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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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Kopf.
    Der Kuss hatte ihre Welt erschüttert, und sie konnte ihn nicht vergessen. Ohne zu wissen, wie ihr geschah, hatte Nick die Herrschaft über ihr Herz und ihre Gedanken übernommen, und sie konnte nichts dagegen tun.
    “He, da bist du ja!”, Stella hatte Merry entdeckt und umarmte sie herzlich. “Wo hast du gesteckt? Ich bin mehrmals in deiner Klinik gewesen, um dich zu besuchen. Aber du warst immer unterwegs.” Sie lehnte sich zurück und betrachtete ihre Cousine besorgt. “Ist alles in Ordnung? Die ganze Stadt spricht davon, dass Thomas dich mit Blumen, Perlen und tollem Schmuck zurückzugewinnen versucht. Du fällst doch nicht darauf rein? Wenn doch, sollte dir jemand ein bisschen Verstand in den Kopf hämmern. Und ich bin genau die Richtige dafür.”
    Merry musste unwillkürlich lachen. Stella nahm nie ein Blatt vor den Mund. “Ich habe keine Perlen oder tollen Schmuck bekommen, sondern einen Blumenstrauß, den ich sofort an seine Mutter ins Krankenhaus weitergeleitet habe. Thomas war nicht gerade begeistert von dieser Idee.”
    “Dann sag ihm, dass er Leine ziehen soll. Diese Ratte! Ich war beinahe sicher gewesen, dass er heute ebenfalls hier sein würde.”
    Merry hatte es ebenfalls befürchtet. Vor seiner Flucht nach Chicago hatte Thomas kaum einen Mittwochabend in der Billardhalle ausgelassen. Aber er war nirgends zu sehen. “Wahrscheinlich ist er bei seiner Mutter im Krankenhaus. Ich dachte, sie wäre inzwischen wieder zu Hause. Wahrscheinlich hat sie einen Rückfall bekommen.”
    “Ja, und der Name dafür ist Thomas”, erwiderte Stella verächtlich. “Ich konnte den Kerl nie leiden, und sein Verhalten dir gegenüber hat mir recht gegeben. So, nachdem ich dir jetzt meine Meinung gesagt habe: Wie wäre es mit einem Spiel?”
    Merry erinnerte sich nicht, wann sie das letzte Mal so viel Spaß gehabt hatte. Sie schlug nicht nur Stella, sondern konnte auch mit Nick mithalten, der sie herausforderte. Insgeheim hatte sie befürchtet, dass er sie anders behandeln würde, nachdem sie sich geküsst hatten. Aber er war immer noch der alte Nick. Er neckte nicht nur sie, sondern auch die anderen Frauen der Gruppe. Niemand schien etwas Ungewöhnliches zu bemerken.
    Trotzdem war jeder sich ständig der Gegenwart des anderen bewusst. Sie flirteten stumm miteinander und sandten sich mit den Blicken Botschaften zu, die nur sie lesen konnten. Merry gefiel das sehr. Sie hatte niemals solche Spielchen mit Nick gemacht und kam sich wie eine Sechzehnjährige vor. Sie wollte lachen, flirten und ihn so lange reizen, bis er etwas Ungeheuerliches tat. Der Spaß dabei war, dass niemand davon wusste. Sie spielten mit dem Feuer und genossen jedoch Sekunde.
    Nick und Merry waren so mit sich selber beschäftigt, dass sie Thomas’ Ankunft nicht bemerkten. Aber Stella hatte Augen wie ein Adler und erstarrte unwillkürlich. “Oh weh, jetzt gibt es Ärger”, murmelte sie. “Verdammt. Wir hatten so viel Spaß.”
    Merry hob den Kopf und entdeckte Thomas sofort. Er bahnte sich einen Weg durch die Gäste und sah aus, als hätte er einen schweren Tag hinter sich. Sein Haar war zerzaust, sein Gesicht war unrasiert, und seine Wangen waren gerötet. Mit unsicherem Gang kam er näher. Thomas trank nicht oft, und er war selten richtig betrunken. Aber wenn es geschah, wollte er fast immer Streit.
    “Er ist betrunken”, sagte Merry leise zu Nick.
    “Wenn er sich einbildet, dass er einen Streit anfangen kann, irrt er sich gewaltig”, antwortete er und reichte ihr seinen Billardstock. “Bleib hier und überlass alles Weitere mir.”
    Merry war anderer Ansicht. Sie lief nicht vor einer Schwierigkeit davon, erst recht nicht, wenn sie selber nicht ganz unschuldig daran war. Deshalb gab sie Nicks und ihren Billardqueue an Stella weiter und bahnte sich einen Weg durch die Menge, die sich um Thomas und Nick versammelt hatte.
    “Du verdammter Hurensohn!”, rief Thomas. “Du hast dafür gesorgt, dass Merry sich gegen mich wendet.”
    “Das war gar nicht nötig”, antwortete Nick, während einer der Gäste den Stecker aus der Musikbox zog und es totenstill im Raum wurde. “Das hast du selber geschafft. Komm, lass uns draußen weiterreden.”
    “Den Teufel werde ich tun. Du hast ihr schöne Augen gemacht, ihr hinter meinem Rücken nachgestellt, und jetzt behauptest du, es wäre meine Schuld? Ein schöner Freund bist du. Ich sollte dich windelweich prügeln.”
    Sein Gesicht war so verzerrt, dass Merry den Mann kaum wieder erkannte.

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