Tiffany Duo 48
das
Ausmaß seiner Wut. Aber sie wollte sich nicht einschüchtern lassen.
"Ich habe dir vertraut", sagte er leise.
"Während du mich gleichzeitig einsperrst?" fuhr sie ihn an.
Er konnte sich kaum noch beherrschen. "Wir haben miteinander geschlafen,
verdammt!"
"Das, das weiß ich."
"Und es hat dir nichts bedeutet!" schrie er plötzlich.
"Nein, Don, ich... "
"Du hast mit mir geschlafen, damit ich nicht mehr so aufpasse, und dann bist du
mitten in der Nacht verschwunden wie irgendeine billige..." Er verstummte mitten im Satz, doch die Anschuldigung hing in der Luft.
"Billige was?" schrie sie zurück.
"Ach, vergiß es." Unvermittelt schlang er die Arme um sie und küßte sie
leidenschaftlich. Als er den Kopf hob, war die Wut in seinem Blick nicht mehr so
deutlich zu erkennen. "Was hast du eigentlich mit mir vor, Kaylie?"
"Ich? Was sollte ich mit dir vorhaben?" flüsterte sie.
"Hat dir die letzte Nacht nichts bedeutet?"
"Doch, sicher. Ich habe gemerkt, daß ... daß zwischen uns noch etwas da ist."
"Und wie würdest du das bezeichnen?"
"Ich weiß es nicht, Don!" brachte sie erschöpft heraus. Sie war an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt, als er sie dicht an sich zog.
"Du hast mich bewußt getäuscht."
"Und du hast mich verführt!"
Don zuckte mit den Mundwinkeln. "Wenn ich mich richtig entsinne, hast du es sehr genossen. Davon abgesehen, könnten wir noch lange darüber diskutieren, wer wen
verführt hat."
Da mußte sie ihm recht geben, und sie wand sich aus seiner Umarmung, damit sie
klar denken konnte. Ihr Puls hatte sich immer noch nicht normalisiert. Als sie sich
eine Strähne aus der Stirn streichen wollte, bemerkte sie, daß ihre Finger stark
zitterten. Hastig ballte sie die Hand zur Faust und steckte sie in die Tasche. "Wie bist du hierher zurückgekommen?"
Wütend blickte er sie an. "Mit einem Hubschrauber. Er stand keine zwei Kilometer von der Hütte entfernt", stieß er hervor. "Ich bin schon seit Stunden zurück."
"Daß ich fliehen würde, habe ich dir gesagt."
"Aber nicht, daß du mit mir schlafen würdest, um mich in Sicherheit zu wiegen.
Oder?"
"Du hättest damit rechnen müssen, daß..."
Abrupt faßte er sie am Handgelenk und zog sie an sich. "Ich habe nicht damit
gerechnet, daß du mich benutzt, Kaylie. Wie konntest du so tief sinken, daß du mit
mir ins Bett gehst, um zu erreichen, was du vorhast?"
"Das habe ich nicht!" erwiderte sie aufgebracht.
"Wieso sollte ich dir glauben?"
Kaylie sah in seinem Blick, wie sehr sie ihn verletzt hatte. Die Erkenntnis tat auch ihr weh, und sie fragte sich, warum zwischen ihnen beiden alles so kompliziert war.
"Ich habe dir vertraut", flüsterte er, und sein Atem strich ihr über das Gesicht.
"Aber ich habe dir eine ganz klare Warnung gegeben, Don", erwiderte sie ruhig.
"Immer wieder habe ich dir gesagt, daß ich mich nicht so einfach verschleppen und gefangenhalten lasse. Du hast mir nicht geglaubt, stimmt's? Weißt du, wenn du
mich ganz normal gefragt hättest, ob ich ein paar Tage mit dir verbringen will, wäre
es vielleicht ganz anders gekommen."
"Wärst du mit mir mitgekommen?" fragte er ungläubig. "Willst du mir tatsächlich erzählen, du hättest deinen tollen Job für eine oder zwei Wochen im Stich gelassen,
bloß um einige Zeit bei mir zu sein?"
"Ja!" rief sie. "Dann hätte ich gehofft, daß wir vielleicht bei den guten Seiten unserer Ehe wieder neu beginnen könnten. Wenn ich auch nur für eine Sekunde gehofft
hätte, wir könnten einen wundervollen Neuanfang wagen, wäre ich mitgekommen."
"Aber das glaubst du jetzt nicht mehr, oder?"
Den Tränen nahe schüttelte sie den Kopf. "Mit dieser Entführung hast du mir wieder gezeigt, wer du wirklich bist, Don. Du wirst dich niemals ändern. Du würdest mich
immer einsperren und versuchen, mir deinen Willen aufzuzwängen."
"Wie zum Beispiel letzte Nacht?" sagte er leise, und Kaylie sah, daß er schlucken mußte.
Wie betäubt nahm Kaylie seinen frischen Duft wahr und mußte sofort daran denken,
wie sie mit ihm nackt im Bett gelegen hatte. Sie bemerkte, wie sich beim Atmen
seine Brust hob und senkte. Erst vor wenigen Stunden noch hatte sie diese Brust
gestreichelt.
Als sie wieder zu ihm aufsah, wirkte sein Gesicht entspannter und sanfter. "Oh,
Kaylie." Er seufzte auf. "Was soll ich bloß mit dir machen?"
"Nichts, Don. Das ist der springende Punkt! Was mit mir geschieht, ist ganz allein meine Entscheidung. Ich bin nicht dein Eigentum."
"Ich habe dich
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