Tiffany Duo Band 0133
Bildung sind wichtig, und seine Eltern hatten beides nicht. Deshalb kannst du nicht erwarten, dass für ihn dieselben Regeln gelten wie für einen Gentleman. Du musst auf sein Niveau heruntersteigen und Feuer mit Feuer beantworten, wenn du Merry zurückgewinnen willst. Eine andere Sprache verstehen Leute wie Nick Kincaid nicht.”
“Natürlich will ich sie zurückgewinnen”, versicherte Thomas seiner Mutter. “Es ist mir egal, was ich dafür anstellen muss. Ich werde sie nicht an Nick verlieren.”
Merrys schlimmste Befürchtungen hatten sich bestätigt. Am liebsten wäre sie entrüstet ins Zimmer gestürmt und hätte den beiden ihre Meinung gesagt. Leider war Maxine zu krank und zu schwach für eine Konfrontation. Für Thomas galt das jedoch nicht. Er sollte ihr eine Menge Fragen beantworten.
Merry holte tief Luft und wartete einen Moment, um sich zu entspannen. Sie durfte auf keinen Fall die Beherrschung verlieren, sondern musste absolut cool bleiben.
Als sie wenige Minuten später Maxines Einzelzimmer betrat, hatte sie ihre Gefühle voll unter Kontrolle. Doch der harte Blick in ihren blauen Augen hätte jeden gewarnt, der sie kannte. Und Thomas kannte sie sehr gut.
Er drehte sich um, sah sie an und wurde leichenblass. Allerdings erholte er sich rasch von seinem Schreck und verzog lächelnd die Lippen. Doch Merry ließ sich nicht täuschen. Sie hatte ihm Angst gemacht. Und genau das hatte die Ratte verdient.
“Merry! Ich hatte dich erst heute Nachmittag erwartet. Mutter und ich haben gerade von dir gesprochen.”
“Tatsächlich?”, antwortete Merry kühl. “Deshalb haben meine Ohren also geklungen.”
Er lachte unsicher. “Reg dich nicht auf. Es war nichts Abträgliches. Mutter hat gesagt, wie sehr sie hofft, dich eines Tages als Schwiegertochter zu bekommen. Angesichts ihrer schwachen Gesundheit fürchtet sie leider, dass sie diesen Tag nicht mehr erleben wird. Deshalb sollten wir unseren neuen Hochzeitstermin so schnell wie möglich festsetzen”, fuhr er fort. “Es wäre Unsinn, noch länger getrennt zu bleiben, da wir beide uns lieben.”
Merry traute ihren Ohren nicht. Glaubte Thomas im Ernst, dass sie schwach werden und zu ihm zurückkehren würde, weil seine Mutter zuhörte? “Ich finde, darüber sollten wir uns lieber allein unterhalten”, erklärte sie kühl. “Sofort.”
“Aber Mutter …”
“Es wird nicht lange dauern”, versicherte Merry der Frau. “Es macht Ihnen doch nichts aus, oder? Thomas und ich müssen unbedingt miteinander reden.”
“Nein, natürlich nicht”, sagte Maxine und verzog das Gesicht. “Ihr beide braucht wirklich ein bisschen Zeit für euch. Ich werde mich inzwischen ausruhen.”
Nach diesen Worten blieb Thomas keine andere Wahl, als Merry auf den Korridor zu folgen. “Ich kann nicht lange draußen bleiben”, sagte er, sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte. “Mutter sollte nicht alleine sein.”
“Keine Sorge. Ich bin in einer Minute fertig”, antwortete Merry ruhig. “Wie ich hörte, hast du mit Becca Ryan …”
“Das sollte eine Überraschung für dich werden!”
“Es war eine Überraschung, allerdings eine sehr schlechte”, zischte sie. “Wann wolltest du mir sagen, dass wir heiraten? Einige Stunden vor der Trauung, damit ich noch Zeit hätte, mich für dich hübsch zu machen?”
Jedes Wort von ihr traf Thomas wie ein Pfeil. “Du weißt, dass ich das niemals tun würde!”
Merry wunderte sich, dass er ihr so etwas ins Gesicht zu sagen wagte, und sah ihn erstaunt an. “Ich frage mich langsam, ob ich dich jemals richtig gekannt habe. Der Mann, den ich in dir sah und den ich liebte, hätte mich niemals am Altar sitzen lassen. Und genau das hast du getan.”
“Ich habe dir doch erklärt, dass ich Angst hatte. Inzwischen hatte ich Zeit genug, die Dinge im rechten Licht zu sehen, und weiß, dass ich dich liebe.”
“Wirklich? Dann hat deine Eile, mich zu heiraten, nichts mit der Tatsache zu tun, dass ein anderer Mann mich ebenfalls begehrt?”
Thomas richtete sich steif auf. “Du hast schon wieder auf Nick gehört. Deshalb willst du mich nicht heiraten. Er hat dich gegen mich aufgehetzt.”
Erneut sucht er die Schuld bei anderen, stellte Merry verblüfft fest. War er immer schon so gewesen, und hatte sie es einfach nicht gemerkt? Oder war dies eine neue Verteidigungsstrategie, nachdem er sie hatte sitzen lassen? “Ich hätte nie geglaubt, dass ich so etwas einmal sagen würde. Du hast mir sogar einen Gefallen getan,
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