Tiffany Duo Band 0142
ihm diese törichten Visionen geschickt hatte. Visionen, die er nicht gewollt hatte und die ihm nicht gefielen. Jetzt erteilte er Befehle, als läse er einen Einkaufszettel vor, und erwartete, dass sie gehorchte. Sie hatte schon geahnt, dass er in einer Spezialeinheit gewesen war. Aber es gehörte nicht viel Vorstellungskraft dazu, ihn als Kämpfer zu sehen.
“Du wirst nie wieder irgendwohin flüchten”, sagte er, als wäre sie begriffsstutzig und man müsste ihr zweimal sagen, dass sie von nun an das tun würde, was er befahl.
“Ich werde nicht flüchten”, fuhr sie ihn an. Warum sollte sie, wenn sie in aller Bescheidenheit ebenfalls festgestellt hatte, dass es an der Zeit war, de Rocheford aufzuhalten? “Wenn du jetzt fertig bist …”, sagte sie und wandte sich um.
“Nein, das bin ich nicht.” Blade fluchte leise und umfasste ihren Oberarm. Gut, er war zu weit gegangen, das wusste er, aber er war so wütend, dass Anna immer noch versuchte, ihn auszuschließen und zu beschützen. Sie hatte gesagt, sie liebte ihn. Ihr Bekenntnis hatte ihn überrascht, aus dem Gleichgewicht gebracht, und er schwankte noch immer. De Rocheford hatte einen Killer ausgesandt, um sie zu töten. Und sie hatte nichts Besseres zu tun, als sich um seine Sicherheit zu sorgen. Was für eine Frau!
Es verging eine Weile, ehe Anna seinen Griff überhaupt zur Kenntnis nahm. Sie drehte sich um, warf einen Blick auf seine Hand und zog eine Braue hoch. “Wie soll das überhaupt funktionieren? Die Presse schreibt, du wärst der letzte Casanova. Soll ich mich dann immer im Nebenzimmer verstecken, wenn du mal wieder eine Frau beglücken musst?”
Blade riss sie an sich, schob die Hand unter ihr Hemd, sodass er ihre nackte Haut berührte.
Er holte wie sie tief Luft, fühlte den sanften Druck ihrer Brüste, ehe sie die Hände gegen seine Brust stemmte und ein Stück weit abrückte.
“Was für einen Unsinn erzählst du da, Liebes?”, murmelte er. Sein Herz schlug heftig, jeder Muskel in seinem Körper war vor Erwartung angespannt. Er fühlte sich lebendig und erregt, entzückt von dem Geschöpf in seinen Armen.
Anna starrte auf seine Jeans. “Ich zitiere nur einen Artikel.”
“Wo, zum Teufel, hast du das gelesen?”
“Im Badezimmer lag eine Zeitschrift. Da ist ein Foto von dir drin mit einer Blondine am Arm. Ich bin mir nicht sicher, ob sie ein Kleid trägt. Der Begriff
roter Stoffstreifen
wäre wohl passender”
Er verzog das Gesicht. “Ich habe sie nicht angerührt”, sagte er.
Sie kniff die Augen zusammen, und Blades Entzücken kehrte zurück. Anna war eifersüchtig.
“Im Artikel wurde behauptet, du wärst der letzte große Casanova”, fuhr sie fort. “Mütter sollten ihre Töchter einschließen, denn keine Frau ist vor die sicher. Vielleicht hast du die Blondine nur vergessen.”
“Ich habe sie nicht vergessen”, stieß er hervor.
Anna holte tief Luft. Sie beschloss, dass keine Frau sich Blade auch nur auf eine Meile Abstand nähern sollte, solange sie bei ihm war. “Du meinst, du erinnerst dich an alle Frauen, die du hattest?”
Er legte den Kopf schief, nachdenklich. “So viele waren es nicht. Außerdem war sie keine Rothaarige.”
Anna fragte sich, ob ihr ein wesentlicher Teil dieses Gesprächs entgangen war. “Du gehst nur mit Rothaarigen ins Bett?”
“Wenn ich Zeit hatte, habe ich mich bei ihnen umgetan. Natürlich färben viele Frauen ihre Haare, was einige Verwirrung stiftet, aber ich wurde damit fertig.”
Dem Artikel zufolge hatte er mehr getan als nur das. “Warum Rothaarige?”
Er schob eine Hand in ihr Haar und zog eine Strähne über ihre Stirn. Die Morgensonne ließ goldene Lichter darin tanzen. “Rate mal.”
Sie errötete und dachte daran, dass auch andere Frauen Blade so nahe gewesen waren, vielleicht sogar noch näher. Und sie hatten vermutlich gewusst, was sie im Bett zu tun hatten. Mochten seine Methoden ihr auch nicht gefallen – aber in all den Jahren, wenn sie glaubte, allein zu sein, hatte Blade nach ihr gesucht. “Die Träume?”
“Die Träume”, sagte er und küsste sie.
Als Blade endlich nach Luft schnappte, war ihm schwindelig. Bis zum Bett waren es nur ein paar Schritte, aber er fragte sich, ob sie es bis dorthin schaffen würden.
Anna schwankte in seinen Armen. “Stimmt es, was in der Zeitschrift steht? Was deine Qualitäten im Bett angeht?”
Er hob sie hoch. “Das zu beurteilen überlasse ich dir. Es hat dir gefallen, was ich vorhin tat.” Er bemerkte die
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