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Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
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anstrengen musste, es zu erkennen und nicht sicher war, ob ihre Augen ihr nicht einen Streich spielten. Sie wartete auf ein Anzeichen der drohenden Gefahr, doch sie spürte kein Kribbeln im Nacken, keinen Stich im Magen. Anna spannte alle Muskeln an. Sie war verwirrt, denn sie wusste, es war jemand da.
    Die Dunkelheit schien noch dunkler zu werden, und sie begriff, dass sie den Umriss eines Mannes anstarrte. Jemand war ins Zimmer geschlüpft und bewegte sich lautlos. Leise wurde die Tür geschlossen.
    Er drehte den Kopf zu ihr. Der schwache Schein des Mondes streifte ein Gesicht, das dunkel war, abgesehen von einem leichten Glitzern der Augen. Die Augen eines Henkers. Noch etwas glitzerte – ein Messer, das wie durch Zauberkraft in der Hand des Mannes auftauchte.
    So ist es also, wenn man stirbt, dachte sie und sprang auf ihn zu. Kein Adrenalinstoß, keine Trauer, kein Bedauern. Gar nichts.
    Sie traf ihn mit der Schulter am Oberschenkel. Schmerz durchzuckte sie. Der Mann stöhnte, schwankte, und landete schwer auf Händen und Knien. Anna warf sich gegen die Tür und stieß sie auf. Ihre rechte Schulter war wie taub, ihr Arm und ihre Hand kaum beweglich, und als sie hinausstürzte in das Dunkel, von dem sie wusste, dass es der Korridor war, verfluchte sie sich, weil sie nicht daran gedacht hatte, ihre linke Seite als Rammbock zu benutzen.
    Eine starke Hand packte sie an Haar und Kragen und hielt sie fest. Sie fühlte einen Lederhandschuh an ihrem Mund, der den Angstschrei erstickte, der ihr entfuhr. Er umfasste ihre Taille und hob sie hoch, zog sie an seinen kräftigen Körper.
    Der Griff über ihrem Mund war so fest, dass sie gezwungen war, durch die Nase zu atmen. Ihre Nasenflügel bebten, während sie versuchte, so viel Sauerstoff wie möglich einzuatmen, damit ihr Herz ruhiger schlug, ihre Lungen nicht mehr brannten. So abrupt, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, begriff sie, wer ihr Angreifer war. Wie immer erschreckte Blades Wärme sie, er schien zu glühen vor Energie. Sie entspannte sich.
    Langsam lockerte er den Griff an ihrem Mund. “Es ist gut, Baby”, flüsterte er mit sanfter Stimme, als wäre er nicht sicher, ob sie seine Worte verstand. “Ich bin es, Blade, und ich bin gekommen, um dich hier herauszuholen. Du musst dich nicht mehr wehren. Gleich werde ich meine Hand von deinem Mund nehmen, und wenn ich das tue, möchte ich, dass du vollkommen still bist. Nicke bitte, wenn du mich verstanden hast.”
    Anna bewegte ihren Kopf, soweit sein Griff es erlaubte.
    Er zog die behandschuhte Hand weg, stellte sie auf ihre Füße, den Arm noch um ihre Taille gelegt, und hielt sie an sich gezogen. Er beugte sich vor, flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    “Sprich erst, wenn wir hier heraus sind. Geh direkt hinter mir her. Mach genau, was ich dir sage.”
    Sie nickte wieder. Ermutigend drückte er sie an sich, dann ließ er sie los. Sie folgte ihm durch den kurzen Korridor. Er schien vor ihren Augen beinahe zu verschwinden. Sie durchquerten einen Gang und gelangten ins Wohnzimmer. Hier war die alte Ruine durch das Mondlicht erhellt, das durch die Fensterlöcher einfiel. Blade blieb vor einem Schatten auf dem Boden stehen, nahm ihre Hand, und sie fühlte seine Wärme, als er sie um die Gestalt eines Mannes herumführte.
    Dann blieb er stehen und legte den Kopf schief, ehe er in ihr Ohr flüsterte: “Es kommt jemand.”
    Er zog sie in die Überreste der Küche und schob sie in die dunkelste Ecke. Im Gegensatz dazu war der Rest des Raumes hell erleuchtet, und das silbrige Mondlicht fiel auf das eingestürzte Dach. Blade stellte sich vor sie hin. Sein großer Körper verbarg sie vollkommen, sodass jeder, der hierhersah, nur ihn bemerken konnte. Er war vollkommen schwarz gekleidet, mehr ein gleitender Schatten als ein Mensch, aber der Atem stockte ihr bei der Vorstellung, welche Risiken er einging.
    Sekunden vergingen. Anna presste ihr Gesicht gegen Blades Rücken, der sich rau und hart anfühlte. Sie erkannte, dass er eine Art Schutzweste trug. Trotzdem strahlte er Wärme aus, die sofort ihre Kleidung durchdrang. Sie erschauerte, widerstand aber dem Bedürfnis, näher an ihn heranzukriechen, um seine Konzentration nicht zu stören.
    Jedes Mal, wenn sie Luft holte, nahm sie seinen Duft wahr, und Freude durchströmte sie. Sie hatte geglaubt, ihn nie mehr wiederzusehen. Er roch warm und ein bisschen nach Meerwasser. Sie fühlte seine Hand an ihrem Schenkel, blickte nach unten und sah, dass er noch immer das

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