Tiffany Duo Band 0133
Wagenheber und den Kreuzschlüssel in den Geländewagen zurück. “Das war’s”, erklärte er. “Möchtest du, dass ich dir folge für den Fall, dass du noch einmal Ärger bekommst?”
Merry schüttelte zögernd den Kopf. “Nein, danke. Das ist nicht nötig. Mrs Dickerson fragt sich wahrscheinlich längst, wo du bleibst, und ich muss zu Lester Allison, um seine Katzen zu impfen.”
Nick gefiel die Vorstellung nicht, dass Merry ohne ein weiteres Reserverad durch diese verlassene Gegend fuhr. Aber sie war eine erwachsene Frau. Niemand brauchte ihr zu sagen, was sie zu tun hatte. “Also gut. Ruf mich über das Handy an, falls du Hilfe brauchst”, sagte er.
Sie hatte seine Nummer. Deshalb nahm er an, dass sie sofort weiterfahren würde. Doch Merry stand einfach da und sah ihn so verwirrt an, als hätte sie ihn noch nie gesehen. Belustigt wedelte er mit dem Zeigefinger vor ihrer Nase. “Hallo! Ist jemand zu Hause?”
Ihre Wangen röteten sich heftig. “War es dir ernst, als du sagtest, dass du mich liebst?”, fragte sie endlich.
Das war das Letzte, was Nick erwartet hatte. Seit er ihr seine Gefühle gestanden hatte, ging Merry ihm aus dem Weg. Gelang es ihr einmal nicht, tat sie stets, als hätte diese Unterhaltung nie stattgefunden.
“Über so etwas würde ich niemals scherzen”, sagte er und ließ sie nicht aus den Augen. “Warum fragst du?”
Sie zögerte einen Moment. “Weil du es mir nie zeigst. Ich überlege langsam, weshalb das so ist.”
Kaum waren die Worte heraus, hätte Merry sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Was in aller Welt tat sie da? Wollte sie Nick ermutigen … Ja, wozu? “Ach, vergiss, was ich gesagt habe”, stieß sie hervor und trat rasch einen Schritt zurück. “Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist. Wahrscheinlich habe ich zu lange in der Sonne gestanden. Ich muss weiter. Vielen Dank für deine Hilfe.” Sie wandte sich ab, doch Nick versperrte ihr verärgert den Weg.
“Du glaubst doch nicht, dass ich dich jetzt einfach gehen lasse”, schimpfte er. “Du hast das Thema angesprochen. Also lass es uns zu Ende bringen. Du weißt genau, was ich für dich empfinde. Falls du eine Probe davon haben möchtest, gebe ich sie dir mit Vergnügen.” Entschlossen zog er sie in die Arme und presste die Lippen auf ihren Mund.
Anschließend war Merry keines klaren Gedankens mehr fähig. Sie kannte Nick ein Leben lang und hatte ihn immer als guten Freund geliebt. Aber sie hatte ihn noch nie geküsst. Ja, sie hatte sich nicht einmal vorgestellt, wie es sein würde, in seinen Armen zu liegen.
Ihr schwirrte der Kopf, und ihre Knie wurden weich. Sie konnte dem plötzlichen Verlangen nicht widerstehen, das er in ihr schürte, und gab sich ganz dem verzehrenden Kuss hin.
Später hätte sie nicht sagen können, wie lange ihre leidenschaftliche Umarmung ohne den Polizeifunk gedauert hätte, der plötzlich zu knattern begann. Verwirrt wurde ihr klar, dass sie am Straßenrand stand und Nick in aller Öffentlichkeit küsste, als ginge es um ihr Leben. Sie musste den Verstand verloren haben.
“Nein!”, rief sie, als er erneut nach ihr greifen wollte. “Das war ein Fehler. Nach allem, was Thomas mir angetan hat, wird es sehr lange dauern, bis ich wieder einem Mann trauen kann – wenn überhaupt.”
“Ich bin nicht Thomas”, grollte Nick. “Ich würde dir niemals wehtun.”
Merry wollte ihm glauben, aber sie konnte es nicht. Dazu war die Wunde noch zu frisch. Tränen verschleierten ihren Blick. “Es tut mir furchtbar leid. Aber ich kann das nicht. Bitte, lass es uns einfach vergessen. Wir haben beide zu tun.”
Rasch stieg sie in ihren Wagen und fuhr davon, als könnte sie nicht schnell genug verschwinden. Nick stand lächelnd mitten auf der Straße und blickte ihr nach. Es war wunderschön gewesen, Merry in den Armen zu halten. Viel schöner, als er es sich jemals vorgestellt hatte. Sie hatte ihn nicht abgewiesen, wenigstens zu Beginn nicht. Das gab ihm neuen Mut. Sie behauptete zwar, dass sie keinen anderen Mann in ihrem Leben wollte. Aber sie war ihm gegenüber nicht unempfänglich. Das war zumindest ein Anfang.
Die McBrides veranstalteten jedes Jahr an Sara McBrides Geburtstag eine Party mit Barbecue und luden die ganze Stadt dazu ein. Normalerweise hätte Nick niemals auf dieses Ereignis verzichtet. Sara war wie eine zweite Mutter für ihn, und er liebte sie aufrichtig. Aber dieses Jahr überlegte er ernsthaft, ob er wegen Merry fortbleiben sollte. Er durfte sie nicht zu
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