Tiffany Duo Band 0133
Hochzeit meiner Schwester? Woher weißt du denn davon?”
Hope zeigte auf ihr Kostüm.
“Warum, denkst du, habe ich mich so aufgedonnert?”
“Aber du …, aber ich …” Jetzt schien er vollkommen verwirrt zu sein. “Ich bin doch gekommen, um dich zu ihrer Hochzeit einzuladen.”
“Julie hat mich schon eingeladen.” Hope lächelte ihn an. “Natürlich habe ich gehofft, dich dort zu treffen.”
“Nicht zu fassen!”
Sie nickte, ihre Worte überschlugen sich.
“Ich – ach, du kannst dir nicht vorstellen, was ich in letzter Zeit durchgemacht habe, Michael. Ich habe damals mein Herz bei dir in diesem Krankenzimmer zurückgelassen. Ich habe versucht, nicht mehr an dich zu denken, aber es ging einfach nicht. Und dein Vorgesetzter …” Sie verstummte.
Michael hatte ihr mit großen Augen zugehört.
“Ja, mein Vorgesetzter hat mir strikt verboten, dich wiederzusehen. Er meinte, wir hätten uns alles nur eingebildet. Es hätte nichts mit Liebe zu tun. Ich habe ihm nicht geglaubt. Trotzdem hat es mir sehr wehgetan, als ich feststellen musste, dass du plötzlich verschwunden warst.”
“Man hat mir keine andere Wahl gelassen.”
“Und ich musste warten, bis ich nicht mehr in Corrigans Diensten stand”, erklärte Michael. “Ich kann nur hoffen, dass du mir verzeihst und dass du dich vielleicht doch noch ein wenig für mich interessierst.”
In diesem Moment sah er aus wie ein zerknirschter kleiner Junge, gar nicht wie der Furcht einflößende Tiger Rafferty.
Hope starrte ihn an, dann lachte sie laut.
“Machst du Witze? Ich habe nicht aufgehört, die Minuten zu zählen, bis wir wieder miteinander vereint sind. Ich sehne mich nach dem Mann, der mir gezeigt hat, was Vertrauen bedeutet. Der sein Leben für mich riskiert hat. Der mich geliebt hat. Und ich wünsche mir, dass wir uns für den Rest unseres Lebens lieben”, setzte sie mutig hinzu.
“Ich will dich”, erwiderte Michael schlicht. “Die Frau, deren Mut ich immer bewundert habe. Die mir alles bedeutet. Ich liebe dich, Hope. Ach ja, übrigens – ich werde nie wieder als verdeckter Ermittler arbeiten. Die Zeit der Abenteuer ist für mich endgültig vorbei. Deshalb brauchst du auch keine Angst um mein Leben mehr zu haben – falls es das gewesen sein sollte, was dich davon abgehalten hat, mich zu lieben.”
Hope nickte, sie schluckte.
“Ja, ich …, ich liebe dich auch”, bekannte sie. “Ich konnte es bisher nur nie sagen, weil …”
“Weil die Menschen, die du geliebt hast, alle sterben mussten?”, half er nach.
Hope nickte.
“Genau. Vielleicht ist das ja nur Aberglaube, aber …”
“Ich glaube, dass deine Pechsträhne jetzt vorbei ist”, erklärte Michael fest. “Wir beide werden ein langes, gesundes und erfülltes Leben miteinander führen. Das verspreche ich dir hiermit, Hope Harrison. Allerdings nur unter einer Bedingung”, setzte er hinzu.
“Unter einer Bedingung? Welcher Bedingung?”
“Zuerst würde ich gern einmal wissen, wie du meine Schwester kennengelernt hast?”
“Hast du schon mal was vom Internet gehört?”
“Natürlich!” Er pfiff erstaunt. “Sieh einmal an! Meine kleine Schwester als Kuppelmutter. Nicht schlecht!”
“Sie will nur, dass ihr großer Bruder glücklich ist.”
“Die Aussichten dafür stehen ja nicht schlecht”, entgegnete Michael schmunzelnd und betrachtete Hope mit einem Blick, der sie erröten ließ.
“Am liebsten würde ich dich gleich hier auf der Stelle lieben, Hope Harrison”, sagte er nachdrücklich.
“Ich weiß, was du meinst”, erwiderte sie mit Tränen in den Augen. Sie war so glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben. “Aber das geht nicht. Du bist schließlich Trauzeuge.”
“Ich weiß.” Er nahm ihre Hand und drückte sie. “Gut, dann heute Abend.”
“Heute Abend”, versprach Hope.
“Heute Abend und für den Rest unseres Lebens, Hope.” Michael zog sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr: “Bald wirst du meine Frau sein.”
“Dann kann Julie auf unserer Hochzeit tanzen”, erwiderte sie fröhlich. “Nur eines musst du mir versprechen.”
“Was denn?”
“Keine Flitterwochen in den Tropen, einverstanden?”
“Einverstanden”, lachte Michael und strich ihr liebevoll durchs Haar. “Wie du weißt, halte ich mein Versprechen immer.”
– ENDE –
Linda Turner
Brautkleid in Flammen
1. KAPITEL
Im Ankleidezimmer der Kirche herrschte reines Chaos. Brautjungfern warfen ihre Straßenkleider achtlos beiseite und schlüpften in ihre
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