Tiffany Duo Band 0133
unten. Ihre Hand zitterte in seiner. “Ich habe nie gemeint …, ich bin nur gekommen, um dir zu danken.”
Er küsste ihre Fingerspitzen. Worüber war sie so bestürzt? “Ich habe nichts dagegen, dass du mir dankst. Du kannst mir auf jede nur erdenkliche Weise danken. Natürlich ist dieses Bett hier ziemlich schmal, aber …”
“Wir sollten diese Diskussion jetzt nicht führen. Du bist verletzt.”
“Verletzt, aber einsatzfähig.” Als sie nicht lächelte, fing er an, sich verunsichert zu fühlen. “Was ist?”
“Ich will mich nicht mit dir streiten.”
“Liebe machen will sie nicht, streiten will sie nicht …, was bleibt da noch?”, versuchte er zu scherzen.
Sie schaute ihn traurig an. “Nichts. Nichts bleibt.”
“Wovon redest du?”
Sie entzog ihm ihre Hand. Faltete die Hände im Schoß. “Ich bin nicht wie du. Ich bin eine beständige, langweilige Person. Ich will ein beständiges, langweiliges Leben. Ich kann dieses dauernde Auf und Ab nicht aushalten. Als ich dich gestern so dort liegen sah …, so eine Angst will ich nie wieder haben müssen.”
“Das ist doch idiotisch.” Panik, gewiss verursacht durch Schlaflosigkeit und Schmerz, machte seine Stimme heiser. “Wenn ich nicht gekommen wäre, hättest du noch viel mehr Angst haben müssen.”
“Das weiß ich. Ich habe es schon gesagt, dass ich dankbar bin.”
“Ich will deine verdammte Dankbarkeit nicht.”
“Etwas anderes kann ich dir nicht geben. Ich habe Kinder, an die ich denken muss. Sie sind gerade erst dabei, den Tod ihres Vaters zu verkraften. Er hat sich umgebracht, um Himmels willen. Und dann wirst du auch noch angeschossen – es ist zu früh, siehst du das nicht?”
“Das ist Quatsch. Die Kids und ich kommen prächtig miteinander klar.
Ihre Augen flehten um Verständnis. “Sie brauchen Stabilität.”
Er verstand sie besser, als sie angenommen hatte. “Und das ist es, was du auch brauchst …”
“Und wenn es so ist?”
“Dann irrst du dich. Du brauchst mich.” Sie brauchte ihn, damit er für sie da war, damit er sich ihr mit seinem Leben, seinem Herzen und all seiner Kraft widmete. Warum sah sie das nicht?
“Ich brauche dich?”, fragte sie.
Ihm gefiel ihr Tonfall nicht. Verdammt, er brauchte sie! Sie war seine zweite Hälfte, die Mitte seiner Welt, der frische Wind, der seinen Träumen Flügeln verlieh. Ungeduldig sagte er: “Du hast es noch nie so gut gehabt.”
Ihr Kinn kam hoch. “Der Sex war noch nie so gut, wenn es das ist, was du meinst. Ist es das, was du hören willst?”
“Für den Anfang reicht es.”
Jetzt steigerte sie sich in eine richtig schöne Wut hinein. “Mein Leben besteht aus mehr als Sex.”
“Himmel, glaubst du vielleicht, das weiß ich nicht? Ist es nicht das, wovon ich auch ein Teil werden möchte? Aber ich kann es nicht, wenn du mich aussperrst.”
“Ich kann nicht anders!”, schrie sie. “Ich kann dich nicht in mein Leben lassen und mit der ständigen Angst leben, dass ich dich wieder verliere.”
So wie sie ihren Vater verloren hatte. So wie sie ihren Mann verloren hatte. So wie sie Onkel Jed und all die anderen Männer verloren hatte, die in ihrer Kindheit gekommen und gegangen waren.
“Ich gehe aber nicht weg”, beharrte Sean.
“Du könntest keine Wahl haben.”
“Vielleicht sollte ich, wenn sie mich hier rauslassen, einfach zu meinem Bruder ziehen”, versuchte er sie zu provozieren.
Sie presste die zitternden Lippen aufeinander. “Vielleicht wäre es ja das Beste.”
Sie stand auf. Sie durfte jetzt nicht gehen!
Aber sie ging.
“Debbie!” Sie drehte sich an der Tür höflich um, ihr Gesicht war ein Bild des Jammers.
Was konnte er tun, was konnte er sagen, damit sie blieb? “Du machst einen Riesenfehler”, sagte er schließlich.
Ihre Schultern wurden steif. “Es ist mein Fehler.”
“Aber wir anderen müssen mit den Konsequenzen leben.”
Dem hatte sie nichts mehr hinzuzufügen. Die Tür schloss sich leise hinter ihr, und er blieb mit seiner zertrümmerten Schulter und dem gebrochenen Herzen allein.
Wenn er Debbie schon nicht haben konnte, sollten sie ihm wenigstens erlauben etwas zu trinken.
Sean saß auf der Verandaschaukel, seine verbundene Schulter schmerzte. Als er beobachtete, wie sich seine Brüder einem schönen kalten Bier erfreuten, wuchs seine Unzufriedenheit noch.
Seine Schwägerin Val fing seinen finsteren Blick auf und lächelte. “Willst du auch eins?”
Patricks Frau Kate schüttelte den Kopf. “Nicht mit dem
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