Tiffany Duo Band 0142
tiefer.
Er zitterte in ihren Armen und regte sich nicht, umfasste ihr Gesicht, sah sie an, suchte nach einer Reaktion. Er hielt sie, als wäre sie zerbrechlich, war unendlich vorsichtig und behutsam. Es war so ganz anders als in ihren Träumen. Die Gefühle, die Blades Berührungen hervorriefen, waren fast schon zu intensiv. Nichts war verschleiert, nichts verschwommen. Alles war real. Und der Duft – sie hatte nicht geahnt, wie erotisch sein Geruch sein würde. Sie wollte ihm näher sein, ihn riechen und schmecken, ihn atmen.
Wieder drang er tiefer, und sie spannte sich an, obwohl sie keinen Schmerz empfand.
Leise hörte sie seine Stimme, beruhigend, betörend. Er streichelte ihr Gesicht, sein Blick war beinahe unerträglich zärtlich. Er verlagerte sein Gewicht und lockerte den Druck zwischen ihren Schenkeln. Mit einer Hand umfasste er ihren Nacken und zog sie zurück. Dann küsste er sie. Sein Herz schlug heftig.
Sie streichelte seinen Rücken und stöhnte, als er ihre Brust mit den Lippen berührte. Dabei glitt er noch tiefer in sie hinein.
Ohne Vorwarnung explodierte das Vergnügen in purer Lust, und sie wölbte sich ihm entgegen. Sie hörte ihn fluchen, dann bewegte er die Hüften und stieß vollends in sie hinein.
Sie umklammerte seine Schultern.
Er zog sich zurück und glitt wieder hinein. Das heiße Kribbeln wurde heftiger, stieg höher, raubte ihr den Atem, beschleunigte ihren Herzschlag, und die Nacht war nicht mehr kalt.
“Das bringt mich um”, stieß Blade hervor.
Auf seinem Gesicht stand zu lesen, wie sehr er sich beherrschte, und plötzlich erkannte Anna, dass es ihn schmerzte.
Seine Schultermuskeln waren angespannt, Schweiß glänzte auf seiner Haut.
Der Akt schien ihr noch immer fremd, doch seine Hitze, sein Gewicht, die Zärtlichkeit in Blades Augen besaßen einen eigenen Zauber. Sie hatte genug gelesen und gehört, um zu wissen, dass es nicht immer Vergnügen bereitete, mit jemandem zu schlafen. Sie hatte oft genug geträumt, um dieses Vergnügen zu kennen. Doch dies hier hatte sie nicht geträumt. Es war mehr, und es drohte sie zu überwältigen.
“Leg deine Beine um mich”, verlangte er.
Einen entsetzlichen Augenblick lang glaubte sie zu fallen, doch Blade umarmte sie, hielt sie fest, während die Welt um sie zu verblassen schien und die Sonne in ihrem Innern explodierte, bis ihr heiß wurde und auch der letzte Schatten verschwand.
11. KAPITEL
Blade zog seine Jeans an und trat hinaus auf die Terrasse. Die Morgenröte färbte den Horizont, und das Meer schimmerte in der Farbe von hellem Kupfer.
Während es rasch heller wurde, bedachte er finster, welche Katastrophe die letzten Stunden gewesen waren, von dem Augenblick an, da er Anna in der Bibliothek gestellt hatte, bis zu dem Debakel an diesem Morgen.
Er hätte sich selbst einen Tritt versetzt, wenn es etwas genützt hätte, aber er fürchtete, dass das sinnlos wäre. Sobald es um Anna ging, dachte er nicht mit seinem Verstand, sondern mit seinem Unterleib.
In dieser Nacht hätte sie Ruhe gebraucht, Zärtlichkeit, Schutz. Sie hatte seine Hilfe gebraucht. Sie war noch Jungfrau gewesen.
Und er hatte kein Kondom benutzt.
Er hatte niemals ungeschützten Sex. Er hatte daran gedacht, aber den Gedanken sogleich verworfen. Sie sollte ihn in sich fühlen, ohne etwas Trennendes.
Ihm war durch den Kopf gegangen, dass er sie schwängern wollte. Und als er sich ergoss, hatte diesem Augenblick eine primitive Kraft innegewohnt, die er noch immer nicht vergessen konnte.
Dieser Morgen hatte nichts geändert, wie er feststellen musste. Obwohl er wusste, dass er sie vor einer Schwangerschaft hätte schützen sollen, befriedigte ihn die Vorstellung, sie vielleicht schon geschwängert zu haben.
Er wollte sie an sich ketten.
Wenn sie schwanger war, würde sie ihn heiraten müssen.
Diese Entscheidung schien richtig zu sein. Sie waren keine Fremden, sie kannten einander seit Jahren. Sie schliefen schon seit Jahren miteinander. Der Ring an ihrem Finger wäre nur ein Zeichen dessen, was sie seit Ewigkeiten bereits hatten.
Er fühlte, dass Anna hinter ihm stand, drehte sich halb zu ihr um, die Hand auf dem Geländer. Er betrachtete ihr zerzaustes Haar, das bleiche Gesicht, die Ringe unter ihren Augen. “Geht es dir gut?”
“Ja.” Sie ging zu ihm, wieder mit seinem Hemd bekleidet. Sie schwankte leicht, als wäre sie wund. Keine Überraschung, so wie er sich auf sie gestürzt hatte.
Sie zögerte, dann machte sie noch einen Schritt,
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