Tiffany Duo Band 0133
vielleicht helfen, einen neuen Job zu finden.”
“Ich will aber gar keinen neuen Job. Im Moment jedenfalls nicht.”
Sie zog die Augenbrauen zusammen. “Aber stört es Sie denn gar nicht, kein geregeltes Einkommen zu haben?”
“Ein bisschen. Noch mehr stört mich allerdings, für einen Schmierlappen zu arbeiten, der … na, egal. Ich habe zwölf Jahre lang auf dem Bau gearbeitet. Ich habe keine Eile.”
“Dann haben Sie jetzt also vor nur … herumzuhängen?”
“Gut möglich. Haben Sie sich nie gewünscht, Zeit für sich zu haben, Debbie?”
Er sah, wie sich ihre Augen bei der Vorstellung weiteten. Aber sie schüttelte den Kopf. “Wozu?”
Er zuckte die Schultern. “Um einfach nur zu tun, worauf man Lust hat. Endlich mal richtig ausschlafen. Ein Picknick machen oder ins Kino gehen. Die Seele baumeln lassen. Eine Gelegenheit ergreifen.” Er trat einen Schritt näher an sie heran, wobei ihm nicht entging, dass sie die Luft anhielt. “Liebe in der Hängematte.”
Seine Worte weckten schlagartig Debbies Verlangen. Entschlossen kämpfte sie dagegen an. Sie war eine erwachsene Frau. Sie hatte keine Zeit für Hängematten. Sie straffte die Schultern und wich seinem Blick aus, während sie krampfhaft nach einer Antwort suchte.
“Lassen Sie mich mal nachdenken, ob ich noch was auf meiner Liste habe”, sagte er und kam noch näher.
Vor Verwirrung stockte ihr der Atem. Er will dich nur wieder aufziehen, versuchte sie sich einzureden, während sie gebannt zuschaute, wie sich sein Kopf langsam zu ihr herabsenkte. Sie kam schon wieder auf falsche Gedanken, weil er sexy war und schön – richtig schön auf eine durch und durch männliche Art, mit seinen Augen, die dunkel wie die Sünde waren, der perfekten Nase und den langen Haaren, die er sich im Nacken zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte – und nah. Verführerisch nah. Sie hatte Mühe, die Augen offenzuhalten. Dieses schöne Gesicht verschwamm. Es war fast, als ob er vorhätte …
Sie zu küssen.
Sean ließ sich Zeit. Seine Hände glitten an Debbies Armen nach unten, zeichneten ihre schlanke Taille nach und spürten ihre feuchte, heiße Haut unter der zweckmäßigen Bluse. Hübsch. Er gab ihr Zeit, sich zu entscheiden, ob sie sich zurückziehen oder mitmachen wollte.
Sie war groß. Obwohl sie eine Stufe unter ihm stand, berührte ihr Scheitel fast sein Kinn. Ihre Größe gefiel ihm, ebenso wie es ihm gefiel, wie sich ihre Kurven an seinen Körper anpassten, als er sie jetzt näher an sich heranzog.
Nicht zu nah, ermahnte er sich selbst. Nicht zu eng. Nicht zu plötzlich, sonst würde er sie verschrecken. Ihre Augen waren so schon groß genug. Er sah das klare Weiß ihrer Augäpfel und die grünen Einsprengsel auf der braunen Iris.
Er schloss die Augen und küsste sie. Ihre Lippen waren feucht und geschlossen. Sie roch verdammt gut für eine Lehrerin, es war derselbe Duft, der im Bad in der Luft hing, nachdem sie geduscht hatte. Dieser Gedanke elektrisierte ihn. Ihr Geschmack erregte ihn ebenso wie ihre warmen, vollen Brüste, die seine Brust berührten.
Als jedes erkennbare Anzeichen von Gegenwehr ausblieb, vertiefte er den Kuss und brachte sie dazu, dass sie die Lippen öffnete. Sie waren voll und weich. Ihre sonst so spitze Zunge war süß und samtig.
Oh ja, dachte er. Und dann spürte er ihren Atem in seinem Mund, und als sich ihre Hände in seine Haare wühlten, dachte er gar nichts mehr.
Heiß, Debbie Fuller war heiß. Und Sean wurde von Sekunde zu Sekunde heißer.
Seine Zunge drang noch weiter in ihren Mund ein und verlor sich darin wie ein Forscher im Dschungel, der sich, angeregt durch die exotische Umgebung, von den vertrauten Pfaden weglocken lässt. Sein Herz hämmerte. Er hörte sein Blut in den Ohren rauschen. Und sie machte mit, verdammt, sie zahlte ihm alles mit barer Münze zurück, zog ihn mit diesen glatten Armen an sich und berauschte sich ebenso an ihm wie er sich an ihr.
Der Trommelwirbel in seinen Ohren schwoll an und steigerte sich zu einem ohrenbetäubenden Crescendo.
Er ignorierte es ebenso, wie er es ignorierte, dass sie für alle deutlich sichtbar auf der Veranda ihrer Mutter standen, mit den Kindern im Haus hinter ihnen, und dass er verschwitzt und voller Sägespäne war und ihre hübsche Bluse schmutzig machte. Er ignorierte es, dass Verlangen eigentlich ein Zeitvertreib und ein Vergnügen sein sollte, und nicht eine unabdingbare Notwendigkeit, die sich in seine Eingeweide krallte und
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