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Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
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sogar noch verwandt, wenn wir verheiratet sind. Man kann sich seine Verwandten nicht aussuchen.”
    Anna fühlte einen Stich, als hätte man sie getreten. Heirat? Sie betrachtete seinen gesenkten Kopf, als er sich niederbeugte, um ihr die Schuhe auszuziehen, und Sehnsucht erfasste sie, so heftig, dass ihr schwindelig wurde. Gern hätte sie sein Haar berührt. Davon hatte sie geträumt, hatte von Blade geträumt, begehrte ihn so sehr, dass es wehtat, aber sie konnte nicht zulassen, dass er sie einfach so überrannte. Zuerst musste sie wissen, dass er sie lieben konnte – alles an ihr. “Ich habe nicht gesagt, dass ich dich heirate”, erklärte sie.
    Blade regte sich nicht. Dann öffnete er ihr die Jeans und zog sie herunter, den Slip gleich mit dazu. Wieder hüllte er sie in die Decke, dann zog er seine eigene Hose und die Stiefel aus und schlüpfte in frische Jeans und T-Shirt, ehe er sie auf den Vordersitz des Jeeps schob.
    Er ließ den Motor an und drehte die Heizung voll auf. Dann reichte er ihr Kaffee aus einer Thermoskanne und ein großes Sandwich. Sie aß und trank und stellte fest, dass sie vollkommen ausgehungert war, während er die nassen Sachen hinten verstaute. Als er sich auf den Fahrersitz schwang, kribbelten ihre Finger und Zehen vor Wärme, und sie fühlte sich schläfrig.
    Sie legte den Sicherheitsgurt an, verschränkte die Arme vor der Brust und wehrte sich gegen die plötzliche Freude darüber, dass sie am Leben war. Dass sie beide am Leben waren und sie Henry endlich los war.
    Sie starrte hinaus, wo die Scheinwerfer die Straße beleuchteten. Sie war frei. Sie musste nicht mehr fliehen. Henry und Seber waren inzwischen sicherlich schon in polizeilichem Gewahrsam.
    Sie war frei! Anna konnte sich nicht daran erinnern, was das für ein Gefühl war. Die vielen langen Jahre auf der Flucht hatte sie das Wörtchen Freiheit aus ihrem Wortschatz gestrichen. Sie schaute zu Blade. Ihm allein hatte sie zu verdanken, dass sie ihr Leben wieder zurückhatte. Sie wäre heute tot, wenn er nicht im Ambrose Park nach ihr gesucht hätte. Wenn er nicht so hartnäckig gewesen wäre.
    “Wie oft hast du mir jetzt das Leben gerettet?”, fragte sie.
    “Ich habe nicht gezählt.” Blade schenkte ihr ein schiefes Lächeln, nahm ihre Hand und zog sie an seinen Mund.
    Oh ja, er war arrogant und wunderbar, und sie wusste, es würde nicht leicht sein, ihm zu widerstehen, falls es ihr überhaupt gelang. Ihre Instinkte hatten es ihr in ihrer Kindheit schon verraten: Blade war ein Ritter – ihr Ritter. Sie hatte damals nur noch nicht erkannt, dass er auch ein Eroberer war.
    Sie musste eingeschlafen sein. Als sie erwachte, rumpelten sie über eine holprige Straße und bogen gerade um eine Kurve auf eine Auffahrt hinauf. Am deren Ende stand ein Haus, das wie ein Schloss aussah, steinerne Mauern vor dem glitzernden Ozean. Nebel erhob sich aus dem Wasser.
    Das Haus wirkte einsam und allein, unfertig – und märchenhaft.
    Blade hielt den Wagen vor dem massiven Tor an, das aussah, als könne es eine ganze Armee abhalten. Er öffnete das Handschuhfach, nahm eine Taschenlampe heraus und einen Schlüsselbund.
    Anna löste ihren Gurt. “Wo sind wir hier?” Dabei hätte die Frage besser gelautet: “In welcher Zeit sind wir hier?”
    “In meinem wahren Zuhause.”
    Das passt, dachte sie, als sie ihre Tür öffnete und sich auf die kiesbestreute Auffahrt stellte, die Decke noch um die Schultern. Das Haus verkündete laut und deutlich, was Blade war. Einer, der das, was ihm gehörte, niemals loslassen würde.
    Er öffnete die großen Türen, die nach innen aufschwangen. Dann ging er zurück zum Jeep, holte eine Tasche von der Ladefläche, schloss den Wagen ab und fasste Annas Arm.
    Sie wehrte sich nicht, genoss diese leichte Berührung sogar. Ihr war ein wenig schwindelig, und sie war nervös. Und ängstlich.
Sein Haus.
Dieses Haus war ihm so ähnlich, es war ihr egal, wie es innen aussah. Sie liebte es jetzt schon.
    Oh ja, sie hatte Angst. Sie wollte nicht noch mehr Liebenswertes an diesem Mann entdecken, wollte ihn nicht noch mehr mit ihrem Leben verknüpfen, denn sie konnte es sich nicht leisten, an Märchen zu glauben. Sie hatte ihr Leben lang geträumt – hatte selbst in ihrer Freizeit noch Fantasien zu Papier gebracht – aber ihre Wirklichkeit war immer unfreundlich gewesen, beinahe zu wirklich. Nur mit Blade waren ihre Fantasien wirklich geworden.
    Sie traten ein. Eine massive Halle, unglaublich hohe Decken und ein

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