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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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müssen? Und ging es ihr ebenso?
    Er nahm trotzdem ihre Hand. “Ich bin Soldat, Tess. Oberstleutnant. Ich trainiere SEAL-Rekruten. Und wenn man mich braucht, stehe ich für Einsätze bereit. Ich bin ein verdammt guter Schütze.”
    Sie wandte den Kopf und schaute in Richtung Wäschekorb. “Die Schlange würde dir gewiss nicht widersprechen.”
    Sein rechter Mundwinkel hob sich zu einem Lächeln, aber es verschwand gleich wieder. “Doch das macht es alles nur noch schleierhafter. Was tue ich hier, wenn ich in Virginia lebe?”
    “In Virginia?”
    Er schaute sie an, ohne etwas zu erwidern. “Und was hat Ramon Saldovar, ein zweitklassiger Drogenhändler, mit mir zu tun?”
    “Du erinnerst dich nicht, dass man auf dich geschossen hat?”
    “Nein. Nichts. Da ist immer noch eine Lücke.”
    “Was ist mit …” Sie zögerte. Er begegnete ruhig ihrem Blick. “Gibt es eine
Mrs
McClaine?”
    Jack blinzelte.
    Die Szene aus diesem Restaurant schoss ihm durch den Kopf, er sah die Frau in dem Designerkostüm, deren Lächeln Wasser gefrieren lassen konnte. “Warum habe ich mir bloß eingebildet, dass es diesmal klappen könnte?”, hatte sie gefragt. “Ich hätte es mir denken können. Du wusstest seit Monaten von dieser Dinnerparty bei meinen Eltern. Und du wusstest auch, wie wichtig sie mir ist. Ich habe es satt, von dir zu hören, was die Armee von dir braucht. Mehr noch, ich habe es satt, meine Zeit mit dir zu verschwenden. Mit uns. Weil du nämlich nicht mit mir, sondern mit der Armee verheiratet bist, Ian.” Sie stand vom Tisch auf und schob ihm mit einem vernichtenden Lächeln einen dicken Umschlag zu. “Mach dir nicht die Mühe, mir ein Taxi zu rufen. Ich finde selbst eins. Das mache ich schon seit Jahren.”
    Abgang Marcy Tolliver-Eastwick McClaine.
    Seine Frau.
    “Du hast nach einer Ehefrau gefragt”, sagte er abrupt. Sie betrachtete ihn schweigend und hielt den Atem an.
    “Ich war verheiratet”, fuhr er fort. “Ihr Name war Marcy. Sie ließ sich vor zwei Jahren von mir scheiden. Keine Kinder. Keine Verpflichtungen.”
    Tess’ Lippen öffneten sich vor Erleichterung. Das bedeutete …
    “Willst du nicht wissen, warum sie sich von mir scheiden ließ?”
    Der Art, wie er fragte, nach zu urteilen, war sie sich nicht sicher, dass sie es wollte. Aber er wartete nicht auf ihre Entscheidung.
    “Sie hat sich von mir scheiden lassen, weil ich sie vernachlässigt habe. Die SEALS kamen zuerst. Nicht Marcy. Wir sind nur eine weitere Zahl in der Statistik. Die Scheidungsrate bei den SEALS ist fast doppelt so hoch wie im nationalen Durchschnitt …”
    “Jack …”
    “Ian, Tess”, sagte er. “Oberstleutnant.” Er hob die Hände mit den Handflächen nach außen. “Ich habe für die Armee alles aufgegeben. Sie hat mich zu dem gemacht, was ich bin.”
    Er wandte ihr das Gesicht zu, und sie sah ihm an, wie aufgewühlt er war. Einen Moment später sprang er auf. “Ich brauche ein bisschen Zeit allein”, sagte er. “Bestimmt verstehst du das. Vor allem muss ich versuchen, mich an Joe zu erinnern … es ist sehr wichtig … ich weiß, dass es sehr wichtig ist.” Er schwieg einen Moment, dann sagte er: “Ich muss dringend für kurze Zeit raus hier. Könnte ich vielleicht deinen Wagen nehmen?”
    Tess überkam plötzlich eine unerklärliche Angst; sie wollte ihn zurückhalten, aber sie tat es nicht. Sie tat es nicht, weil sie wusste, dass sie kein Recht dazu hatte. Und trotzdem wollte die Befürchtung, dass er nicht zurückkommen könnte, sie nicht loslassen.

11. KAPITEL
    Jack parkte Tess’ Wagen neben der Telefonzelle vor der Apotheke. Obwohl es in seinem Kopf noch immer drunter und drüber ging, hatte sein Leben während der letzten Stunden deutlich Gestalt angenommen. Er war kreuz und quer durch die Gegend gefahren und hatte einen langen Spaziergang um den See gemacht, bei dem der noch fehlende Teil seiner Erinnerung bis in alle Einzelheiten zurückgekehrt war. Inzwischen war die Sonne längst untergegangen, und er befürchtete, Tess könnte sich Sorgen um ihn machen, aber die Zeit drängte, und das, was er vorhatte, ließ sich nicht länger aufschieben.
    Er schnappte sich eine Hand voll Kleingeld, das in der Ablage lag, stieg aus und betrat die Telefonzelle.
    Nachdem er eine Nummer gewählt hatte, ertönte einige Male das Freizeichen, dann meldete sich eine männliche Stimme. “Tanner.”
    Jack fiel ein Stein vom Herzen. “Hey, PB, hier ist Ian.” PB war die Abkürzung für Polarbär, ein Spitzname,

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