abwehrende Haltung verschwand.
    »Nun gut, da Sie mich erreicht haben, sagen Sie mir, was Sie von mir wollen?«
    Halb erleichtert und halb mißtrauisch bemerkte Oliver, dass der verärgerte Ton aus
    Claires Stimme verschwunden war. Er bemühte sich, seine Stimme normal klingen
    zu lassen. »Haben Sie schon Qumran gesehen?«
    »Wo sie die Schriftrollen im Toten Meer gefunden haben? Ich habe es auf der Liste,
    aber ich bin bisher noch nicht aus der Stadt herausgekommen. Ich habe hier soviel
    zu tun, dass ich Wochen damit beschäftigt bin. Und ich fühlte mich nicht sicher
    genug, um hier mit einem Leihwagen zu fahren.«
    »Eigentlich habe ich gehofft, dass Sie mit mir dorthinfahren würden.« Oliver klang
    zögernd, so als erwarte er eine Ablehnung. Dabei habe ich ihm doch überhaupt
    keinen Grund dafür gegeben, dachte sie. Was für ein verwirrender Mann!
    »Wann?«
    »Am Sonntag. Wir könnten hinterher essen gehen.«
    »Gut«, sagte sie gelassen. »Das wäre nett.«
    »Ich hole Sie gegen eins ab«, meinte er kurz angebunden. »Wenn es Ihnen paßt.«
    »Fein.«
    »Gut, dann sehen wir uns Sonntag.« Unvermittelt legte er den Hörer auf, als hätte er soeben einen geschäftlichen Termin vereinbart.
    Amüsiert schüttelte Claire den Kopf und stellte das Telefon
    auf den Tisch zurück. Dann zog sie sich aus und ging unter die Dusche.
    Oliver klopfte am Sonntag genau um eins an Claires Tür. Sie öffnete.
    »Sie sind sehr pünktlich«,

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