Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
Vom Netzwerk:
Überwindung, das Stück aus der Schublade herauszunehmen, die es so lange bewahrt hatte. Ehrfürchtig faltete er sie auseinander. Sofort kamen die Erinnerungen. Als Kind war er sonntagmorgens oft ins Schlafzimmer seiner Eltern geschlichen, wo die beiden eng umschlungen unter dieser bunten Tagesdecke schliefen, das Gesicht seines Vaters meist in der langen dunklen Haarfülle seiner Mutter verborgen. Für Dean war diese Decke mehr als hübsche Dekoration. Sie bedeutete Liebe. Geborgenheit. Glück. So viel Glück, wie man vom Leben erwarten kann.
    Für ein paar lange Sekunden schnürten Sehnsucht und Bedauern ihm das Herz zu. So tragisch es auch war, dass seine Eltern nur fünfzehn Jahre miteinander verbringen durften, so war diese Zeit doch erfüllt, reich und echt gewesen.
    “Dean? Bist du okay?”
    Er ließ die Decke sinken und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Kind an seiner Seite zu, das ihn besorgt musterte. “Es tut mir leid, Kleines. Das …”, er deutete auf die Decke, “… das hier hat alte Erinnerungen geweckt.” Schnell faltete er die Decke zusammen und legte sie ihn die Schublade zurück.
    “Willst du sie nicht mitnehmen?”
    “Noch nicht. Im Moment ist hier genau der richtige Platz für sie.”
    Katey nickte verständnisvoll, dann sprang sie auf und lief Dean voraus die Treppe hinunter. Sekunden später saßen sie auf den Verandastufen.
    “Du musst einfach kommen, Dean. Alle gehen hin.”
    Er hatte den Faden verloren. “Wohin kommen?”
    Sie seufzte nachsichtig. “Zu der Party bei den Jenkins. Erinnerst du dich?”
    “Oh. Natürlich.” Er runzelte die Stirn. “Ich weiß nicht recht, Kleines …”
    “Bitte!” Sie sah ihn mit großen runden Augen an. “Jennifer geht mit Lance hin, und Mom wird mit dem ganzen Essen beschäftigt sein, und ich glaube, dass Sarah Ed mitbringt. Also werde ich ganz allein sein.”
    “Ed?”
    “Ich habe dir doch von ihm erzählt. Der andere Tierarzt aus der Klinik.”
    “Oh – richtig.” Plötzlich erweckte diese Party doch sein Interesse. Er dachte an die Patchworkdecke und an seine Eltern und an die seltsame Sehnsucht, die der Anblick der Decke in ihm ausgelöst hatte. Und er dachte daran, wie einsam er war. Erfolgreich, ja. Beschäftigt, ja. Aber trotzdem einsam. Und Gott, er war diese Einsamkeit leid.
    “Natürlich, Katey”, sagte er mit einem entschlossenen Nicken. “Natürlich komme ich. Aber …” Er zwinkerte ihr lächelnd zu. “Nur wenn du mir dann nicht von der Seite weichst.”
    “Wirklich?”, erwiderte sie, und ihre Augen wurden noch größer.
    “Darauf kannst du wetten, Liebes.”
    Katey strahlte ihn überglücklich an und reichte ihm die Hand, um die Sache zu besiegeln. “Du kannst mich um vier abholen.”
    Es war einer dieser entsetzlichen schwül-heißen Tage. Wie geplant fuhr Vivian die Jenkins gegen zwei Uhr ins Kino nach Opelika und überließ Sarah die Organisation der Party, die innerhalb weniger Stunden vorbereitet werden musste.
    Jetzt stand Sarah ein wenig hilflos und schweißgebadet auf der Veranda der Jenkins und nahm die zwei Dutzend Frauen in Empfang, die, bewaffnet mit Tupperdosen und folienbedeckten Töpfen und Pfannen, die Küche stürmten. Kurz darauf herrschte ein heilloses Durcheinander.
    Sarah merkte bald, dass jede Form von
Organisation
hier völlig überflüssig war und ihre Hilfe eigentlich nicht gebraucht wurde. Also begann sie, im hintersten Winkel der Küche, den Kuchen, den ihre Mutter gebacken hatte, mit Schokoladenguss zu überziehen – eine Arbeit, die Vivian ihr extra aufgetragen hatte, nicht ohne den Hinweis, dass diese Glasur auf dem Kuchen und nicht etwa in ihrem Mund zu landen habe. Sarah hatte gerade mit dem Glasieren begonnen, als sie den Klang einer vertrauten Autohupe in der Auffahrt hörte. Eilig drängte sie sich an den geschäftigen Frauen vorbei und öffnete die Vordertür. “Hast du das Bier besorgt?”, rief sie in die Richtung des weißen Jeeps, der an der Straße geparkt hatte.
    “Auch dir einen guten Tag, und natürlich habe ich es besorgt”, brüllte Ed Stillman zurück und grinste ihr durch das offene Autofenster entgegen. “Und zwar das echte, nicht dieses alkoholfreie Zeug.”
    Sie lachte. “Ein Mann nach meinem Geschmack. Bring die Flaschen gleich rein!” Sie winkte ihm zu. “Wir stellen sie in eine Kühlbox.”
    “Sicher, dass du dir das antun willst?”, fragte sie ihn eine Minute später mit hochgezogener Augenbraue, als sie sich den Weg durch die Horde

Weitere Kostenlose Bücher