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Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
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Sparen Sie sich Ihre Drohungen, sie nützen nichts. Meine Sicherheitsleute sind besser als alles, was Sie aufbieten können.”
    Blade packte den Apparat fester und hätte ihn am liebsten in der Hand zerquetscht. De Rocheford versuchte offensichtlich, sich am Telefon nicht zu belasten, für den Fall, dass Blade das Gespräch aufzeichnete – was er auch tat. Es gehörte zu den Sicherheitsbestimmungen der Familie Lombard, dass alle privaten Telefonate aufgezeichnet wurden.
    Henrys Botschaft war unmissverständlich. Er war bewaffnet, bereit – und wartete. “Um acht Uhr werde ich an Ihrem Tor sein”, stieß Blade hervor. “Und Sie sollten Anna dabei haben.”
    “Das ist unmöglich”, erwiderte er gelassen, “denn meine Stieftochter wird seit sieben Jahren vermisst und für tot gehalten. Und, Lombard …”
    Blade antwortete nicht, wartete nur ab.
    “Kommen Sie allein. Die Einladung gilt nur für einen. Ich bin sicher, Sie verstehen.”
    Blade legte den Hörer zurück, ehe er endgültig die Beherrschung verlor. Am liebsten hätte er Henry erdrosselt. Einen Augenblick lang stellte er sich das vor, dann holte die Realität ihn ein, und beinahe wäre er in die Knie gegangen.
    Anna.
    Mit beiden Händen griff er nach der Rückenlehne der Couch, beugte den Kopf, grub die Finger in das weiche Leder, während er gegen die aufsteigende Panik und seine Furcht kämpfte.
    Himmel, er durfte sie nicht verlieren.
    Er hob den Kopf und schnupperte noch einmal dem schwachen chemischen Duft nach, der in der Luft lag.
    Die Bastarde hatten sie betäubt. Er kniff die Augen zusammen, spannte jeden Muskel in seinem Körper an vor Zorn über das, was sie einer Frau angetan hatten, die so sensibel war, dass sie Ärger geradezu
spürte
.
    Ein Klopfen an der Tür brachte ihn zurück in die Wirklichkeit. Er ließ die Krankenschwester herein, und die beiden kräftigen Mitglieder der Reinigungskolonne, die sie zum Tragen mitgebracht hatte. Der Sicherheitsmann wurde untersucht und dann in den Sanitätsraum gebracht, wo er von einem Arzt untersucht und unter Beobachtung gestellt werden musste.
    Blade schloss die Tür hinter ihnen. Wenig später kniete er auf dem ungemachten Bett, das Kissen, auf dem Anna gelegen hatte, in den Händen. Er konnte sich nicht erinnern, wie er dorthin gekommen war. Benommen schüttelte er den Kopf. Er wollte Anna halten, sie an sich ziehen, das Gesicht in ihr Haar pressen, ihren Duft einatmen, sie einfach bei sich haben.
    Bilder der vergangenen Nacht erschienen vor seinem geistigen Auge, zusammen mit anderen, älteren Bildern, durchsetzt von Gewalt und Angst. Jedes Mal, wenn Anna in Not war, hatte sie nach ihm gerufen. Diesmal war sie dazu nicht in der Lage gewesen, denn man hatte sie überrascht und betäubt.
    Das Kissen entglitt seinen Händen.
    Jetzt war ihm dieses geistige Band nicht länger unwillkommen. Er wollte es. Die stumme Zwiesprache gehörte ihnen, etwas, das sie verbunden hatte, mehr als sein halbes Leben lang.
    Anna wurde als Geisel gehalten, es würde all seine Fähigkeiten verlangen, sie zurückzuerhalten, all seine Kontrolle und Disziplin. Er würde Hilfe brauchen.
    So gern er auch de Rochefords Versteck gestürmt und das Leben aus ihm herausgeprügelt hätte, wusste er, dass er dieses Risiko nicht eingehen dürfte. Anna musste de Rocheford vor der Nase weggeschnappt werden, schnell und leise. Wenn Henry Verdacht schöpfte, würde er sie umbringen.
    Blade ging wieder ins Zimmer und griff nach dem Telefon.
    Zuerst kam Ben McCabe an, eine halbe Stunde später folgten Gabriel West und Carter Rawlings.
    Als sie alle versammelt waren, betrachtete Blade die sonnengebräunten muskulösen Männer, die sich wie junge Löwen auf Stühlen und Couchs verteilt hatten. Ben und Carter waren gerade von einer Überseereise zurück. West hatte ein paar Monate in Auckland in einem Ausbildungslager verbracht. Er war so still wie immer und hatte den Blick unter den halb geschlossenen Lidern unverwandt auf Blade gerichtet.
    Blade umriss die Lage. “Wenn ihr mir nicht helfen könnt, verstehe ich das”, sagte er ruhig. “Ich beabsichtige nicht, über offizielle Kanäle zu gehen – dazu haben wir keine Zeit – und außerdem hat de Rocheford seine schmierigen Finger in zu vielen politischen Töpfen. Selbst wenn wir ein Polizeiteam in sein Haus bekämen, besteht ein großes Risiko, dass er gewarnt wird. Er sagt, seine Sicherheitsmaßnahmen wären gut, und ich glaube ihm.”
    Ben hatte begonnen, auf und ab zu gehen.

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