Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
Country-Band veranstaltete, nach zu urteilen.
“Wir haben es früher das
Beer ‘n’ Boogie
genannt”, erzählte Charly, wobei sie verächtlich den Mund verzog, während sie unter dem Arm durchschlüpfte, mit dem Troy ihr die Autotür aufhielt. “Sieht nicht so aus, als ob sich viel verändert hätte.”
Er hob eine Augenbraue. “Sie waren früher wohl oft hier?”
Sie gab wieder ein Schnauben von sich, und plötzlich wurde ihm klar, dass das wohl ihre Art zu lachen war. “Machen Sie Witze? Sie hätten mich damals noch gar nicht reingelassen. Mal davon abgesehen, dass mich mein Vater vermöbelt hätte, wenn er es erfahren hätte.”
Offensichtlich war sie hier aufgewachsen. Auffallend war nur, dass sie von ihrem Vater als “Vater” und nicht als “Daddy” sprach. Ihm war noch nie eine in den Südstaaten aufgewachsene Frau begegnet, für die ihr Vater nicht ihr Daddy war.
Als sie das rauchgeschwängerte Lokal betraten, waren eine Menge Leute auf der Tanzfläche, was es schwierig machte zu entscheiden, welche Plätze frei waren und welche nicht, aber Charly erspähte einen kleinen Tisch in einer Nische, dessen Aschenbecher nicht überquoll und auf dem auch keine Bierflaschen aufgereiht standen. Sie ging darauf zu und stellte es ihrem vorbildlichen Retter frei, ihr zu folgen oder auch nicht.
Er fing an, sie nervös zu machen, und zwar in einer Weise, die sie noch nicht ganz durchschaute. Oder warum sonst hätte sie sich, gleich nachdem sie sich gesetzt hatte, den Hals nach der Kellnerin ausrenken sollen, nur weil sie nicht zuschauen wollte, wie sich der Mann ihr gegenüber am Tisch niederließ? Weil er so verflucht gut aussah und sie sich in der waghalsigen Stimmung, in der sie sich im Augenblick befand, selbst nicht über den Weg traute?
Sie fühlte sich wirklich ziemlich seltsam. Als ob alle Drähte in ihrem System plötzlich über Kreuz liefen, zischten und spuckten und kurz vor einem Kurzschluss ständen. Und vielleicht machte es gar nichts aus, wenn sie es täten.
“Hey, Leute, wie geht’s? Ich heiße Lori. Was kann ich euch bringen?”
Eine Kellnerin in hautengen Jeans und einem Tanktop stand dicht neben Troy, auf der knochigen Hüfte ein mit Gläsern beladenes Tablett balancierend. Sie hatte stark gekräuseltes wasserstoffblondes Haar, das sie sich zu einem Stummelschwänzchen zusammengebunden hatte, und kaute Kaugummi. Charly schaute sie einen Moment forschend an, ehe sie entschied, dass sie niemand sein konnte, den sie von früher kannte. Dafür war sie zu jung.
“Hey, Lori. Wir haben einen Bärenhunger. Gibt’s noch was?” Troy zeigte bei seinem Lächeln die Zähne, als ob diese mit Brillanten besetzt wären, die er der Kellnerin zum Verkauf anbieten wollte.
Und sie war offensichtlich bereit, sie zu kaufen. Charly beobachtete in einer Mischung aus Belustigung und Verärgerung, wie Lori ihre Hüfte noch ein bisschen mehr herausstreckte und dafür sorgte, dass diese Troys Arm streifte. “Die Küche hat schon zu.” Sie schnalzte mit ihrem Kaugummi, senkte ihre Wimpern auf Halbmast und lächelte. “Aber ich schätze mal, Hotdogs und Nachos haben wir noch.”
“Okay, warum bringen Sie mir nicht zwei von diesen Hotdogs?” Troy warf Charly einen Blick zu, die die Schultern zuckte. “Und dort noch mal zwei.”
Lori unterbrach ihre Anmachversuche, um Charly einen forschenden Blick zuzuwerfen. “Mit allem?”
Mit allem
. Du lieber Himmel. Es war zwanzig Jahre her, seit Charly diese Worte in diesem Zusammenhang gehört hatte, der im Süden bedeutete, dass man seine Hotdogs mit Zwiebelringen und diesem widerlichen braunen Klacks, den sie Chilisoße nannten, wollte.
“Mit allem.” Troy nickte lächelnd.
Charly wiederholte es, was reine Zeitverschwendung war, weil Lori selbstverständlich davon ausgegangen war, dass Troys Antwort für sie beide galt. “Okay”, gurrte sie und schnalzte wieder mit ihrem Kaugummi, “das wären dann vier mit allem. Und was kann ich euch zu trinken bringen?”
“Einen Black Jack mit Eis”, schnappte Charly.
Lori schaute sie an wie ein Wesen von einem anderen Stern. Sie pirschte sich noch ein bisschen näher an Troy heran, sofern das überhaupt möglich war, und sagte: “Tut mir leid, aber dies hier ist ein trockener Landkreis.”
“Sie machen Witze.”
“Nein, Ma’am. Wir dürfen nur Bier ausschenken.”
Der gute alte Troy bestellte vergnügt ein Leichtbier und Charly blieb nichts übrig, als seinem Beispiel zu folgen, dann wartete sie, bis
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